Kapitel 16

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Mikky Ekko - Comatose

Meghan Moore, Mittwoch, 21. Juli, London Borough of Hunslow

»Was?«, murmelte ich verständnislos, als ein schrilles Klingeln mich aus meinem kostbaren Schlaf riss. Erst nach einigen Sekunden des Schreckes stellte ich fest, dass es sich dabei um jemanden handeln musste, der unten an der Tür klingelte. 

Das Prozedere wiederholte sich. Wer, zur Hölle, wagte es, mich um diese Zeit zu stören? 

Unwillkürlich fiel mein Blick auf das voll aufgeladene Smartphone, das noch immer an das Ladegerät angeschlossen war und ich staunte nicht schlecht über die Uhrzeit. Es war erst halb zehn! 

Ich schleppte mich zur Tür und nahm den Hörer zur Gegensprechanlage ab. »Hallo?«

»Meghan Moore.«

»Wer-?«

»Versuche ja nicht, mir weißzumachen, dass du meine Stimme nicht erkennst, Meggie.«

»Zachary?«, fragte ich atemlos und stützte mich Halt suchend am Türrahmen ab. »Was machst du hier? Und woher weißt du überhaupt, wo ich-?«

»Lass mich doch erstmal rein, ja?« Er klang so gebieterisch, dass mich eine Flutwelle der Erregung überrollte. Die Müdigkeit war augenblicklich aus meinen Gliedern gewichen - diese Wirkung hatte allein Zachs Stimme auf meinen Körper. 

Ich dachte nicht allzu lange über meine Entscheidung nach und betätigte den Türöffner. 

Warum auch nicht? Ich war erwachsen...

...und mittlerweile hellwach. 

Danke, Cole.

Er war schneller oben, als ich mir noch einmal durch die zerzausten Haare hätte fahren können, um sie einigermaßen wieder herzurichten. Aber ehrlich gesagt war er doch selbst Schuld, wenn er so ganz ohne Vorwarnung auftauchte und ins Haus gelassen werden wollte. Da musste er meinen verschlafenen Anblick eben ertragen. 

Als er mich sichtete, weiteten sich seine goldenen Augen. »Hast du etwa geschlafen

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und stampfte trotzig auf. »Manche Menschen arbeiten hart, um sich ihr täglich Brot zu verdienen.«

»Oh, morgen wirst du die einmalige Gelegenheit mir zu beweisen, wie hart du tatsächlich arbeitest«, sagte er in einem anzüglichen Ton, der mir die Röte ins Gesicht trieb. 

Interessante Wortwahl.

Ich zerrte ihn in die Wohnung und schloss die Tür hinter ihm. Was ihm ein breites Grinsen entlockte. »Als würdest du nicht wollen, dass deine Nachbarn erfahren, dass du deinen Mann betrügst«, kommentierte er trocken. 

»Nein«, erwiderte ich unbeirrt und schielte unauffällig in den großen Flurspiegel, der über dem Schuhschrank hing und mich förmlich zu verspotten schien. Meine Haare waren ein wildes Durcheinander aus dunklen Strähnen, die in alle Richtungen abstanden. Ich sah nun aus, wie eine weibliche Version von Zachary. Nur nicht halb so attraktiv. »Ich möchte bloß nicht, dass mich jemand mit deinen ständigen Anzüglichkeiten in Verbindung bringt.«

Mit wenigen Schritten stand er direkt vor mir, umhüllte mich mit seinem männlichen Duft und raubte mir, ohne es wirklich wahrzunehmen, den Verstand. Ich war der felsenfesten Überzeugung, eine solche Anziehungskraft sollte Menschen verboten werden. 

»Du stehst aber darauf«, sagte er grinsend und fuhr mir über die bebenden Unterlippe. 

Reiß dich, verdammt nochmal zusammen, Meghan Moore! 

»Worauf?«

»Auf meine...wie sagtest du noch gleich? Ach ja, Anzüglichkeiten.« Seine Zähne waren ja so dermaßen gerade und perlend weiß, dass mir der bloße Anblick den Atem raubte. Und seine Stimme... 

»Warum klingt alles, - und mit alles meine ich wirklich alles - was du sagst, nach etwas Dreckigem oder Zweideutigem?«

»Das Endresultat ist am besten, sobald beide Dinge in einem Satz vereint sind. Pass mal auf.« Er räusperte sich und flüsterte mir ein »Ich mag dich...wenn du verstehst, was ich meine...« in mein Ohr. »Die Betonung tut ihr Übriges.«

Eine Gänsehaut überzog meine nackten Arme und Beine und ich erschauderte. 

