Kapitel 59

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Die Luft war wirklich angenehm und erst nachdem ich einmal tief eingeatmet hatte, schaute ich mir die Umgebung genauer an. Der Garten war wunderschön, die Glastüre führte auf einen aus Steinen gelegten Weg, ein Feigenbaum bildete die erste Pflanze und weiter hinten unter einer wunderschönen großen Weide stand eine weiße Holzbank, die durch einzelne Sonnenstrahlen besonders hervorgehoben wurden. "Wow", entglitt es meinem Mund und wie benommen lief ich weiter hinein in das Naturparadies. Fasziniert von den Pflanzenarten vom kleinsten Unkraut bis zum fantastischsten Baum lief ich immer weiter, nicht mehr auf Lucas achtend. Der Garten war riesig, wie ich feststellte und langsam machte ich mich daran mich bis zum Ende vor zu arbeiten. Lucas ließ mich völlig in Ruhe, er stapfte hinter mir her und schien wohl selbst relativ zufrieden zu sein. Wie lange ich schon draußen war wusste ich nicht, aber schließlich setzte ich mich auf die Bank neben Lucas und schaute der Sonne beim Verschwinden hinter den Häuserdächer zu. "Woher wusstest du was ich gedacht habe?", fragte er mich und ich schluckte einmal kräftig, das hatte ich mich auch schon gefragt. "Keine Ahnung", antwortete ich und zuckte zugleich mit den Schultern. "Weißt du was ich glaube Aylin?", fing er an und setzte erst nach kurzer Zeit des Schweigens seinen Text fort, "Ich glaube, dass du zu einem Engel wirst um es direkt zu sagen. Ich kann mir das zwar nur schwer vorstellen, aber das würde auch erklären, wieso du für das Schwert eine Auserwählte bist. Außerdem fängst du an Gedanken zu lesen, was ein normaler Mensch ja bekanntlich nicht kann." Er schwieg wieder und auch ich ließ diese Vermutung erst einmal einsacken."Das glaubst du doch nicht ernsthaft oder?", fragte ich ihn nach einer Weile, doch anscheinend war er sich sehr sicher. "Nur weil ich einmal wusste was du gedacht hast heißt es nicht gleich, dass ich ein Engel bin, das ist jawohl völliger Schrott!", meinte ich dann und verschränkte meine Arme, ich wollte und konnte mich mit diesem Gedanken auf keinen Fall anfreunden. "Wie erklärst du dir dann deine silbernen Augen? Und bestimmt hast du auch schon andere Dinge erlebt, die dir sehr komisch vorkamen", erwähnte er und sah mich an, ich konnte seinen Blick regelrecht auf meiner Haut spüren. Meine Gedanken wanderten zu der Nacht, als ich Hayes und Black vor den Höllenwächtern gerettet hatte und genau das war der Moment in dem ich kapierte, dass er recht hatte. "Aber das darf nicht sein, ich bin doch nur ein Mensch!", flüsterte ich fassungslos und nahm verzweifelt seine Hand. Eindringlich sah ich ihn an. "Wie kann das möglich sein? Bin ich die erste mit der so etwas geschieht?", fragte ich ihn und zu meinem größten Erstaunen schüttelte er den Kopf. "Einmal hat es schon jemand gewagt, als Test, aber sie erzählte es  Lucifer und der Junge wurde getötet und sie in die Hölle verbannt", erzählte er und ich riss die Augen auf. "Echt jetzt? Wer war die Frau und wer war der Junge?", hakte ich sofort nach und zog beide Beine auf die Bank um mich gemütlicher hinzusetzen, vielleicht würde ich ja etwas hilfreiches erfahren. Ich sah ihm an, dass er mit sich selbst kämpfte, bestimmt durfte er das gar nicht erzählen.

Lucas Sicht:

Ich haderte mit mir selbst, konnte ich es riskieren und ihr erzählen? Eigentlich war es mittlerweile egal, sie wusste sowieso schon genug und sie war in einer ähnlichen Situation wie Dana und Jonas damals. "Okay", gab ich den Kampf auf, "Du hast bestimmt schon von Dana erfahren, der Frau von Michael. Im Grunde ist sie das Böse in Gestalt, nicht Lucifer, denn sie hatte vor etwas großes zu erschaffen, etwas einzigartiges, etwas unglaublich böses um die Macht über alle an sich zu reißen. Sie experimentierte gerne und schließlich tat sie, was sonst noch nie jemand gewagt hatte. Anfangs ging es auch gut, der Junge schien sich gut zu entwickeln und keiner ahnte etwas. Aber dann bemerkte sie was für Kräfte er entwickelte und sie brachte ihn zu Lucifer, der ihn mit der einzigen Waffe die ihn töten konnte vernichtete und Dana dann als Strafe auf ewig in die Hölle schickte." Sie schwieg, ihre silbern glänzenden Augen waren weit aufgerissen und ihre Stirn in tiefe Falten gelegt. "Niemand weiß genau was sie getan hat oder?", fragte sie mich dann langsam und nahm ihre Hand wieder von meiner. "Nein, Lucifer hat es nicht einmal Michael erzählt, es aber niedergeschrieben, wodurch ich es dann erfahren habe. Michael ist deswegen noch immer sauer und hat ihm das Schwert der Auserwählten weggenommen, er weiß, dass Lucifer stärker ist als er, aber das mit seiner Frau macht ihm noch mehr zu schaffen. Es wird doch immer gesagt, dass Lucifer irgendwann von Erzengel Michael gestürzt wird und für mich ist der Grund auch schon klar...", meinte ich und sie nickte, anscheinend konnte sie schnell Informationen verarbeiten, denn sie stellte gleich die nächsten Fragen. "Was war an dem Junge so besonders? Was konnte er?" Sollte ich ihr das wirklich sagen? Ging das nicht über meine Auskunftbereitschaft hinaus? "Alles was ich weiß ist, dass er ein Feuerbändiger war und noch dazu ein großartiger, der beste", teilte ich ihr dann doch mit, auch wenn ich einige Dinge doch lieber wegließ, zumal diese nur reine Spekulation waren. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, sie wirkte auf einmal, als wüsste sie genau wovon ich sprach. "Du hast es schon getan?", fragte ich sie und keuchte überrascht auf als sie nickte. "Wann? Wie?", es war alles egal, ich musste es einfach nur wissen. "Kann ich dir wirklich vertrauen?", entgegnete sie und ich überlegte. Konnte sie? Schließlich nickte ich überzeugt, ich würde es Michael nicht einmal sagen wenn ich dafür sterben müsste.

Aylins Sicht:

Seine schnelle Nachfrage machte mich stutzig, sollte ich es ihm wirklich sagen? "Kann ich dir wirklich vertrauen?", entgegnete ich also und als er nach kurzer Zeit nickte und ich die Überzeugung die von ihm ausging wahrnahm begann ich also zu erzählen. "Lucifer wollte, dass Black ihm das Schwert von Michael stiehlt. Aber Black hatte soviel mit mir zu tun und damit, dass du auf meine Schule kamst und wir das Geheimnis vor die bewahren mussten. Eines Abends kam er nicht heim und Hayes und ich begannen ihn zu suchen. Höllenwächter hatten ihn angegriffen und als es schließlich so aussah als müssten beide sterben habe ich es getan. Ich glaube es waren die Gefühle die mich überrollt haben, jedenfalls habe ich sie alle verbrannt, mit meinen Händen.", meine Stimme war während des Erzählens immer leiser geworden und ich schaffte es nicht mehr ihm in die Augen zu gucken, bestimmt würde er mich jetzt doch verraten.

|| Hellou Leute, was geht ab? ;)

Bin gerade richtig gut drauf und voll in Schreiblaune...

Wie denkt ihr jetzt über Michael, Lucas und Lucifer? Haben sie sich für euch irgendwie verändert?

Bis bald meine kuhlen Wattpadstalker <3

Black -mein SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt