Ein extralanges Kapitel, weil sooo lange nix kam :( aber wenn ihr wüsstet, was momentan alles bei mir abgeht! übrigens frohes neues an alle :))
Harry
Ich konnte mir kein Schmunzeln verkneifen. „Liam hatte Recht. Du wirst immer waghalsiger."
Anne sah mich verschmitzt an und ich liebte diesen Gesichtsausdruck an ihr. „Du schläfst während deiner Nachtwache. Waghalsiger geht es kaum."
Ich streckte meinen Nacken. „Was möchtest du tun? Hast du etwas geplant?"
„Na ja ... Nicht direkt."
„Lass uns erst mal reingehen. Es sieht nicht so aus, als würde hier demnächst jemand vorbeimarschieren. Drinnen ist es wärmer."
Sie nickte und gemeinsam betraten wir das große Haus. Im Wohnzimmer lagen mindestens zehn Männer irgendwo verteilt und alle schliefen wie Penner. Niall war einer davon. Ihr Schnarchen und laute Atemzüge ließen das ganze Treppenhaus ertönen. Auf dem kleinen Tisch dort lagen mehrere leere Schnapsflaschen. Sie mussten ihren Spaß gehabt haben. Eigentlich schade, dass ich nicht dabei sein konnte.
Ich ging sicher, dass Sergeant Pattons hier unten lag und tief schlief. Er lag ausgebreitet auf der Couch, auf seiner Brust eine Flasche, die er noch mit der linken Hand festhielt. So schnell sollte er nicht mehr aufwachen.
Deswegen deutete ich Annemarie die Treppen nach oben zu laufe und sie tat es.
„Bist du dir sicher, dass hier oben alle schlafen?", flüsterte ich ihr zu.
Sie nickte und ging zu einer Tür, die sie leise öffnete. Zu meiner Überraschung war niemand hier drin. Ich begriff, dass wir mittlerweile nicht mehr genug Männer waren, um uns überall in solch in einem großen Haus verteilen zu können. Noch vor ein paar Wochen sah das anders aus.
„Hier muss das ältere Mädchen gelebt haben", stellte ich fest, als ich mich in dem dunklen Raum umsah. „Die Kleine wird noch nicht lesen können."
„Du irrst dich", sagte Anne und schloss dabei leise die Tür. „Sie haben nie hier drinnen gewohnt."
„Haben sie nicht?" Ich blieb vor dem Bücherregal stehen, konnte aber kaum einen der Titel entziffern.
„Nein. Sie haben sich hier versteckt. Tatsächlich kommen die beiden aus Polen. Ich habe heute Abend viel mit ihnen gesprochen."
„Das erklärt den Akzent der Älteren." Ich zog ein Buch heraus, das einen englischen Titel hatte.
„Moby Dick", lies Anne vor, die neben mir auftauchte. „Kennst du es?"
„Meine ..." Ich wollte es eigentlich nicht erzählen. „Meine Mutter hat es mal von einem alten Händler geschenkt bekommen. Tatsächlich habe ich es mehrere Male gelesen."
Anne lächelte zu mir hinauf. Nur der Mond schien durch das Fenster und ließ ihre rechte Gesichtshälfte aufleuchten. Dadurch konnte man die blauen Flecken um ihr Auge herum nicht sehen, die Pattons ihr antat. „Und dann beschwerst du dich, wenn Louis über Literatur redet. Du bist wohl doch nicht so desinteressiert, wie ich dachte."
Ich wollte antworten, aber ein knarzendes Geräusch ließ mich aufzucken. Wir beide drehten uns augenblicklich um, nur um das kleine braunhaarige Mädchen zu erkennen, was sie unter dem Bett hervorkroch.
„Oh mein Gott", reagierte Anne sofort, während ich die Stirn runzelte. Sie half dem kleinen Mädchen auf die Beine. „Was tust sie denn hier?"
„Und wieso ist sie nicht bei Joseph?", sprach ich meine Gedanken aus. Moby Dick schob ich wieder in das Regal. Eigentlich war ich froh, mal für zehn Minuten alleine mit Anne sein zu können. Selbst wenn alle betrunken waren und schliefen, war das nicht möglich.
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My Own Liberator
Fanfiction"Wir hätten es fast überstanden. Fast wärst du Mein gewesen, fast hätten wir unser Leben geteilt, fast hätte ich dich festhalten können. Und nun bricht dieses 'Fast' für immer mein Herz." Die Geschichte eines amerikanischen Soldaten, der wäh...