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Oben ein weiterer Trailer von der tollen articulateme :))) <3

Harry

Es ist bereits eine Stunde vergangen, in der wir in Richtung des Flusses liefen. Ich sprach nicht viel mit irgendwem, viel mehr dachte ich darüber nach, wie wir am besten das Wasser überqueren konnten. Annemarie und ihre kleine Schwester würden einen Ballast darstellen und wie wir sie sicher und ohne Problem auf die andere Seite bekamen, sollte schwer werden.

Vor allem weil der Wind immer stärker wurde und man erkannte, dass der Himmel ein dunkles grau annahm. Als wäre ein Fluss nicht beschissen genug, musste es auch noch beginnen zu gewittern.

Als ich den ersten Regentropfen auf die Schulter bekam, begriff, dass es ziemlich schwer werden würde, diesen Fluss zu überqueren.

„Du musst mit ihm reden", sprach Liam nun schon zum dritten Mal auf mich ein und sah dabei zu Niall, der mehrere Meter vor uns lief. „Ich meine es ernst. Ihr müsst das Problem mit Pepper klären, ansonsten gibt es nur Probleme und die können wir nicht gebrauchen."

„Ich habe versucht mit ihm zu reden, Liam." Ich beobachtete Annemarie, wie sie in den Himmel sah, weil auch sie einen Tropfen abbekam. „Er soll sich einfach nicht so verdammt kindisch anstellen. Es liegt nicht in meiner Hand, wen er für Peppers Tod verantwortlich macht."

„Natürlich nicht." Liam seufzte. „Ich hasse es zwischen den Fronten zu stehen und um ehrlich zu sein, gibt es Wichtigeres, als eure Auseinandersetzungen. Ich möchte einfach nur nicht, dass wenn irgendetwas passiert ..."

„Ja", brach ich seinen Satz ab, weil ich wusste worauf er hinaus wollte. Wenn man Freunde im Krieg hat, sollte man dafür sorgen, dass man in Freundschaft stirbt und nicht in Verachtung, wegen eines dummes Streits. Dinge, die man im Krieg lernte und zu schätzen lerne. „Ich denke, ich werde mit ihm sprechen."

„Bitte tu es einfach", bat mich Liam und der Regen fing an stärker zu werden. „Heute kann so viel passieren."

Ich knüpfte meine Jacke zu und band meinen Rucksackenger um meine Schultern. Ja, es konnte verdammt viel passieren. Das waren die Momente, die ich am meisten hasste. Diese Vorbereitungsminuten auf das Ungewisse, das kommen würde. Es gab tausend Bilder in meinem Kopf, die passieren konnten und tausend Szenarien, die ich durchdachte, um immer richtig handeln zu können, falls etwas passierte. Doch nicht immer klappte alles, selbstverständlich, und das machte diese Minuten davor schrecklich. Vor allem seitdem Pepper starb.

„Wir werden die Autos hier stehen lassen!", schrie Pattons über die lauten Geräusche des Regens, als wir den Fluss schon von weiten sehen konnten. „Nehmt alles Wichtige, so viel wie ihr tragen könnt! Und dann verlieren wir keine Zeit!"

Die Autos wurden abgestellt, die Männer sortierten ihre Sachen heraus und sekündlich wurde der Wind stärker und der Himmel dunkler. Als es donnerte, ging ich zu Annemarie, die mit ihrer kleinen Schwester hilflos bei Zayn stand, der das Seil um deren Hände festhielt.

„Harry", musste er lauter zu mir sprechen, damit wir uns überhaupt verstehen konnten. „Ich habe keine Ahnung, wie wir die beiden da rüber bekommen sollen!"

Ich sah zum Fluss, an dem wir bereits standen und beobachtete die heftigen Fluten, die an Steine klatschten und Äste umherschleuderten. Scheiße, wie sollten wir das hinbekommen?

„Kapp das Seil!", sagte ich als erstes und deutete auf Annemaries Handgelenke. „Wir werden sie tragen!"

Zayn schüttelte den Kopf und ich erkannte kaum noch sein Gesicht durch den Regen. „Das kann ich nicht! Pattons killt mich!"

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt