Kapitel 53

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"Hayes, Hayes es tut mir so leid", schluchzte ich und krabbelte zu ihm rüber. Er nahm mich in seine Arme und drückte mich fest an ihn. Sie hatten ihn gerade wieder zurück gebracht und ich hatte trotz des fahlen Lichts den Schmerz in seinem Gesicht sehen können, nicht nur den seelischen, sondern auch den körperlichen. "Das muss dir nicht leid tun, du hast damit doch überhaupt nichts zu tun.", seufzte er und sein kühler Atem ließ meine Haare leicht aufwirbeln. "Ich will dich nicht auch noch verlieren", murmelte ich leise. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Körper, Tränen flossen unaufhörlich meine Wangen herunter, mein Körper wurde von Schüttelwellen ergriffen und meine Lippen bebten. Wenn ich zu Lucas Angebot ja sagen würde, wäre Hayes gerettet. Wollte ich das nicht? Wieso machte er mir überhaupt so ein Angebot, was führte er bloß im Schilde? Gedankenverloren blieben wir in dieser Position sitzen, rührten uns kein Stück und wärmten uns gegenseitig. "Ich kann nicht fassen, dass er tot sein soll... Warum habe ich trotzdem noch das Gefühl, dass die beiden leben, dass es noch immer eine Chance auf Rettung gibt? Aylin, ich verstehe das ganze hier nicht mehr", flüsterte er und seine dünne Stimme hallte leise durch den Raum. Was sollte ich ihm antworten? Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass bestimmt alles gut werden würde. Er hatte den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren, jemanden, der niemals ersetzt werden konnte, wie auch? Behutsam und vorsichtig setzte ich mich ein Stück zurück und schaute ihm in das halb erhellte Gesicht. "Ich muss dir was sagen...", begann ich anschließend.

"Nein! Nein, Aylin, das wirst du nicht tun! Das ist doch bloß eine Falle...", rief Hayes nachdem ich ihm Lucas Angebot offenbart hatte. "Aber ich könnte dich so schützen, vielleicht würdest du nicht mehr so gequält werden", antwortete ich und meine immer leiser werdende Stimme verlor sich schließlich im Raum. "Bitte tu mir den Gefallen und mach das nicht. Allein der Gedanke, dass Lucas sich in aller Ruhe an dir vergreifen könnte, ist abstoßend und anwidernd.", flüsterte er und ich nickte, er hatte ja recht. "Schade, dann werde ich auch beide wohl bis zu eurem Tod quälen müssen", ertönte es von der hölzernen Tür aus und wir fuhren beide herum. Dort stand Lucas, die Hände arrogant vor der Brust verschränkt, ein siegessicheres Lächeln auf den Lippen. "Vielleicht kannst du uns quälen, uns fertig machen, aber wo das Schwert ist können wir dir trotzdem nicht sagen!", gab Hayes bissig von sich und auch ich funkelte Lucas wütend an. "Das ist nicht mehr das wichtigste, mittlerweile steht etwas anderes ganz oben auf unserer Prioritätenliste.", meinte Lucas und rieb sich erfreut die Hände, was ließ ihn so fröhlich sein? Konnte es wirklich sein, dass es manchen Menschen, oder auch Engeln, Spaß machte anderen beim leiden zuzusehen? "Du bist so widerwärtig", knurrte Hayes und ich schnappte erschrocken nach Luft, als Lucas plötzlich mitten im Raum stand und Hayes ein Messer an die Kehle hielt. "Du verstehst überhaupt nichts, du kennst mich nicht und du hast keine Ahnung wieso ich das hier mache. Mein Angebot Aylin zu mir zu nehmen war nett gemeint, ich würde sie nicht anfassen, allein schon nicht, weil sie nicht mein Geschmack ist. Dass du auf sie stehst, das sieht ja jeder und ich kann mir gut vorstellen wie schwer es ist, wenn sie auf den eigenen Bruder steht. Tut das nicht weh? Ist es nicht viel qualvoll sich vorzustellen, dass sie sich küssen, ihre Lippen auf die des anderen legen?", knurrte er und es erschauderte mich, war das mit Black so offensichtlich gewesen? Hayes starrte vehement an die Wand gegenüber und rührte sich nicht, einzig eine kleine Träne rollte seine Wange hinunter. Lucas hatte ihn schwer getroffen und ich konnte mir vorstellen wie viel Kraft es ihm kostete seine gefühllose Fassade aufzubehalten. Lucas ließ ihn los und ich atmete hörbar auf. "Ich kann euch sagen, dass ihr hier nicht mehr raus kommt. Aber ihr könntet wenigstens friedvoll sterben und das erst, wenn euch das Alter dazu zwingt. Ich kann dafür sorgen, dass ihr nichts passiert Hayes, ich kann sie beschützen und versorgen. Willst du nicht, dass die Liebe deines Lebens ein friedliches Ende hat?", fragte Lucas und Hayes rang mit sich, er würde doch nicht etwa?! "Nimm sie mit und beschütze sie Lucas, wenn ihr etwas passiert werde ich dich umbringen, egal wo ich mich befinde.", antwortete Hayes schließlich und ich schrie auf. "Was tust du?! Hayes, was soll das? Ich will nicht ohne dich leben, wie friedvoll soll das bitte sein?! Mach das nicht, bitte.!", schrie ich, aber Lucas nahm mich hoch und trug mich raus, das letzte was ich von Hayes sah, waren seine Augen die matt in der Dunkelheit glänzten. Ich hatte auch ihn verloren, den einzigen den ich noch hatte. Mein Herz krampfte sich zusammen und mein Kreischen übertönte jedes andere Geräusch in diesem Haus, wieso konnte nicht einfach alles wieder gut sein?

| Da bin ich wieder:) 

Was haltet ihr von der Situation? Wird Lucas wirklich so gut für Aylin sorgen?

Bis bald ihr süßen Wattpadstalker <3

Black -mein SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt