Kiss Me Slowly - Parachute
Meghan Moore, Samstag, 17. Juli, ZC's
Ungelogen, ich hatte Angst davor, mich zu Zachary, wie ich ja nun wusste, umzudrehen.
Seine Stimme hatte meinen gesamten Körper unter Strom gesetzt, und sollte seine Attraktivität tatsächlich dem volltönenden Bariton auch nur in geringster Weise entsprechen, so wollte ich ihn ohne einen Anwalt nicht ansehen. Schließlich konnte alles was ich tat oder sagte, letztendlich gegen mich verwendet werden. Und nein, ich hatte keinen blassen Schimmer, weshalb ich so wirres Zeug dachte.
Derek sah ihn aus seinen grauen Augen durchdringend an. »Vergiss es. Ich habe bloß befürchtet, bei dieser jungen Dame hier handele es sich um eine von Jasmine Oakley's Freundinnen, die weitere Drinks an dich verschwenden will.« Er grinste verschmitzt, während er sich zu einem blonden Mann wandte, um seine Bestellung aufzunehmen.
Ich verstand zwar nur Bahnhof und wollte mich eigentlich am Gespräch beteiligen, doch die Nähe des besagten Zachary machte mir ganz schön zu schaffen. Ich spürte die einnehmende Wärme, die sein Körper ausstrahlte und atmete seinen Geruch ein. Eine Mischung aus Waschpulver, Aftershave und Orange.
Orange?
Seit wann waren meine Geruchsknospen gut genug, um einzelne Duftnoten zu erkennen?
Ich biss mir fest auf die Unterlippe, um nicht nach Luft zu schnappen, als seine Brust, die sich unsagbar hart anfühlte, meinen nackten Rücken streifte. Plötzlich schien mein sexy Auftreten keine so gute Idee mehr gewesen zu sein. Aber ich würde mir keine Blöße geben und einfach weiteratmen. So schwer konnte das gar nicht sein.
Dereks zusammengekniffenen Augen, die sich nun wieder auf mich, beziehungsweise Zachary, richteten, leuchteten vor Amüsement ein wenig auf. Ich hatte das beklemmende Gefühl, dass ihm sehr wohl bewusst war, was hier gerade abging. Und das Zachary selbst noch kein einziges Wort an mich gerichtet hatte, verstärkte das Unbehagen nur zusätzlich.
»Wer ist sie denn dann?«, wollte er schließlich wissen, worauf mein ganzer Körper sich beim Klang seiner honigsüßen Stimme verkrampfte.
Honigsüß? Ernsthaft?
Mein Gehirn erfand also schon kitschige Adjektive, was ein wirklich schlechtes Zeichen sein musste. Das war schließlich keineswegs normal.
Also holte ich tief Luft, bekämpfte meine Starre und straffte die Schultern. Ich nahm wahr, wie Zachary ein wenig zurückwich. Gut. Jetzt war ich wieder am Ball. Diese peinliche Situation sollte mich nicht länger einnehmen können.
»Sie heißt Meghan Moore«, erklärte ich mit fester Stimme, aber ohne ihn anzusehen.
»Und sie ist hier, weil sie mit dem Inhaber des Clubs sprechen möchte.«Mit zuckenden Mundwinkeln schritt Derek zum anderen Ende der Theke und tat so, als würde er ein paar Gläser polieren. In Wahrheit war das wohl seine Art, uns allein zu lassen. Wenn man in einem Club voller wild gewordener Menschen überhaupt allein sein konnte.
»Nun denn...«, verkündete der Fremde einen Ticken zu unbeschwert, worauf er sich auf einen Hocker, rechts von mir, sinken ließ. »Wenn das so ist, dann sprich mit ihm.«
Und da nahm ich mir ein Herz und schaute ihn an. Lange. Sehr lange. Denn was ich sah, übertraf bei Weitem meine Vorstellungen, die auch nicht von der Hand zu weisen waren. Ich atmete tief durch, um die verräterische Röte, die nun in meine Wangen schoss, irgendwie zu mildern. Wenn ich es nur schaffen würde, meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bekommen, könnte ich das Fettnäpfchen umgehen. Aber das war natürlich nicht Teil meines Lebensplans.
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Casual Sex
ChickLitEs ist nur für Zwischendurch. Nichts Ernstes. Nichts Bindendes. Ungezwungener, beiläufiger Sex mit einem attraktiven Mann. Warum hätte Meghan Moore ein solches Angebot ausschlagen sollen? - Meghan tauscht Liverpool gegen London, um ihren neuen Jo...