Kapitel 32

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Tuesday - Burak Yeter & Danelle Sandoval

Zachary Cole, Samstag, 23. Juli, London

In jedem der verstreichenden Augenblicke wurde mein Grinsen breiter und selbstgefälliger. Nicht aus den Gründen, die man mir nachsagen würde, wirklich nicht. Es waren völlig andere. Und das überraschte mich nicht schlecht. 

Während Meghan mich also erwartungsvoll und herausfordernd aus ihren hübschen großen Augen ansah und auf Offensichtliches aus war, heckte ich einen Plan aus. Sie würde mich dafür zur Hölle schicken, dessen war ich mir absolut sicher. Aber das war es allenfalls wert. 

Ich beugte mich wieder zu ihr hinunter und hauchte einen federleichten Kuss auf ihre geschwollenen Lippen. Zur Ablenkung, sagte ich mir. Um sie in Sicherheit zu wiegen. Nicht, weil ich es über alle Maßen genoss. Bestimmt nicht deswegen. 

Ein zweites Mal ließ sie ihre Hüften kreisen, was letztlich unweigerlich dazu führte, dass ein peinigender Schmerz meine Lendengegend durchzuckte. Ich biss die Zähne zusammen. Eine Erektion wäre in diesem Moment ziemlich, nun ja, unproduktiv. 

Außerdem würde ich ihr tatsächlich geben, was sie so unbedingt von mir haben wollte, wenn ich nicht endlich meinen Plan in die Tat umsetzen würde, das lag auf der Hand. Auf diesem verfluchten Sandstrand, der momentan - Gott sei Dank - verlassen war. Die meisten Leute kannten diesen Baggersee nicht, was aber nicht zwingend bedeuten musste, dass sich niemand ab und an hierher verirrte. Und ich wollte es wirklich nicht riskieren, von einem Wanderer oder einer Familie in flagranti erwischt zu werden. Das wäre doch ziemlich...unangenehm. 

Darüber hinaus würde jegliche sexuelle Interaktion diesen schönen Sommertag (hatte ich einen Sommertag gerade ernsthaft als schön bezeichnet?) in eine Orgie verwandeln, was ich aus irgendeinem Grund nicht wollte. Und nicht zulassen würde. 

Ich, Zachary Cole, zog es vor, einen entspannten Tag mit Meghan Moore zu genießen, in deren Gesellschaft ich mich sonnen würde, während sie sich in einem Bikini sonnen würde. Apropos Bikini: Trug sie überhaupt einen? 

Egal. Die Kleidung würde schon trocknen, heiß genug war es auf jeden Fall. 

Ich schob eine meiner Hände unter Meghans Rücken und die andere unter ihre Kniekehlen. Naiverweise genoss sie meine Berührungen sichtlich, anstatt sich zu fragen, was zum Teufel ich damit überhaupt bezwecken wollte. 

Ich würde sagen: Pech gehabt, Meggie. 

»Warum hältst du mich so hin?«, wimmerte sie und hob schon wieder ihre Hüften. Gott, machte mich das vielleicht wahnsinnig! Ich zwang mich, wegzusehen. Koste es, was es wolle. 

»Weil es mir eine große Freude bereitet«, erwiderte ich unbestimmt und hob sie ruckartig auf meine Arme. Das hatte sie wohl nicht erwartet. 

Sie schrie überrascht auf und klammerte sich reflexartig an mir fest. So machte sie es mir bloß einfacher. Schön, dass sie mitdachte. »Oh, mein Gott, was soll denn das?«

Ich schwieg, weil ihr meine Antwort wahrscheinlich nicht gefallen würde.

Ohne auf ihre Proteste zu achten, streifte ich mir in einer waghalsigen Aktion die Schuhe von den Füßen und kickte sie zum Rucksack. Anschließend presste ich Meghans Körper noch näher an meinen und spürte, wie sie die Wange an meine Brust legte und ihre Augen zusammenkniff. Die Sonne schien ihr direkt ins Gesicht, was für mich bedeutete, dass sie so gut wie keine Ahnung hatte, was mit ihr geschah. 

Ich lächelte. 

»Zach, ich flehe dich an, sag mir, was du vorhast«, murmelte sie aufgebracht und krallte ihre Nägel in meinen Nacken. 

Ich stöhnte auf: »Fahr die Krallen ein, Kätzchen. Das tut weh.«

Sie kicherte: »Stehst wohl nicht auf Kratzspuren, was?«

»Hm. Vielleicht doch. Aber ich bin bis heute davon ausgegangen, dass da der Rücken die bevorzugte Partie ist. Wieder etwas dazugelernt.«

»Lass mich - bitte - runter«, versuchte sie es noch einmal. 

»Gleich, gleich. Nur Geduld, Meggie.«

Schon erreichten wir das Ufer des Baggersees, genauer gesagt den Steg, der in seine Mitte führte. Ohne zu überlegen betrat ich das morsche Holz und machte vorsichtig einen Schritt nach dem anderen. 

Meghan hatte eine Hand von meinem Hals gelöst und nutzte sie nun, um ihre Augen von den Sonnenstrahlen abzuschirmen.
»Ich hab's mir schon gedacht, verflucht!«, kreischte sie und begann, sich in meinen Armen zu winden und um sich zu treten.
»Lass mich auf der Stelle gehen! Ich...ich hab mich noch gar nicht umgezogen, bitte, Zachary! Das kannst du mir nicht antun!«

»Kann ich nicht?«, fragte ich unschuldig und trat an den Rand des Stegs. Das Wasser war nicht allzu tief, aber tief genug, um unbeschadet hineinzuspringen. Oder jemanden unterzutauchen. Beides gefiel mir ungemein. »Luft anhalten!«

»Nein! Ah!«

Und damit stieß ich mich ab und tauchte mit Meghan in meinen Armen in das kühle Wasser. 

Meghan Moore, Samstag, 23. Juli, London

Das kalte Wasser war nach den heißen Temperaturen, die heute draußen herrschten, ein mächtiger Schock für meinen Körper. Ich kreischte lautlos unter Wasser und versuchte noch immer vergeblich, Zachary für das alles eine herunterzuhauen. Er hingegen hielt mich fest umklammert und zerrte mich nach einer ganzen Weile an die Oberfläche. 

Gierig schnappte ich nach Luft und spürte die durchweichten Klamotten an meinem Leib kleben. Die Haare hingen mir wie ein Vorhang ins Gesicht und nahmen mir völlig die Sicht. Mit einer hastigen Handbewegung strich ich sie mir aus den Augen und hustete Wasser. Schließlich hatte ich trotz Zachs ausdrücklicher Warnung weder Luft geholt, noch den Mund geschlossen. 

»Hey, geht's dir gut?«, fragte Zach, der sein Lachen kaum unterdrücken konnte. Er hatte mich mittlerweile losgelassen und ein paar Armlängen Abstand zwischen uns gebracht. Aus einem verdammt guten Grund. 

Ohne auf seine halbherzige Frage zu antworten, paddelte ich auf Cole zu und warf mich mit meinem ganze Gewicht gegen ihn. Er ließ sich überraschend leicht untertauchen und schlang seine Arme um meine Taille. Natürlich, er schauspielerte bloß. Mann. Wäre auch zu einfach gewesen. 

»Du Arsch! Wie konntest du nur?!«, zeterte ich los, als wir wieder auftauchten, um Luft zu holen. Der Blick aus seinen Augen brannte plötzlich auf meiner Haut. Er war wieder im Jagdmodus. Seine Hand wanderte unter mein nasses Top und fuhr meinen Rücken hinauf. 

»Nein!« Ich riss mich los und schwamm ein paar Meter auf das Ufer zu. Ich konnte bereits den schemenhaften Umriss von Zacharys Rucksack ausmachen, als ich seinen Körper dicht an meinen spürte und er mich ein weiteres Mal um jede Fluchtmöglichkeit brachte. Das war ja mal sowas von unfair! 

»Wohin so eilig?«, wisperte er an meinem Ohr, worauf er mir zärtlich ins Ohrläppchen biss. 

Ach, du Scheiße. 

»Bleib doch noch ein bisschen.« Er drehte mich schneller zu sich, als ich gucken konnte. Plötzlich standen wir uns gegenüber. Die Klamotten hafteten an unseren Körpern, betonten alles, was es zu betonen gab. Und mehr.

Es dauerte keine fünf Sekunden, bis die Spannung ins Unermessliche wuchs und uns zum Detonieren brachte. 

Alles um uns herum verschwamm, als unsere Lippen sich trafen. 

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Ich wünsche mir Sommer. Sand. See oder Meer. Heißer Typ ist auch in Ordnung. Das hab ich übrigens um drei Uhr nachts geschrieben, als verzeiht mir mögliche Fehler. xD

Schönen Sonntag noch! 

Mel xxx

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