»Wieso bist du hier?«

»Liegt das denn nicht auf der Hand?«, fragte er stirnrunzelnd und zuckte die Schultern.
»Es kam mir heute so vor, als hättest du dich ein klein Wenig vernachlässigt gefühlt, also bin ich hier. Und weil du - dieser Grund überwiegt den ersten - morgen wahrscheinlich unfuckable bist, wenn man deiner Vorgesetzten glauben kann.«

»Das ist jetzt nicht dein Ernst.«

»Doch, ich denke schon. Außer natürlich du willst dir morgen die ganze Zeit vorstellen, wie es wäre, wenn du mein Angebot angenommen hättest...aber das ist deine Entscheidung.«

Er sah nicht so aus, als würde er mir wirklich eine Wahl lassen. Zu lichterloh loderte das Feuer der Leidenschaft und Lust in seinen goldenen Iriden. Er wollte Sex. 

»Du hast mir noch immer nicht verraten, woher du meine Adresse weißt«, deklarierte ich gespielt verärgert, um meine eigene Erregung zu kaschieren. Was mir wahrscheinlich nicht allzu gut gelang, aber was sollte ich schon machen? 

»Ich bin dir vielleicht gefolgt.«

Ich riss die Augen auf. »Du hast gewartet bis ich Feierabend gemacht hatte, und bist mir dann hierher gefolgt?« Das klang alles nach einem ziemlich üblen Scherz. 

Doch Zachary blieb ernst. »Mit ein paar Abweichungen, ja.«

»Und warum bist du nicht gleich mit hochgekommen?«

»Weil ich etwas Unerwartetes erledigen musste«, kam es wie aus der Pistole geschossen. Als hätte er es einstudiert. Ich furchte die Stirn, fragte aber nicht weiter. Wir hatten schließlich alle unsere Geheimnisse. 

»Okay.«

»Okay? Im Sinne von 'Okay, ich find's cool, dass du mich gestalkt hast' oder 'Okay, lass uns Sex haben?'«, erkundigte er sich neugierig und ignorierte meine sich intensivierende Gesichtsfarbe völlig.
»Beides wäre natürlich klasse«, schob er noch hinterher, worauf er sich in meiner frisch bezogenen Wohnung umsah. »Gemütlich hier«, erklärte er nach wenigen Sekunden. »Man sieht gar nicht, dass du gerade erst eingezogen bist. Wir könnten es natürlich einweihen, wenn du verstehst...« Seine Stimme nahm eine rauchige Nuance an, als er sich umdrehte und mir einen ziemlich heißen Blick schenkte. Ich war hingerissen. 

»Eigentlich...« Ich breitete die Arme aus.
»Hätte ich nicht direkt etwas dagegen...«

»Aber?« Belustigt zog er eine Augenbraue in die Höhe. 

»Nichts. Ich wollte es nur mal anmerken«, lachte ich nervös und errötete noch einmal. Klasse, Meghan, du machst das super. 

»Du bist so unfassbar süß, wenn du rot wirst«, schnurrte er, als er mich in seine Arme zog und meinen Hals mit Küssen zu bedecken begann. 

Ich legte meinen Kopf stöhnend in den Nacken und ließ ihn gewähren. Seine Lippen teilten sich und seine Zunge fuhr immer und immer wieder über mein Dekolleté, er näherte sich ohne Hast meinen Brüsten, deren Nippel sich bereits gegen den dünnen Stoff meines Sport-BHs drückten.  

Er hob seinen Kopf leicht und sah mir tief in die Augen. 

Ich nickte ihm zu und schnappte nach Luft, als seine linke Hand meine rechte Brust umfasste. 

Oh, Gott. Hör nicht auf, Zachary Cole. 

Hör niemals damit auf. 

-

Helleu, Freunde. Ich hab feierlich beschlossen, dass ich meine Chaps ein klein Wenig kürze, um immer rechtzeitig updaten zu können. Zumindest während der Schulzeit. 

Im nächsten kommt eine Sex-Szene, keine Sorge. 

Eure Mel xxx

Casual SexWo Geschichten leben. Entdecke jetzt