Leo fluchte laut auf und begann, uns im doppelten Tempo den Gang weiterzuführen. Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht vor Schmerzen los zu schreien. "Verdammt Aylin, was ist los?", flüsterte Black mir zu, anscheinend beobachtete er mich schon die ganze Zeit. "Keine Ahnung, es tut nur einfach so weh!", presste ich durch meine zusammengebissenen Zähne hervor und spürte nur, wie ich plötzlich vom Boden abhob. Verwirrt sah ich auf und entdeckte Blacks leichtes Lächeln, während er mich auf seinen Armen durch die Gänge trug. "Wir müssen uns beeilen, ich hätte nie gedacht, dass Michael so schnell hier sein würde", rief uns Leopold über den Lärm hinweg zu. Ich versuchte zu nicken und versagte, mein Körper schien das Ganze hier nicht mehr mitzumachen. "Ach verflucht", meinte Hayes neben uns und beschleunigte seinen Schritt noch ein bisschen. Es verging einige Zeit, in der ich ins Leere starrte und nur auf die eiligen Schritte der anderen hörte. Was war nur mit mir los? Ich war doch bisher gesund gewesen, also was löste das Kribbeln in mir aus? Doch nach ein paar weiteren Metern waren die Schreie nicht mehr nur hinter uns, sondern kamen auch von vorne. Messerklingen die aufeinandertrafen, einzelne Brüllee und schmerzerfüllte Aufschreier überfluteten den Gang fast komplett und gerade noch rechtzeitig tauchte wir in den nächsten Raum links von uns ab. "Wir werden erstmal hier bleiben, etwas anderes bleibt uns mit ihr in ihrem Zustand gar nicht übrig", Black und Hayes nickten zu Leos Aussage und ich wurde vorsichtig auf den Boden gelegt. Mit großen Augen sah ich mich um. Der Raum war winzig und diente wohl als Abstellkammer, worauf die einzelnen Besen und der Staubsauger hinwiesen. Ich zog meine Knie an den Bauch und atmete nur noch flach, womit ich die ungeheuren Schmerzen umging. Eine kühle Hand legte sich auf meine Stirn und ich lächelte kurz auf, das war unheimlich entspannend. "Wie können wir dir helfen Aylin?", fragte mich Black. "Gar nicht", beantwortete jemand anderes die Frage und erstaunt erkannte ich Lucas, der soeben den Raum betreten hatte. Hayes fuhr hoch und stellte sich sich direkt vor ihn. "Was willst du?!", zischte er dann und ich seufzte innerlich, immer dieses Gezänk. "Hayes lass ihn", bat ich ihn erschöpft und nur widerwillig ließ er von ihm ab. "Das ist nicht dein Ernst", Hayes schüttelte den Kopf und ließ sich an der Wand gegenüber zu Boden sinken. "Wann hat es angefangen?", Lucas kniete nun ebenfalls neben mir und sah mir prüfend in die Augen. "Gestern, glaub ich", meinte Black. Ich wälzte mich unruhig hin und her, bald würde ich durch diese Qualen ohnmächtig werden, das wusste ich ganz genau. "Okay, hör mir zu. Es wird diesen einen Moment geben, in dem du denkst, dass du dich nicht mehr beherrschen kannst und genau dann möchte ich, dass du loslässt. Lass deinem inneren Engel freien Lauf und zwinge ihn zu nichts, dann wirst du überleben.", Lucas Anweisungen waren leicht zu verstehen, nur der Gedanke es umzusetzen ließ mich verzweifelt aufschluchzen. "Wo ist das Schwert?", wandte er sich nun an Black, welcher ihn grimmig musterte. Black hielte meine Hände und drückte sie ganz sanft, es schien ihn ebenso wie mich zu beruhigen. "Wozu willst du das wissen?!", zischte er und rückte gefährlich nah auf. "Zur Vollendung ihrer Verwandlung braucht sie das Schwert, sonst schafft sie es nicht", schaltete sich Leo ein und Hayes gegenüber hob überrascht den Kopf. Woher wusste er das? "Keine Spielchen!", knurrte Hayes nun und stand drohend auf. "Ich habe ihr meine Treue geschworen, das breche ich nicht", erwiderte Lucas ruhig und nickte leicht zur Bestätigung. "Es ist dort wo sie immer war, wo sie ihre Ruhe hatte und alleine war, wo sie sich entspannen konnte", erklärte Black und ich runzelte die Stirn. Seine Rede hatte ich nur zur Hälfte verstanden und so war ich einfach nur beeindruckt, das Lucas sofort wusste, was gemeint war. "Okay, ich beeile mich", lächelte er und wollte gerade den Raum verlassen, als sich Hayes ebenfalls durch die Tür schob. "Natürlich, nach die mein Guter", kommentierte Lucas die Situation spöttisch und ging, natürlich erst nachdem er sein Schwert gezogen hatte. Ich hatte ihnen noch nicht einmal viel Glück wünschen können. "Wir schaffen das schon", wandte Black sich an mich, doch ich verschwand genau dann in einer unendlichen Schwärze, in der ich nur noch Blacks besorgte Rufe mitbekam, bevor ich völlig abdriftete und die Welt mit meiner Aufmerksamkeit verließ.
"Aylin? Hey Süße!", flüsterte jemand an mein Ohr und mit großer Anstrengung öffnete ich die Augen so weit, um erkennen zu können, dass Black vor mir kniete und mich Stirnrunzelnd betrachtete. "Black ich kann nicht mehr", flüsterte ich und bekam durch meine kratzige Stimme einen Schreck. "Alles wird gut", erwiderte er nur und strich mir Gedankenverloren über die Stirn, dann verlor ich wieder das Bewusstsein.
Das darauffolgende Mal war es die Stille, welche mich weckte. "Was ist hier los?", fragte ich leise in die Runde und wartete geduldig auf eine Antwort. "Hm, irgenwas scheint sie abzulenken", mutmaßte Leo und ich lehnte mich wieder zurück. Beunruhigt stellte ich fest, dass die Schmerzen taub geworden waren. Was kam als nächstes? Völlige ganzkörper Taubhaut und dann der Tod?
|| puuzoooaah ich bin so müde und entschuldige mich für die etwas längere Pause... ❤️
Bis bald ihr kuhlen Wattpadstalker 🌿
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Black -mein Schutzengel
FantasyTEIL 1 DER SCHUTZENGELREIHE - wird überarbeitet - ||Alles was ich noch sah, bevor mein Kopf brutal an den Vordersitz geschleudert wurde, war das gleichgültige Gesicht des Geisterfahr...