8. Sixth Collision

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8. SIXTH COLLISION

Mein Handy vibrierte.

-Erst meinen Freund ausspannen und dann sich den Bad Boy krallen. Du bist eine Schlampe geworden, Clea.

-Das hätte ich niemals von dir erwartet. Du und Louis, Bitch.

Schockiert starrte ich auf die beiden Nachrichten von Eden und Cassandra. Das konnte doch nicht sein! Sie waren schließlich meine Freundinnen, was bedeutete, dass sie mich auch reden lassen mussten, und nicht die Gerüchte glauben sollten.

»Clea«, ertönte gehässig mein Name von unten. Ich seufzte und stand auf. Schnell ging ich die rutschige Holztreppe hinunter und erreicht schließlich die Küche, in der Amara stand. Sie lächelte mich gekünstelt an und deutete dann auf das dreckige Geschirr in der Spüle.

»Hatte ich dir nicht aufgetragen, das Geschirr abzuwaschen?«, fragte sie beherrscht. Ihre Augen funkelten wütend und ich machte mich automatisch kleiner.

»Jetzt, und wenn das nicht erledigt ist, werde ich sauer«, herrschte sie mich nun eindeutig wütend an und ich nickte. Vor Amara musste ich Respekt haben. Sie hatte mich schon einmal ausgesperrt, weil ich den Haushalt nicht gemacht hatte und so musste ich in der Kälte auf der Terrasse schlafen. Zu Freunden konnte ich nachts um halb eins nicht mehr, von daher bleib mir nichts andere übrig.

Seitdem meine Mutter von einem dreiviertel Jahr gestorben war, interessierte mein Vater sich nicht mehr für mich und mein Wohl. Sein neues Familienmitglied war der Alkohol, mit dem er sich täglich betrank. Er schrie mich manchmal nur an, aber dann war ich auch nicht mehr wert, überhaupt angeschaut zu werden.

Amara rümpfte noch einmal die Nase und verließ dann die Küche. Das Haus war relativ klein, aber trotzdem musste ich all die Hausarbeit erledigen, und wenn das nicht geschah gab es Ärger. Und Ärger tat weh. Körperlich. Und auch seelisch...

Nachdem ich das Geschirr abgewaschen hatte und dann auch noch die Wäsche gemacht hatte sowie das Badezimmer geputzt hatte war es bereits halb neun und ich beschloss die Hausaufgaben auszulassen. Ich wollte mich ablenken, von diesem Leben, das mir nur Beschwerden bereitete und mich leiden ließ.

Ich beschloss rauszugehen. Ich mochte es abends alleine irgendwo zu sitzen, doch im Winter wurde es früher dunkler, was bedeutete, dass es draußen schon stockduster war. Dennoch verließ ich das alte, schäbige Haus und ging auf die Straße. Eigentlich sollte ich es vermeiden nachts auf die Straße zu gehen, schließlich wollte ich Louis und den anderen nicht noch einmal dabei zuschauen, wie sie einen Mann ermordeten.

Doch ich schiss drauf. Mir doch egal. Ich konnte einfach nicht zu Hause bleiben.

Ich erreichte den Park und setzte mich auf eine Bank und beobachtete, wie die Wolken über den Himmel zogen. Sie wurden von dem Mond angeleuchtet, wodurch sie etwas heller wurden und sich vom Himmel unterschieden.

Ich hörte Schritte und plötzlich setzte sich jemand neben mich. Ich sah auf und erkannte den Typen von der Party. Der, der mich angebaggert hatte, als Olivia mit Dan getanzt hatte. Ich stand augenverdrehend auf und ging den Weg entlang.

Wieder stand er neben mir und lief neben mir her. Ruckartig blieb ich stehen.

»Was soll das?«, fragte ich ein wenig ängstlich.

»Du schuldest mir noch was, Girl!«, sagte er und schnalzte mit der Zunge.

»N-nein«, stotterte ich und wollte weitergehen. Doch der Fremde packte mich am Handgelenk und drückte mich gegen den Baum, der einige Schritte neben dem Fußweg stand. Der Junge, der kaum älter war als ich, starrte mich außer Kontrolle an. Seine Augen glitzerten hungrig und ich atmete hastig die Luft ein.

»Doch!«, raunte er mir ins Ohr, bevor er begann es zu küssen. Er wanderte meinen Hals hinunter und ich versuchte mit aller Kraft ihn wegzudrücken. Doch es war vergeblich, denn er lehnte sich mit all seinem Gewicht gegen mich. Ich wollte schreien, doch der Junge legte seine Hand grob auf meinen Mund und ging mit der anderen unter mein Shirt. Ich zappelte und hob mein Bein an, um ihn zu treten, doch er presste sich nur noch mehr gegen mich. Es war eine Qual. Warum musste mir immer so eine Scheiße passieren?

Ruckartig verschwand der Druck gegen meinen Körper und mein Hals und Ausschnitt wurde nicht mehr vollgesabbert. Ich zog mein Shirt wieder herunter, denn es war fast über meine Brust hochgezogen worden. Der Junge lag auf dem Boden und bekam gerade von einem anderen Jungen ein Faust ins Gesicht. Mein Retter sagte nichts, und schlug einfach nur auf ihn ein. Als der Junge nach einigen Schreien sich nicht mehr bewegte, stand er auf und kam auf mich zu.

Und schon wieder bereute ich es ihn als meinen Retter bezeichnet zu haben. Es war Louis, wer auch sonst!

»Danke«, sagte ich schließlich, als ich meine Sprache wiedergefunden hatte und sah auf den verletzten Jungen. Mein gehässiger Blick haftete kurz auf seinem Körper, bis ich wieder in Louis' wunderschöne, ähm, Augen schaute.

»Bedank dich nicht bei mir, Kleines. Bedank dich bei Niall!«, sagte er ein wenig abwertend, und zündete sich eine Zigarette an. Ich beobachtete wie er den Rauch einatmete und mir dann ins Gesicht pustete. Ich hustete und schaute durch die Gegend. Es war mir äußert unangenehm von Louis angesehen zu werden, vor allem wenn er es so offensichtlich machte. Er starrte mich an.

Ich erkannte vier andere Jungs auf mich zukommen, unter ihnen auch Niall.

»Danke«, wiederholte ich und sah alle an. Sie nickten kurz und ich sah zu Niall. Er lächelte schwach und die Situation wurde komisch.

»Ich bin Clea«, sagte ich ein wenig schüchtern. Immerhin kannten die anderen Jungs mich nicht.

»Wir wissen wer du bist, Süße«, lachte der braunhaarige Junge mit den ebenfalls braunen Haaren. Auch die anderen lachten und Niall sah sie ein wenig böse an.

»Ich bin Liam«, sagte der Junge, der mich als „Süße" bezeichnet hatte.

»Das sind Zayn«, der Schwarzhaarige, »und Harry«, der Langhaarige. Der Junge, der Louis Fickfresse nannte. Ich nickte kurz und sah dann zu Louis.

Er nickte den Jungs zu, die dann gingen und in meine Richtung kurz die Hand hoben. Louis war der Boss. Ich schaute ihn an und murmelte ein weiteres »Danke«. Doch er sah nur auf mich herab.

»Wie gesagt, Clea«, das war das erste Mal, dass er meinen Namen aussprach, »es ist nicht mein Verdienst. Mir ist es egal und außerdem hätte ich gut auf eine Zeugin verzichten können.«

Ich sah ihn mit geweiteten Augen an und blickte auf den Boden.

Louis sah mich an und pustete den letzten Qualm aus. Dann schnippte er die Zigarette weg und verschwand in der Dunkelheit.


-

Er interessiert sich nicht für sie...
Wenn (Rechtschreib-)Fehler auftauchen, lasst es mich wissen, damit ich sie ändern kann! Thank u :D





Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt