An die, die es evtl nicht mitbekommen haben: Ich hab jetzt auch endlich mal Snapchat und heiße dort cilxaf. Ihr könnt mich gerne adden :)
Annemarie
Annel hustete bereits zum fünften Mal in drei Minuten, während wir liefen. Niemand schien sich dafür zu interessieren, außer ich. Harry ging mit dem Blick resigniert geradeaus und Liam war nicht hier. Heute war es sehr kalt und nass. Ihr hellbraunes Kleid war noch feucht, weswegen ich die Befürchtung hatte, sie könnte sich erkälten.
Nun hustete sie zum sechsten Mal und ich wand mich leise an sie. „Annel, was ist los?" Mir fielen ihre eingefallenen Wangen auf und wie dunkel die Schatten unter ihre Augen waren. Sie wirkte sehr müde und erschöpft.
„Ich weiß es nicht", flüsterte sie mit heißer Stimme und sah zu Boden. „Mir ist schrecklich kalt."
Ich sah über ihren Kopf zu Harry, der meinen Blick sofort bemerkte und mich anschaute. „Sie friert", sagte ich mitleidig. „Ich habe nichts, das ich ihr geben kann. Vielleicht könntest du ..."
Er gab mir eine Antwort, indem er sich seine dunkelbraune Jacke von den Schultern zog und sie über Annel legte. Sie zog sie direkt enger um sich und hauchte ein leises „Danke".
Harry betrachtete sie schließlich misstrauisch. „Sie wird krank."
Ich legte meine Hand streichelnd auf ihren Hinterkopf. „Ich mache mir Sorgen um sie. Sie sieht so ... schwach aus."
Und dann warf er ihr einen Blick zu, der neu für mich war. Er war nachdenklich und es schien, als würde er den wahren Grund für ihren derzeitigen Zustand suchen. Ich mochte diesen Ausdruck in seinem Gesicht. Dieser bewies mir, dass Annel ihm nicht egal war.
Sowieso verlor ich mich mit jedem Tag mehr in Harry. Natürlich sträubte sich etwas gegen dieses Etwas, das ich für ihn fühle, aber ich kann nicht dagegen ankämpfen. Er war zu gut, zu anziehend und ich fühlte mich zu wohl, wenn ich bei ihm war. Mir blieb nichts anderes übrig, außer mich in ihn zu vergucken. Außerdem hatte ich seine Worte im Zelt niemals vergessen. Seit diesem Zeitpunkt wollte ich ihn so gerne küssen, wie noch nie zuvor.
Doch mit den Schritten wurde die Truppe langsamer und schließlich blieben wir stehen. Irgendetwas schien vorne nicht zu stimmen, ich hörte nur viele Männer durcheinanderschreien. Klang nach einem Streit, der für Durcheinander sorgte.
„Was ist da los?", fragte ich laut und versuchte durch die Soldaten hindurch nach vorne zu spähen, aber konnte nicht viel erkennen.
„Das werde ich gleich herausfinden", sagte Harry und ging in die Richtung, aus der die wilden Rufe kamen. Ich hörte noch, wie er Liam zurief, er solle sich zu uns stellen, während er vorne war.
Liam kam uns aus dem Trupp entgegen und seine Miene verriet, dass er genervt war. Louis folgte ihm, allerdings musste dieser sich durch die Männerbande quetschen, denn ihm machte niemand Platz. Ich sah Liam mit großen Augen an, als er seinen Rucksack vor uns zu Boden warf und sich daneben setzte. „Ich bin es satt", meckerte er. „Ich bin es so was von satt!"
„Was ist passiert?", fragte ich ihn vorsichtig. Ich hatte ihn selten so aufgebracht erlebt.
„Walt ist krank", erklärte Louis anstatt Liam. Er seufzte. „Er versucht seit Stunden Pattons davon zu überzeugen, Rast zu machen, damit Liam ..."
„Ich werde nicht meine letzte Medizin für eine mickrige Erkältung geben!", unterbrach Liam ihn wütend. „Er ist nicht mehr wert als der ganze Rest von uns und das sollte dieses hochnäsige Arschloch endlich verstehen!"
„Also gab es einen Disput zwischen Liam, Pattons, Joseph und Walt", erklärte Louis weiter und sah zu Liam hinab. „Liam und Joseph haben verloren."
„Ich hätte diesem Kerl Abführmittel verabreichen sollen", wütete Liam weiter. „Oder irgendetwas, womit er an mehr leiden wird, als einem unwichtigen Husten!"
Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, deswegen verzog ich nur den Mund. Ich hatte gehofft, Liam könnte Annel etwas gegen ihren Husten geben, doch scheinbar konnte ich mir die Frage danach sparen. Nun hatte Walt den letzten Rest für sich befürwortet.
Annel erstickte ihren Husten in Harrys Jacke.
Sofort wurde Liam aufmerksam und blickte zu ihr hinauf. Seine grimmige Miene tauschte sich gegen eine sorgsame. „Sie hustet", sagte er und stand auf. Er zog ihr Harrys Jacke enger um die Schultern. „Wieso hustet sie?"
Ich verzog traurig den Mund. „Ich nehme an, sie wird krank."
„Und sie ist ganz blass", stellte Liam fest, hob Annels Kopf vorsichtig an. „Ihre Lippen sind ganz weiß. Annel, bist du durstig? Sie könnte dehydriert sein."
Doch Annel schüttelte langsam den Kopf und blinzelte schwach. Ich wurde sofort nervös. Scheinbar war sie nicht nur erkältet.
„Gott, verdammt", fluchte Liam leise und inspizierte ihr Gesicht intensiver. „Gott, verdammt!" Er drückte meine kleine Schwester liebevoll an seine Brust und wand sich an Louis, der hilflos hinter ihm stand. „Ich möchte, dass du Joseph Bescheid gibt, dass sie in einen der Panzer mitfährt. Sie kann unmöglich laufen, sie fiebert."
„Fieber?", fragte ich entsetzt nach. „Bist du dir sicher?"
Louis nickte verständlich und verschwand.
Liam antwortete nicht auf meine Frage, viel mehr drückte er Annel enger an sich heran und sie schloss die Augen. „Ich hasse diesen Krieg", sagte er leise in ihr Haar. „Ich hasse diesen Krieg so sehr."
Das sooo kurze Kapitel tut mir schrecklich leid, aber es ging einfach nicht mehr ... Irgendwas stimmt in letzter Zeit nicht. Ich bekomm absolut nichts mehr zustande ... Aber ich wollte wenigstens etwas hochladen ...
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My Own Liberator
Fanfiction"Wir hätten es fast überstanden. Fast wärst du Mein gewesen, fast hätten wir unser Leben geteilt, fast hätte ich dich festhalten können. Und nun bricht dieses 'Fast' für immer mein Herz." Die Geschichte eines amerikanischen Soldaten, der wäh...