Kapitel 63

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"Legt ihr die Augenbinde um", wies Lucifer einen seiner Leute an und sofort erschien ein ekelhaft müffelndes Ding, welches andeutete mir ein Tuch umzulegen. "Ich mach das", meinte jemand und schnappte dem Viech das Teil aus den Händen, erleichtert sah ich zu Lucas, der mir nach einem kurzen Zunicken die Augen verdunkelte. "Pass auf dich auf", flüsterte er noch an mein Ohr, dann war es plötzlich ganz still. "Hallo?", ängstlich hatte ich mich dazu durchgerungen dieses Wort in die Dunkelheit zu rufen. War ich etwa schon in der Hölle bei Lucifer? Aber wie sollte das so schnell gehen? Kurz flammte die Erinnerung auf, als Lucas uns nach Lightsky gebeamt hatte und plötzlich kam mir der zügige Ortswechsel nicht mehr so abwägig vor. "Aylin?", ich schrak auf, wer war das? "Hayes, bist du das?", antwortete ich zögernd und seufzte erleichtert auf als dieser meine Frage mit 'ja' beantwortete. "Geht es dir gut, hat er dir irgendwas getan?", Hayes Stimme klang besorgt und ich musste lächeln, zu sehr hatte ich seine fürsorgliche Art vermisst. "Nein, er war in Ordnung zu mir", log ich, dass es eigentlich viel besser mit ihm gewesen war, konnte ich ihm hier und jetzt nicht sagen. Wieso nahm man uns nicht die Augenbinden ab? "Ihr freut euch wieder vereint zu sein was?", ertönte es plötzlich und ich verdrehte die Augen. Das ständige plötzliche Auftreten von Lucifer konnte einem mächtig auf die Nerven gehen, allerdings schien er es zu genießen. "Ihr fragt euch wahrscheinlich, was ich von euch will. Obwohl, ich denke mal ihr wisst, was ich will", plapperte er munter drauf los. "Das Schwert, ihr wisst wo es ist", setzte er direkt hinterher und ich schüttelte den Kopf. "Nein, das stimmt nicht. Wo auch immer dieses Ding ist, niemand von uns beiden weiß es", entgegnete ich scharf und versuchte weder die Angst, noch die Unsicherheit durchsickern zu lassen. "Ach Aylin, das nehme ich dir nicht ab und weißt du auch wieso nicht? Weil du, weshalb auch immer, eine Auserwählte bist und somit ein mindestens genau so großes Interesse haben musst wie ich", antwortete er und seine dunkle Stimme schien mir immer näher zu kommen. Wieso sagte Hayes nichts dazu? Es schien als wären Lucifer und ich alleine im Raum. "Ich bin nicht so machtbesessen und mordlustig wie du, eigentlich, bin ich überhaupt nichts dergleichen", zischte ich wütend, wie konnte er so etwas nur behaupten? "Weißt du meine schöne, anfangs ist es immer schwer das zu akzeptieren was man ist. Aber glaub mir, auch du wirst irgendwann so denken und handeln wie ich, das prophezeie ich dir", säuselte er direkt an mein Ohr und ich schluckte. Das schlimmste war nicht zu wissen ob er recht hatte oder nicht. "Wo sind wir? Was hast du mit uns vor Lucifer?", erklang Hayes Stimme von weiter weg und ich spürte den Luftzug als sich Lucifer wohl zu ihm umdrehte. "Das mein Junge, das wirst du noch früh genug erfahren. Wenn ihr erstmal in eurem Kerker seid, dann werdet ihr euch vermutlich freuen, aber denkt daran, dieser Moment des Glückes währt niemals lange an" Freuen? Moment des Glückes? Was meinte Lucifer mit seinen Worten? Verwirrt bekam ich mit, wie ich weggeschleppt wurde und ich wusste, strampeln war unmütze Kraftverschwendung. Ein Quietschen ließ vernehmen, dass gerade ein alte Türe geöffnet wurde und kurze Zeit später fand ich mich auf dem harten Boden wieder. Kurz saß ich einfach wie gelähmt da, mein Rücken schmerzte durch die ruckartige Bewegung und irgendwie bekam ich Kopfschmerzen durch die eiskalte Luft, welche hier unten herrschte. Wo war ich bloß wieder gelandet? Hatte ich es wieder geschafft in einem Loch der Finsternis zu sitzen und mir wie ein Idiot das Tuch von der Birne zu ziehen? Herzlichen Glückwunsch. Genervt rollte ich mich zur Seite und stieß gegen etwas weiches. "Ah", beschwerte sich jemand und ich tastete nach Hayes Hand. "Wir sind wieder alleine", flüsterte ich und verfolgte, wie sich der Ton in der schwarzen Tiefe verteilte. Der Raum musste geräumig sein, denn mein Nachhall wurde mehrmals von Wänden wiedergeworfen. "Ihr seid nicht allein", eine raue Stimme ließ mich herum fahren. Moment. "Black?!", rief ich und riss die Augen auf, was wahrscheinlich niemand in de Dunkelheit sehen konnte. Ich spürte wie Hayes sich ruckartig neben mir aufrichtete und auch ich fing an zu zittern. Das konnte nicht wahr sein, er war doch tot? "Na ihr beiden? Lange nicht gesehen...", auch wenn ich sein Gesicht nicht sah, ich wusste, dass er lächelte. Jetzt verstand ich, was Lucifer vorhin mit Glücksmoment gemeint hatte und vor lauter Freude schrie ich laut auf. "Ich hab gedacht du wärst tot!", schluchzte ich und tastete mich langsam durch die Dunkelheit vorwärts. Als ich letztendlich auf ihn traf, ihn lebendig vor mir hatte, konnte ich nicht anders als herzerweichend loszuweinen. Er nahm mich in seine Arme, drückte mich so fest er konnte und ich hoffte nur, dass er mich nie wieder loslassen würde. "Gott ich habe dich so sehr vermisst", flüsterte er und die Erleichterung in seiner Stimme war unüberhörbar. Ganz leicht waren die Umrisse seines Gesichts zu erkennen und ohne groß nachzudenken drückte ich meine Lippen auf seine. Es war der reine Wahnsinn. Mein Herz rebellierte vor Glück, ich konnte mich kaum kontrollieren, nie mehr wollte ich ihn loslassen. Gerade jetzt, in diesem Moment, spürte ich, dass er die Liebe meines Lebens war. Er erwiderte den Kuss zärtlich und ließ seine Hände durch meine Haare fahren. Als wir uns voneinander lösten, glücklich und zufrieden in diesem Augenblick, hatten wir beide unseren größten Wunsch der letzten Zeit erfüllt: Den jeweils anderen gesund wieder zu sehen und ihn voller Liebe küssen zu können. "Ich werde dich nie wieder gehen lassen, das verspreche ich. Während ich hier saß und an dich gedacht habe, mich gefragt habe ob du noch lebst, da habe ich eine Entscheidung getroffen: Wenn du wieder bei mir bist, ich dich in meinen Armen halten kann und weiß, dass wir sicher sind. Dann werde ich dich mein nennen, dich fragen ob du meine Frau werden willst, ob du mit mir bis zu unserem Lebensende beisammen sein willst.", seine Worte berührten mich zutiefst. Die Tränen waren versiegt, vielleicht nur kurz, doch die Ergriffenheit hatte mich überrollt. "All das will ich werden, ich liebe dich Black", flüsterte ich atemlos und lächelte selig als er seine Finger mit den meinen verschränkte.

| Uuuh bäm guys,
Black is back 💪🏻
Was haltet ihr davon? Findet ihr es gut?
Wer von euch hat geahnt, dass er noch lebt?
See you meine kuhlen Wattpadstalker ❤️

Black -mein SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt