Hurts So Good - Astrid S
Zachary Cole, Freitag, 22. Juli, ZC's
»Hey, Zach, ich habe gerade Genevieve gesehen. Sie sah ziemlich scharf aus«, sagte Spencer, worauf er sich prompt einen säuerlichen Blick von Derek einhandelte. Er zog den Kopf ein. »Ich meinte natürlich, dass sie so aussah, als sei sie scharf auf Zachary, Derek. Kein Grund mich mit deinem Todesblick zu strafen.« Spencer seufzte. »Er ist ja so eifersüchtig. Was ich mir einfach nicht erklären kann.«
»Ich mir auch nicht«, entgegnete ich trocken und leerte meinen Whiskey. Wenn man das Getränk noch als Whiskey bezeichnen konnte, sobald Derek sich darum gekümmert hatte. Aber es war mir gleich. Ich dachte in Dauerschleife an das, was sich heute an Meghans Arbeitsplatz ereignet hatte.
»Also?« Er spitzte seine Lippen und legte den Kopf schief. Die Neonleuchten spiegelten sich auf seiner dunklen, glatten Kopfhaut. »Gehst du rüber und holst dir deine Belohnung?«
»Oh, süßer, süßer Derek, ich brauche keine weiteren Belohnungen an diesem Tag. Das halte nicht mal ich durch. Und das heißt was.« Lässig schob ich das Glas über den Tisch. »Derek? Wie wäre es mit noch einmal Whiskey?«
Derek verdrehte lediglich die Augen, worauf er mein leeres Glas an sich nahm und sich seufzend seiner Aufgabe annahm. Ich liebte diesen Mann und seine experimentelle Ader, was alkoholische Gemische anging.
Spencer rutschte näher an mich heran und unterzog mich einer Musterung. »Mir ist schon aufgefallen, dass du unverschämt selbstzufrieden aussiehst. Willst du Onkel Spencer keine Details liefern?«
»Will ich das?«, fragte ich zurück und dachte an Meghan. Stöhnend unter mir. Der Blick herausfordern und voller feuriger Glut. Ein gewisses Körperteil reagierte instinktiv. Ich schaute hinunter. Fuck.
Spencer fiel nichts dergleichen auf. Er nippte bloß grinsend an seinem Drink. »Lass mich raten, Zachary Cole. Meghan Moore hat dir das hübsche Köpfchen verdreht. Dass ich das noch erleben darf, unfassbar.«
Ich lachte schnaubend. Es klang nicht halb so überzeugend, wie es sollte. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. »Du spinnst völlig.«
»Nope, sind meine Antennen. Idiotensicher. Ich weiß, wie ein verliebter Mann aussieht, ich sehe ihn tagtäglich im Spiegel.« Er zwinkerte Derek zu, der beide Augenbrauen hob und ein Grinsen zu unterdrücken versuchte. »Das war extrem kitschig, Honey.«
Ich hüstelte. »Beherrscht euch und eure blumige Ausdrucksweise. Zumindest, wenn ihr in der Öffentlichkeit seid.« Ich verzog in gespieltem Ekel mein Gesicht. »Sowas will doch niemand sehen oder hören.«
»Was ist denn nun mit Genevieve? Sie wartet sehnsüchtig.«
Spencer wusste ganz genau, dass ich nicht zu ihr gehen würde. Nicht nach dem, was heute passiert war. Wobei eigentlich gar nichts geschehen war - aber es fühlte sich für mich so an. Als ich Meghan nach unserem intensiven Schäferstündchen eröffnet hatte, dass sie das Beste war, das mir im Leben passiert ist, hatte ich es genauso gemeint. Und meine Meinung hatte sich nicht geändert.
»Schade nur, dass es mir relativ gleich ist.« Ich zuckte die Schultern und nahm den Drink an mich, den Derek mir nun feierlich überreichte. Er dachte wahrscheinlich ähnlich wie Spencer über meine Gelegenheitssexbeziehung. Sollte er doch.
Ich wusste ja selbst nicht, in was ich mich da hineinkatapultiert hatte.
Aber ich würde es liebend gern und oft in Erfahrung bringen.
Meghan Moore, Freitag, 22. Juli, London Borough of Hunslow
Lesend saß ich in meine Bettdecke gekuschelt auf der Fensterbank. Die Sonne war bereits untergegangen und die Straßen wurden allein von unzähligen Straßenlaternen erleuchtet, die der Atmosphäre etwas Heimeliges verliehen. Irgendwie wanderten meine Gedanken zu meinem Ex.
David Harrison.
Wie es ihm wohl ging? Ob er schon eine neue Freundin gefunden hatte? Männer wie David hatten keine Probleme bei der Partnersuche. Ich konnte mich noch klar an die Zeiten erinnern, als er in meiner Anwesenheit von den gierigen Blicken diverser Frauen verschlungen wurde. Und dann trug er auch noch seine scharfe Cop-Uniform, in der er mehr als nur zum Anbeißen aussah.
Ich war eifersüchtig gewesen. Extrem eifersüchtig. Und dabei hatte er mir keinen tatsächlichen Grund dafür gegeben. Klar, ich hatte ihn einige Male beim Flirten oder Zurückstarren erwischt, aber ich zweifelte für keine Sekunde an seiner Liebe zu mir. Ebenso wenig an seiner Loyalität und Treue. Das zwischen und war wahrhaftig gewesen.
Und gerade fragte ich mich schlechten Gewissens, ob Dave jemals so kurz nach unserer Beziehung dazu fähig gewesen wäre, eine Beziehung - auch wenn sie bloß sexueller Natur war - mit einer neuen Frau einzugehen.
Ich sah auf das Buch, das mittlerweile geschlossen in meinem Schoß lag und biss mir auf die Unterlippe. Zum Lesen würde ich heute nicht mehr kommen, das war klar. Vielleicht sollte ich einfach duschen? Und dann ins Bett? Ja, Schlaf war etwas, das ich definitiv gebrauchen konnte.
Gerade als ich nach frischer Unterwäsche griff und ins Badezimmer schlurfen wollte, wurde die Klingel betätigt. Wenn es sich hierbei um Zachary handeln sollte, würde ich ihn umgehend wieder nach Hause oder in seinen Club schicken. Für eine zweite Runde war ich mit Sicherheit nicht mehr in Stimmung. Zu sehr hatten mich die Gedanken an David und meine Vergangenheit belastet.
Aber vor meiner Tür stand nicht Zachary Cole. Es war auch nicht meine Nachbarin. Nein. Es handelte sich bei meinem Überraschungsbesucher um Harvey. Schockiert starrte ich ihn an.
»Sag bloß, du hast mich nicht erwartet.« Er grinste.
Ich grinste zurück. Erinnerte mich dann an meine Wut und unterdrückte das Grinsen. Was mir nicht recht gelang. »Du bist so unfair«, schmollte ich.
»Wieso?« Er drängte sich an mir vorbei ins Innere meiner Wohnung und schnupperte.
»Uh, hast du etwa Waffeln gemacht?«»Kommt darauf an.«
»Worauf?« Er leckte sich über die vollen Lippen. Ja. Alessia wusste, was sie an ihm hatte. Beziehungsweise, was sie an ihm haben wollte. Ich würde ihr helfen.
»Ob du dich bei mir entschuldigst oder nicht.« Ich hob beide Brauen und musterte ihn herausfordernd. Ich wollte wirklich, dass er seine Worte zurücknahm.
Ein Schatten legte sich auf sein hübsches Gesicht. »Ja, es tut mir Leid, dass ich dich versehentlich beleidigt habe. Ich meinte es nur gut. Aber was diese Sache angeht, möchte ich wirklich noch mit dir reden.« Er ging schnurstracks zur Küche. »Aber erst nachdem du mir Waffeln serviert hast. Ich habe einen Bärenhunger.«
-
Tja, nun. Zach verknallt sich und Meg denkt an David. Nicht cool.
Good night. Omg, morgen ist Freitag. :3
Mel xxx
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Casual Sex
ChickLitEs ist nur für Zwischendurch. Nichts Ernstes. Nichts Bindendes. Ungezwungener, beiläufiger Sex mit einem attraktiven Mann. Warum hätte Meghan Moore ein solches Angebot ausschlagen sollen? - Meghan tauscht Liverpool gegen London, um ihren neuen Jo...