Kapitel 24

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"Alles klar?", fragte mich Black, nachdem wir endlich angekommen waren. Daraufhin nickte ich nur müde, dass es nicht so war konnte er sich ja denken. "Komm, gehen wir schlafen.", meinte Hayes und brachte mich bis zu meinem Zimmer, vor dessen Türe er dann stehen blieb. "Kommst du nicht mit?", meine Stimme war nur noch ein leises Flüstern, beeinträchtigt von meiner Müdigkeit. "Ich muss noch was mit Black besprechen, komme dann aber sofort wieder, keine Angst.", lächelte er und nahm mich kurz in die Arme. Ich wünschte mir so sehr, dass er mich einfach nie wieder loslassen würde. Nachdem er mich losgelassen hatte, spürte ich wie jede Wärme aus meinem Körper wich und zitternd rollte ich mich in meine Bettdecke ein. Dieses Schutzengel Ding war eine Sache, aber jetzt, jetzt hatte sich alles erst recht verändert. Wer war ich denn jetzt? Ich war doch nicht mehr Aylin, jedenfalls nicht mehr die von vorher. Eine Träne rollte mir die Wangen herunter, gefolgt von vielen anderen. Das war einfach zu viel, zu viel um es zu verarbeiten. Es war Feuer gewesen, richtiges Feuer und ich hatte diese Höllenwächter einfach abgefackelt. Ich wollte das doch nicht, ich wollte doch einfach nur mein altes Leben zurück! Verstand das hier denn niemand?! Verzweifelt presste ich meine Hände vor die Augen und schluchzte, ich hielt es in meiner eigenen Haut nicht aus. "Aylin?", zweifelsfrei Blacks Stimme, doch was suchte er hier? Kurz tauchte ich auf um mich endgültig zu vergewissern, doch als ich seine besorgte Miene sah, verschwand ich gleich wieder unter der Bettdecke. "Ich kann das nicht Black, das ist zu viel...", weinte ich und spürte wie er meine Hand nahm. Wieder stieg Wärme in mir auf, doch die Leere in mir konnte es nicht füllen. Langsam schob er die Bettdecke weg und sah mich an. Nicht traurig, nicht mitleidig, einfach normal. Er beugte sich vor und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du darfst nicht verzweifeln, ich weiß, dass du es schaffst. Du bist das tollste, das mutigste und verdammt nochmal das schönste Mädchen, das ich kenne.", flüsterte er und ich erstarrte. Moment, was hatte er gesagt? Er lächelte, beugte sich vor und erst als Black seine Lippen sanft auf meine legte, realisierte ich die Situation. Oh mein Gott! Es war wunderschön und eher unbewusst erwiderte ich den Kuss, einfach aus dem Herzen heraus. Nicht weil es diese Dunkelheit in mir verjagte, nicht weil die Schmetterlinge explodieren zu schienen, sondern weil ich ihn liebte. Ich liebte es, dass er mein Schutzengel war, ich liebte seine wundervollen blauen Augen und verdammt nochmal, ich konnte nicht genug von diesen schwarzen Federn bekommen. Als wir uns voneinander lösten, starrte ich ihn erst mal an. "Wow...", kam es von ihm und seine Augen leuchteten auf. "Was?", antwortete ich und spürte wie mir die Röte in die Wangen schoss. "Schau selbst.", flüsterte er und führte mich zum Spiegel. "Sie, ...Black, sie...", fasziniert betrachtete ich meine Augen. Sie waren durch und durch silbern, nichts konnte mehr mit der vorherigen Farbe verbunden werden, sie strahlten durch die Kontaktlinsen durch.  Völlig überrumpelt ließ ich mich auf den Boden sinken, was würde als nächstes kommen? Vielleicht silberne Sommersprossen? Der Kuss war vergessen, die Kälte wieder zurück, nichts war mehr gut. Alles war nur noch schwieriger geworden!

Black -mein SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt