Epilog

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EPILOG


Langsam erhob ich mich aus dem weichen und vor allem warmen Bett. 

Ich war mir mehr als bloß sicher, dass ich von unten ein Geräusch gehört hatte. 

Doch als ich im Raum stand und der Stille lauschte, zweifelte ich an meinen Hörfähigkeiten. 

Der komplette Raum war in Dunkelheit getaucht und ich konnte bloß die vergoldeten Türklingen im schwachen Licht der Halbmondsichel erkennen. 

Alles war ich hörte, war mein schnell schlagendes Herz. 

Meine Augen wanderten zu der teuren Digitaluhr und ich las die Uhrzeit ab. 

2.48am. 

Ich wollte gerade wieder zurück unter die Bettdecke schlüpfen, als ich wieder ein Rumpeln hörte. Meine Augen scannten die schwarze Umgebung, aus der ich langsam Schatten und Formen extrahieren konnte. Doch ich erkannte nichts mir Unbekanntes. 

Deshalb drehte ich mich herum und schlich auf Zehnspitzen auf die Tür, die in den Flur führte zu.

Vorsichtig tippelte ich ins das angrenzende riesige Badezimmer gegenüber der Tür, aus der ich kam. Dort spazierte ich im Düsteren hinein und versuchte jemanden zu erkennen. 

Die Geräusche kamen definitiv aus diesem Raum, hatte ich festgestellt. 

Langsam wanderte ich durch den Raum. 

Und dann geschah es. 

Ich wurde am Ärmel von Louis' Pulli an die Wand gezogen. Erschrocken sah ich auf und blickte in zwei jadegrünen Augen, die mich einfach nur anstarrten. 

Die Person war definitiv männlich und mindestens eineinhalb Köpfe größer als ich. Nebenbei natürlich auch noch muskulös und hatte rabenschwarze Haare sowie Klamotten. 

Eine Weile stand ich schweigend da und blickte in die leuchtenden Augen des Typen. Automatisch keimte in mir bei diesem Gedanken die Angst auf und ich wollte schreien. 

Jedoch wurde mir die Hand auf den Mund gedrückt.

»Nicht.« 

Die tiefe Stimme klang keinesfalls bedrohlich oder fordernd, einfach nur bittend und ruhig. 

Ich kniff die Augen zusammen und schluckte leicht, als er seine Hand wieder entfernte. 

»Wir kennen uns«, hauchte ich, nachdem ich seine markanten Gesichtszüge ausgiebig gemustert hatte. 

Definitiv hatten wir beide uns schon mal gesehen. Und ich glaubte auch zu wissen, wo dies gewesen war. 

»Bei Elijah.« Ich versuchte einen Schritt nach hinten zu gehen, aber ich konnte nicht. Er umklammerte immer noch meinen Ärmel. »Du hast mich zu ihm begleitet.« 

»Ich habe für Rarmian gearbeitet«, raunte er ruhig und ließ meine Ärmel anschließend doch los. »Aber er ist in Europa, irgendjemanden jagen.« 

Ich biss mir auf die Zunge. Irgendjemanden. Dass ich nicht lachte. 

Louis. 

Es war Louis, den er suchte und vernichten wollte. 

Dabei befand sich Louis genau hier. In Amerika und da würde er wohl auch noch eine Weile bleiben, bis Elijah ganz Europa abgesucht hatte. 

»Vergebens wie es mir scheint.« Sein Mundwinkel zuckte kurz.

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt