Kapitel 60

5.4K 312 62
                                    

Burning Heart - Svrcina

Meghan Moore, Freitag, 29. Juli, ZC's

Ich hatte mich womöglich ein klein wenig überschätzt, was den Fußweg in Pumps anging, aber letztlich schaffte ich es - relativ - unbeschadet ins ZC's, wo ich Zachary treffen würde. Ich versuchte vergeblich, die Tür zu öffnen und klopfte dann energisch an. 

Es dauerte nicht lange, bis ein gehetzt aussehender Zachary mir die Tür öffnete und mich kurz zur Begrüßung in die Arme zog. Der Geruch von Waschmitteln stieg mir in die Nase. Ich nahm mir ein paar Sekunden Zeit, ihn von oben bis unten zu begutachten, und kam zu der Feststellung, dass er für seine Verhältnisse ziemlich offiziell angezogen war. 

»Verstehe mich nicht falsch, du siehst extrem gut aus«, begann ich vorsichtig, ohne mich von ihm zu lösen, »Aber ich frage mich, warum du dich so zurechtgemacht hast.«

Er lächelte schwach. »Lydia.«

»Ich weiß«, erwiderte ich. Als hätte ich diesen unangenehmen Besuch vergessen können. »Musst du deswegen ein Hemd tragen? Eines von Lacoste?« Ich deutete auf das kleine Krokodil auf seiner Brust. 

»Ich«, begann er unsicher, sein Blick flackerte. »Ich weiß es nicht. Vielleicht gibt es mir ein bisschen Selbstvertrauen.«

Es zerriss mir das Herz, dass er sich vor dieser Frau fürchtete. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn beschützen würde, dass alles gut werden würde, dass er sich in meiner Gegenwart zu jeder Zeit einfach fallen lassen konnte, weil ich ihn aufzufangen gedachte, aber mir blieben die Worte im Hals stecken. 

Was, wenn es vorbei war? Wenn diese psychotische Schlampe ihn mir wegnahm? 

»Zach«, sagte ich mit brechender Stimme.
»Wir schaffen das. Hörst du?«

Er atmete tief durch und presste mich noch fester an sich. Ich konnte sein Herz an meiner Wange rasen fühlen. »Ich liebe dich«, flüsterte er in mein Haar, worauf mir Tränen in die Augen stiegen, die ich trotzig wegblinzelte. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr.«

»Wenn du mich auch nur halb so sehr liebst, wie ich dich, dann kann ich es mir mehr als nur vorstellen«, entgegnete ich, stur wie eh und je und umklammerte Zachary mit beiden Händen. 

Er lachte rau auf und ließ mich schließlich widerwillig los. 

In seinen goldenen Augen las ich eine unausgesprochene Frage. 

Es gab nichts weiter, das ich hätte tun können, als zu nicken. 

Zachary beugte sich zu mir herunter, bis unsere Gesichter auf derselben Höhe waren und nahm meines vorsichtig in seine Hände. Ich schloss meine Augen, als ihre Wärme mich durchströmte und seine Lippen sich federleicht auf meine legten. 

Sein Kuss schmeckte nach Angst, Sehnsucht und absoluter Hingebung. 

Ich biss ihm sanft auf die Unterlippe, bis er aufstöhnte. 

Dann lösten wir uns voneinander. 

»Das ist kein Abschied«, sagte ich. »Wir fahren jetzt zu dieser Schlampe und klären das. Dann werden wir das glücklichste Paar in dieser beschissenen Stadt.«

»Du sagst es«, meinte Zachary lächelnd. Ich spürte, dass er nicht an diese Möglichkeit glaubte. Hergott, was würde ich tun, um ihn wieder glücklich und unbeschwert zu sehen. 

»Erwartet sie uns?«, wollte ich ernst wissen und blickte auf meine Armbanduhr, die halb sechs anzeigte. 

»In einer knappen halben Stunde. Mit dem Auto brauchen wir höchstens zwanzig Minuten«, antwortete er knapp. 

Casual SexWo Geschichten leben. Entdecke jetzt