Die lange Kapitelpause tut mir echt leid, aber ich hatte Abschlussprüfungen und danach musste sich mein Gehirn erst wieder regenieren. Aber jetzt gehts wieder täglich weiter :)
Harry Styles
Ich wollte am nächsten Morgen die Badezimmertür öffnen, allerdings war sie verschlossen. Das kam mir ziemlich ungelegen, denn ich war geschwitzt von letzter Nacht und außerdem hatte ich noch Alkohol im Blut, von dem ich, nach dem Gespräch mit meiner Mutter, einfach nicht die Finger lassen konnte.
„Ein schlechter Morgen, um mich warten zu lassen!", rief ich durch die Tür und lehnte mich kraftlos dagegen.
„Er hätte besser sein können, wenn du bei Alice übernachtet hättest!", kam es von der anderen Seite. George.
Ich stöhnte. „George, öffne die Tür, ich brauche eine Dusche."
„Die du bei Alice haben könntest."
„Öffne die Tür, oder ich trete sie ein, Gott verdammt!", schrie ich und schlug mit der flachen Hand gegen das Holz. Die Kopfschmerzen, die definitiv dem Alkohol zu verdanken waren, wurden durch Georges Bemerkungen nicht angenehmer.
Ich hörte ihn etwas vor sich hinmurmeln und dann ertönte das Drehen des Türschlosses. George stand im Bademantel vor mir, seine Haare waren noch nass. Noch bevor er etwas sagen konnte, drückte ich ihn zur Seite und betrat das Bad.
Ein schnelles „Wieso siehst du so schlecht aus?" vernahm ich noch, doch dann hatte ich schon die Tür direkt vor seiner Nase geschlossen.
Ich zog mir sofort das Shirt über den Kopf und stemmte mich über das Waschbecken. Es war ein schrecklicher Morgen und eine Liste an Dingen, die ihn zu einem schrecklichen Morgen machten. Ich hatte nicht länger als drei Stunden geschlafen, ich war noch immer betrunken, mir war speiübel, mein akuter Kopfschmerz wurde sekündlich schlimmer und meine Mutter hatte mich heute Morgen wieder mit diesem mitleidigen Blick begutachtet, als sie die zersprungene Tasse und das zerschnittene Holz im Garten sah.
Ja, es war ein ziemlich beschissener Morgen.
„Weiß Mom, dass du getrunken hast?", ertönte Georges Stimme, der wohl noch immer vor der Tür stand.
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Er und Lisbeth waren die Einzigen, die es sofort rochen, wenn ich Alkohol trank. „Wenn du nicht sofort verschwindest, tue ich nie wieder so, als wüsste ich nicht, dass du mein Rasierwasser benutzt hast." Denn das hatte er auch heute, es roch überall danach und außerdem hatte er den Deckel nicht richtig geschlossen.
George schnappte erschrocken nach Luft, dann sagte er: „Okay, ich verschwinde!"
Ein paar Sekunden brauchte ich noch, bevor ich die Augen öffnen konnte. Es fiel mir schwer, meinen Kreislauf zu kontrollieren und die Tatsache, dass ich letzte Nacht von ihr träumte, saß mir im Nacken.
Schließlich öffnete ich die Augen und schaute mich im Spiegel an. Wie ich wie ein erbärmlicher Waschlappen über dem Becken hing, ich glich einem Toten. Meine Augen gerötet vom Alkohol, meine dunklen Haare hatten schon lange keine Ordnung mehr und die Schatten unter meinen Augen schockierten mich schon gar nicht mehr.
Ich hasste es, mich anzusehen.
All die Narben, vor allem die, die mich eigentlich hätten umbringen sollen. Ich richtete mich auf und betrachtete im Spiegel, die zwei Einschussnarben an meiner rechten Schulter und die, die nur knapp meine Nieren verfehlte.
Sie sahen scheußlich aus. Wie zwei Löcher, die irgendwann einmal gestopft wurde.
Es waren nicht einmal die wenigen Momente, in denen ich sie sehen kann, die mich belasteten, ich spürte sie den ganzen Tag. Ich hatte Probleme beim Heben, übte ich zu viel Kraft mit meiner rechten Schulter aus, hatte ich Schmerzen. Würde ich sie mit Gewicht belasten, hätte ich Schmerzen. Mein Alltag von solchen Dingen einschränken zu lassen, verfolgte mich ständig.
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My Own Liberator
Fanfiction"Wir hätten es fast überstanden. Fast wärst du Mein gewesen, fast hätten wir unser Leben geteilt, fast hätte ich dich festhalten können. Und nun bricht dieses 'Fast' für immer mein Herz." Die Geschichte eines amerikanischen Soldaten, der wäh...