42. Interlude

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42. INTERLUDE


Ich schloss gerade die Geschirrspülmaschine, die ich aus- und dann wieder eingeräumt hatte, als es klingelte. Überrascht drehte ich mich um, und fragte mich wer es sein konnte. Mein Vater und seine neue Frau waren beide zuhause und lagen sicherlich bereits in den Betten. Es war schon kurz nach neun und ich erwartete auch keinen Besuch.

Langsam ging ich zur Tür und hielt inne und überlegte, ob ich einen Regenschirm bereithalten sollte. Ich entschloss mich dagegen und öffnete mit einem Ruck die Tür.

Vor mir stand eine dunkel gekleidete Person mit schwarzen Haaren. Ich riss die Augen auf und blinzelte dann wieder.

»Was machst du denn hier?«, fragte ich überrascht und sah ihn an. Er zuckte nur kurz mit den Schultern und zog mich dann an dem Arm aus dem Haus. Ich sträubte mich.

»Stopp. Wohin gehen wir?«

»Erstens fahren wir und zweitens sag ich es dir nicht. Und nein, es ist keine Entführung. Ich schwöre es.«

»Aber...« Zayn sah mich an und schubste mich wieder ins Haus. »Zieh dir eine Jacke an, Clea!«

Ich nahm meinen Mantel von der Garderobe und die Schlüssel und mein Handy von dem kleinen Tischen bei der Haustür. Dann kam ich heraus und blieb dann vor der Tür stehen.

»Warum sollte ich mitkommen?«, fragte ich forsch. Ich wollte keinen Lärm machen, denn wenn mein Vater aufwachte, würde es Ärger geben, weil ich mich draußen herumtrieb.

»Ich beweise dir, dass du mir vertrauen kannst!«, sagte Zayn und schenkte mir ein schwaches Lächeln. Er kam näher.

»Und jetzt komm«, bat er mich. »Bitte.«

»Ich kann jetzt nicht!«

»Doch. Bitte«, sagte er bestimmt und ich warf ihm einen genervten Blick zu.

»Du hast ja keine Ahnung«, murmelte ich leise und ging mit langsamen Schritten auf ihn zu.

»Ich erfülle dir deinen Herzenswunsch«, witzelte Zayn. Jedenfalls dachte ich es in diesem Moment, denn ich konnte mir nicht denken, dass er tatsächlich wusste, was mein Herzenswunsch war.


-


»Sag mir wohin wir fahren, oder ich rufe die Polizei!«, drohte ich und hielt ihm mein Handy unter die Nase, mit der bereits gewählten Nummer, Zayn warf mir einen Seitenblick zu und schnappte dann nach meinem Handy.

»Würdest du nicht tun«, sagte er arrogant. »Mal angenommen wir würden hier auf die Bullen warten: sie würden mich in den Knast werfen und dann würde meine Familie kein Geld mehr bekommen. Meine Schwester, sie würde nicht mehr in die Schule gehen können. Und außerdem würde sie dann auch Louis auf die Schliche kommen.« Ich hatte das Gefühl, dass es Zayn schwerer fiel über seine Familie zu reden als er vorgab, denn die Leichtigkeit bei seinen Worten schien mir falsch.

»Du würdest sie niemals verraten. Deine Freunde...« Ich funkelte ihn böse an und hielt meine Hand auf.

»Was?«, lachte Zayn und warf mir noch einen Seitenblick zu. Sein Grinsen wurde breiter, als ich ihn durch Handbewegungen zu verstehen zu geben versuchte, dass ich mein Handy wiederhaben wollte.

»Mein Handy«, sagte ich genervt und Zayn hob seine Hand, in der es sich befand.

»Das hier?«, fragte er und sah mich an.»Zayn, die Straße!«

Er drehte den Kopf zur Seite und ließ seine Hand wieder sinken.

»Komm schon«, bettelte ich und er nickte leicht und gab es mir. »Ich hoffe für dich, dass du die Polizei nicht informierst, denn dann würdest du uns alle in Gefahr bringen!«

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt