39. Interlude

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39. QUITE SHORT INTERLUDE


»CLEA.« Oh, soviel Hass in der Stimme. Was hatte ich ihrer Meinung nach jetzt schon wieder verbrochen. Mein Handy vibrierte in meiner Hosentasche und ich zog es heraus.

Eine neue Nachricht wurde mir angezeigt und ich öffnete sich; von einer unbekannten Nummer.

Clea, bist du zu Hause? Ich will dir zeigen, dass du mir vertrauen kannst!

Sie war ohne Absender und ich war mir sicher, dass die SMS von Zayn stammte.

Ja, tippte ich und stöhnte auf, als ich wieder Amaras quietschende Stimme hörte, die meinen Namen spie.

»Was ist denn?«, fragte ich unfreundlich, als ich im Flur ankam. Amara stand dort im Mantel. Sie trug einen großen Hut und hatte eine Handtasche in der linken Hand.

»Beherrsch dich, du freche Göre! Ich gehe jetzt zu Jennifer«, sagte sie. Jennifer machte ihre Nägel und anderen Kosmetikkram. »Wenn ich wieder komme, steht das Essen auf dem Tisch. Heute etwas Vegetarisches. Es ist Dienstag.« Ich nickte und wollte mich schon wieder umdrehen.

»Dein Vater liegt auf dem Sofa, kümmere dich drum!«, sagte sie abweisend und ich seufzte. Sicherlich war er wieder betrunken, und da wurde er sehr launisch. War schon klar, warum Amara sich aus dem Staub machte.

»Gut.«

Mit einem lauten Knall fiel die Haustür ins Schloss. Und mein Vater war jetzt sicherlich wach.

Ich rannte ins Wohnzimmer und sah meinen Vater, wie er sich aufsetzte und nach der leeren Gin-Flasche griff.

»Hol' mir 'ne neue«, brummte er und kniff die Augen zusammen. Ich rieb mir die verschwitzten Hände und schüttelte sachte den Kopf.

»Mach, Miststück«, schrie er und ich schüttelte wieder den Kopf. Wütend stand er schwankend auf und ich ging einen Schritt zurück und machte mich klein.

Bedrohlich baute er sich vor mir auf und ich sah mir vernichtend an. Sein Kiefer war angespannt und seine Hände zu Fäusten geballt.

»Ich werde dir nicht dabei helfen, dich selbst zu vernichten, Dad«, sagte ich schwach. »Mum hätte...«

»ERWÄHNE SIE NIE WIEDER«, schrie er so laut, dass ich dermaßen zusammenzuckte. »NIE WIEDER.« Dann schnellte seine Faust in mein Gesicht und meine Nase begann zu bluten. Ich biss die Zähne zusammen, doch heiße Tränen rannen mein Gesicht hinunter. Ich wusste, dass es falsch war meine Mutter zu erwähnen, doch ich dachte, dass er dadurch vielleicht wieder zur Vernunft kommen würde.

»Hör auf zu weinen!«, sagte er und sah mich an. Ich hoffte inständig, dass sein Gesichtsausdruck weicher wurde, und er mich umarmen würde und mir sagen würde, dass alles in Ordnung ist und wieder gut wird, doch das würde niemals passieren. Mein Vater war viel zu kaputt. Denn er hatte meine Mutter wirklich geliebt, doch jetzt wo sie tot war, konnte er es nicht verkraften. Er baute auch Mist. Nur verletzte er mich dabei.

Ich hatte auch Scheiße gebaut. Ich hatte Falschaussagen verbreitet, nur um diesen Schmerz in meinem Herzen zu überspielen.

Mein Vater und ich; wir waren uns so gleich, nur wussten wir es nicht, da wir so sehr mit uns selbst beschäftigt waren.

Und wieder hob er die Hand und gab mir eine Ohrfeige, sodass mir kurz schwarz vor Augen wurde. Und doch war dieser einsame Schmerz tausendmal besser, als dieses Kratzen im Herzen.


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fast peinlich WIE kurz dieses Chapter ist und das tut mir echt leid, aber ich lade gleich noch eins hoch...


Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt