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Harry Styles

Ich verabschiedete mich von Alice mit einem einfachen Nicken, als wir tief in der Nacht vor ihrer Haustür standen. Wir hatten uns viele, viele Stunden unterhalten, was sie möglicherweise dazu brachte, mir noch einmal um den Hals zu springen und mich fest an sich zu drücken, als ich gerade gehen wollte.

Es stellte sich heraus, dass sie nicht nur von sich selbst reden konnte. Genauso gut wie sie erzählte, konnte sie zuhören.

Als ich zuhause ankam, waren meine Kopfschmerzen zwar vergessen, der Rest jedoch nicht. Noch konnte ich nicht einschätzen, ob es mir gut tat, über sie zu sprechen. Oder über Liam, Niall, Keith oder irgendeine Erinnerung an früher.

Mit den Jahren fiel es mir leichter, mit all den Gedanken in meinem Kopf zurechtzukommen. Ich schlief noch immer schlecht und träumte Grauenvolles, doch ich überwand es. Früher habe ich viel getan, um mich abzureagieren.

Manchmal, wenn ich einen schlechten Traum hatte, bin ich nachts in unseren Garten gegangen und habe Holz gehackt. Die Nachbarn hielten mich monatelang für verrückt, wahrscheinlich taten sie das noch heute, aber es hat mir geholfen. Zumindest ein bisschen.

Meine Mutter wusste immer, wann ich nachts im Garten war, um mich abzuregen. Ab und zu kam sie heraus. Sie mochte es nicht, im Dunkeln draußen zu sein, deswegen tat sie es nur ungern.

Aber trotzdem fragte sie mich, als ich gerade ein Holzstück in zwei Teile gespaltet wurde: „Wann wird das aufhören?"

Ich war ein leicht zu erschreckender Mann, deswegen musste ich einen Schrei unterdrücken, als sie plötzlich hinter mir stand. Ich keuchte wie jemand, der einen Marathon gejoggt war und genauso fühlte ich mich. Meine Arme brannten immer wieder vom Ausholen und Zuhacken mit der Axt, doch es beruhigte mich. Zumindest ein bisschen. „Was suchst du hier?", gab ich unfreundlich die Gegenfrage.

Mom trug, wie immer, ihren Nachtmantel und musterte mich traurig durch das Licht des Mondes. „Das ist die dritte Nacht, die ich dich hier auffinde."

Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und nahm mir das nächste Stück Holz und stellte es auf den abgeschnitten Baumstumpf, der mir als Untergrund diente. „Du solltest aufhören mitzuzählen."

Es war alltäglich geworden, dass ich schnell gereizt war. Ich hasste mich dafür, solch ein unangenehmer und anstrengender Mann gewesen zu sein, aber damals stand ich unter Stress. Ständig. Und das alles nur in meinem Kopf. Und dieser Stress brachte mich nachts zum Holz hacken.

Und, wie jede Nacht, die ich in unserem Garten verbrachte, hörte ich meine Mutter traurig Luft holen. „Okay", sagte sie leise. „Aber bitte bleib nicht mehr allzu lange draußen. Es ist kalt und ..."

Mit vollem Schwung holte ich aus und rammte die Axt durch das Holz. Es tat Schläge, die durch die ganze Straße hallten. Und sie brachten meine Mutter zum Schweigen. Es war ihr Zeichen, dass ich mich nicht für ihr Gerede interessierte. Sie verstand es und ging ohne ein weiteres Wort.

Ja, ich war ein ziemlich unangenehmer Mann. Meine Mutter versuchte Monate, Jahre mit mir zu reden. Darüber, wie ich mich fühlte, an was ich dachte, wenn ich schweigsam an die Wand starrte und welche Bilder ich vor Augen hatte, wenn ich Lisbeth und George an der Straße spielen sah. Sie machte sich Vorwürfe, sie dachte, sie sei eine schlechte Mutter, weil sie zu ihrem Sohn nicht vordringen konnte, aber das war sie nicht. Sie war einer der Menschen, die mich gerettet haben.

Heute, nach der Nacht mit Alice, betrat ich leise unser Haus, da kam Mom gerade die Treppe heruntergelaufen.

Überrascht schloss ich die Tür. „Wieso bist du wach? Du weißt, du sollst nicht ..."

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt