Kapitel 9

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Justin Bieber - I'll Show You

Meghan Moore, Sonntag, 18. Juli, ZC's

»Und wieso?«, fragte Zachary stirnrunzelnd und legte fragend den Kopf schief. Selbst diese Geste ließ mir das Blut in Wangen schießen. Leider passierte mir dies in seiner Nähe andauernd. Selbst im komplett nüchternen Zustand. Ich hatte ja insgeheim gehofft, mir seine Perfektion und Wirkung unter dem Einfluss des Drinks bloß eingebildet zu haben, doch leider erwiesen sich meine Hoffnungen als ein schrecklicher Fehler. Denn nun sah er immer noch fabelhaft aus, wenn nicht sogar noch besser, als gestern. Wenn dies überhaupt möglich war.

»Ernsthaft?«, fragte ich also ironisch. »Nach dem, was gestern passiert ist...«

»Warte.«

Ich hielt inne und starrte ihn an. Warum unterbrach er mich einfach so?

»Du hast doch selbst gesagt, dass der Kuss, der - nebenbei bemerkt wirklich nicht übel war - niemals geschehen wäre, wenn du nicht betrunken gewesen wärst. Habe ich das richtig verstanden?« Ein süffisantes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, was mich nur noch mehr aus dem Konzept brachte. Ich hasste es, wenn Menschen mit ihren natürlichen Reizen spielten, um irgendetwas zu erreichen. Obwohl ich mir eingestehen musste, dass Zachary sich seiner momentan nicht wirklich bewusst war, was es irgendwie noch schlimmer machte. Um überhaupt irgendetwas zu tun, nickte ich. 

»Ja, das haben Sie wohl, aber ich kann gerade nicht einordnen, was dies zur Sache...«

»Stopp.«

Er unterbrach mich erneut. Wäre jetzt der richtige Moment, um wütend zu werden? Wahrscheinlich.

»Ich gehe mal davon aus, dass du während deiner Arbeitszeiten im Normalfall nüchtern bist, oder?«

»Natürlich bin ich das!«

»Na also.« Das Lächeln wurde breiter, meine Knie weicher. Verdammt. »Was schließen wir daraus? Dass du mir sehr wohl beim Marketing behilflich sein kannst. Ich meine, solange du keinen Alk im Blut hast, bist du doch zu bremsen, nicht wahr?«

Oh, Scheiße, Scheiße, Scheiße. Ich hatte mich unbewusst selbst in die Scheiße geritten.

»Mr. Cole, ich bitte Sie.«

»Worum denn? Du hast dich gestern bei mir gemeldet, nicht umgekehrt. Und bist zu alledem auch noch über meinen brillanten Clubnamen hergezogen...«

Ich spürte, wie sich meine Gesichtsfarbe intensivierte und fixierte einen hellen Fleck an der Wand. Betete, dass es nicht das war, für das ich es hielt. Dann richtete ich meinen Blick wieder auf Zachary, der unbeirrt weiterplapperte, ohne sich um meine Verlegenheit zu kümmern. Zudem wurmte mich, dass er auf meine kläglichen Versuche, Distanz zwischen uns zu bringen – durch das Siezen – keinesfalls einging. Im Gegenteil, er schien es regelrecht zu genießen, mich zu Duzen.

»Ich finde ja, dafür habe ich eine kleine Gegenleistung verdient, oder? Und ich glaube auch, dass es für dich nur positive Auswirkungen haben kann, schon in der ersten Woche einen eifrigen Kunden zu haben. Also hast du keine Wahl. Außer, du lässt mich rauswerfen, aber leider...« Er machte einen theatralische Pause. »Hättest du keinen Grund dafür, also auch keine Möglichkeit, dich vor deinem Chef – deiner Chefin? - für dein unmoralisches Handeln zu rechtfertigen.«

Er hatte recht. Und dafür wollte ich ihm gerade mehr als nur einmal in den Hintern treten.

»Sie sind sowas von...sowas von...«

»Sag's ruhig. Lass es raus.« Zacharys Lächeln hatte nun etwas Teuflisches an sich. Etwas Gefährliches. Und ich stellte entsetzt fest, dass es mich umso mehr anmachte. Gequält schloss ich die Augen, und versuchte das Pulsieren in der Mitte meines Körpers bestmöglich zu ignorieren. Was mir nicht gerade gelang, aber immerhin schaffte ich es, mich zu sammeln.

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