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Findet ihr das neue Cover auch so geil wie ich? *_*

Annemarie

Schon zum vierten Mal sah Harry zu mir herüber, seitdem wir unterwegs waren. Er lief schräg hinter mir, bei ihm Niall, Louis und ein paar andere Männer. Ich bemerkte sofort, dass seine Art mich anzusehen, sich intensivierte, seitdem ich ...

Nun ja. Seitdem ich mir dachte, es sei eine gute Entscheidung, mich vor ihm auszuziehen. Die Idee war spontan und trotzdem die Beste, die mir in den letzten vierundzwanzig Stunden in den Sinn kam. Denn ich wusste augenblicklich, es hatte etwas in Harry verändert.

Ich wollte, dass er sich mehr auf mich konzentrierte und genau das gelang mir. Ziemlich gut.

Ich hätte mir selbst in Millionen von Jahren nicht ausmalen können, mich vor irgendwem so zu entkleiden, aber in den letzten Tagen hatte ich gelernt, dass man manchmal zu drastischeren Mitteln greifen musste, um Erfolg zu haben. Selbst wenn es dadurch hieß, über meinen mächtigen Schatten zu springen und die Klamotten fallen zu lassen.

Und ich wollte ihm beweisen, dass auch ich mutig war. Nicht nur dieses deutsche Mädchen, womit er seine letzte Nacht verbrachte. An seiner Reaktion erkannte ich schnell, dass er es wohl verstanden hatte.

Wieder sah ich etwas über meine Schulter zu ihm, über Annels Kopf hinweg.

Zufrieden schaute ich wieder nach vorne.

Das war das fünfte Mal.

„Ja, tatsächlich", sprach David, ein Soldat im mittleren Alter, als er sich mit Zayn unterhielt, der neben mir lief. „Es war ein Wunder, aber nach gefühlten tausend Versuchen, durfte das Susan und mir auch mal passieren."

Zayn lachte. David war ein Mann aus dem Platoon, das sich uns vor mehreren Tagen angeschlossen hatte. Er und Zayn kannten sich schon in Amerika und nun war es Zufall, dass sie sich wiedertrafen. Ständig redeten sie miteinander, beide waren glücklich, dass der jeweils andere noch lebte. Man spürte, wie zufrieden solche Dinge einen hier stellen konnten, auch wenn man nicht sonderlich daran beteiligt war. Liam lief, wie immer, bei mir und Annel, und freute sich ebenfalls für die beiden.

„Aber du bist doch mittlerweile schon etwas zu alt für ein Kind", sagte Zayn scherzhaft. „Was soll er denn denken, wenn der Kleine zehn ist und du schon im Rollstuhl sitzt?"

„Ich bin nicht zu alt für ein Kind", wehrte David sich. Er hatte Lachfalten um seine Augen, diese ließen ihn schon von Anfang an sympathisch wirken. Ich mochte ihn, er war sehr nett zu mir und Annel. Oftmals teilte er sein Essen mit uns, gab uns seine Decke, wenn wir froren und unterhielt sich mit uns, wenn wir traurig waren. David hatte eine sehr väterliche Ader, an die ich mich gerne gewöhnte in den letzten Tagen.

„Liam, ich bin doch nicht zu alt für ein Kind oder?"

Liam schüttelt natürlich den Kopf. „Selbstverständlich nicht. Zayn ist noch zu jung, um so etwas zu verstehen."

Zayn hob eine Braue. „Ich bin genauso alt wie du, Liam."

„Nur körperlich, aber das ist in Ordnung."

David lachte wieder und hielt sich die Hand vor den Bauch. Er wirkte noch lange nicht so abgekämpft wie viele andere Soldaten hier. Niemand würde ihm ansehen, dass er im Krieg war und dass er bereits Menschen erschossen hatte. Er war ein fröhlicher Mann, nichts schien ihm die Laune zu nehmen. Ab und zu erhob er sogar sein Wort gegen Sergeant Pattons, blieb dennoch freundlich.

Und ich habe festgestellt, dass Sergeant Pattons verständnisvoller mit Leuten in seinem Alter umging, als mit den vielen jüngeren Soldaten. Allerdings sprach er auch verständnisvoller und öfter mit Harry. Etwas, das niemandem hier entgangen ist, genauso wie die Tatsache, dass es Harry zu gefallen schien. Er war der Einzige, dem es gefiel.

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt