Kapitel 55

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Soaked Eyes - Adna

Meghan Moore, Freitag, 29. Juli, London Borough of Hunslow

Kaffee, dachte ich, während ich aus einem erholsamen Schlaf erwachte, ich rieche Kaffee

Ich setzte mich in den zerwühlten Laken auf und erhaschte einen Blick auf die Uhr. Es war viertel nach acht. In einer knappen Stunde musste ich bei Christina antanzen. Ich seufzte wehmütig, stand auf und streckte mich erst einmal ausgiebig. 

Und, oh verdammt, mein Körper schmerzte an genau den richtigen Stellen. 

Barfuß tapste ich zu meinem Kleiderschrank und zog mir schnell ein Shirt und einen Slip an, worauf ich aus meinem Schlafzimmer und in die Küche eilte. Missbilligend fuhr ich mir durch mein nach allen Seiten abstehendes Haar und dachte noch daran, sie zu einem Zopf zu bändigen, als ich Zachary, mit dem Rücken zu mir, am Herd stehen sah. 

Zu seiner Linken standen zwei dampfende Kaffeebecher, die jenen wunderbaren koffeinhaltigen Duft verströmten, doch das entfiel meiner Wahrnehmung relativ schnell, als ich realisierte, dass er splitterfasernackt war. 

Ich musste schlucken. 

Mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen drehte er sich schamlos zu mir um und fragte mit anzüglicher Stimme:
»Spiegeleier und Speck?« Das Amüsement, das ich aus seiner Stimme heraushörte, bewies hinreichend, dass er wusste, was er tat. 

So ein attraktiver Mistkerl. 

»Ich glaube«, sagte ich leicht atemlos,
»dass ich Hunger auf etwas ganz anderes habe. Wieder. Doch mein Körper lässt dies wohl nicht noch einmal zu, nicht jetzt und nicht hier. Also her mit dem Kaffee und zieh dir was an.«

»Muss ich?«, schmollte er. 

Ich verdrehte die Augen. »Ja, musst du.«

»Aber dann brennt der Speck an.«

»Keine Sorge«, zwinkerte ich, »ich kümmere mich schon darum, während du deine Blöße bedeckst.«

Er grinste schief, ließ die Pfanne stehen und kam zu mir, um mich ausgiebig zu küssen. Er schmeckte nach Kaffee und Zach. »Das war die schönste Nacht meines Lebens«, murmelte er gegen meine Lippen, nachdem er sich von mir gelöst hatte und zog sich zurück, um sich anzuziehen, wie ich hoffte. 

Seine Worte klangen aber noch eine ganze Weile in meinem Kopf nach und erfüllten mich mit einer Art idiotischer Freude, die mir in jedem anderen Augenblick sicherlich peinlich gewesen wäre. Nicht aber in diesem. Zachary und ich waren nun offiziell zusammen. Und das war Grund genug, sich mal daneben zu benehmen. 

Ich ging zum Herd und kümmerte mich fröhlich summend um unser Frühstück.

*

»Weißt du, Meghan«, begann Zachary, nachdem er seinen Teller in Rekordzeit geleert hatte. »Ich finde, du solltest dir heute frei nehmen oder dich krank melden, was auch immer. Du solltest mich an diesem besonderen Tag nicht verlassen.«

»Manchmal kannst du ziemlich anhänglich sein, weißt du was?«, scherzte ich und trank den letzten Schluck meines Kaffees. Zachary hatte ein Händchen dafür. Ich bekam ihn nicht annähernd so gut hin. 

»Teil meines Charmes«, erwiderte er ungerührt. »Wir sollten heute unsere traute Zweisamkeit genießen und...«

»Eins nach dem anderen«, fuhr ich ihm über den Mund und setzte eine etwas ernstere Miene auf. Das alles hier war schön, wirklich wunderschön, aber es änderte nichts an Dingen, die noch getan und gesagt werden mussten. 

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