All about us - Jordan Fisher
Meghan Moore, Dienstag bis Mittwoch, 20. bis 21. Juli, Jeffrey-Charles & Sons
Jeffrey-Charles & Sons war mit jeder einzelnen Faser etwas Einzigartiges, etwas Besonderes. Das traf nicht nur auf die Mitarbeiter, den Chef und das antike Gebäude an sich zu, nein, auch die Arbeitsweise war eine ganz andere.
In einer gewöhnlichen Werbeagentur hätte man mich erstmal als offizielle Kaffeeköchin rekrutiert, die ihre Vorgesetzten auf Geläut bediente. Vielleicht dürfte ich sogar ein paar Kleinigkeiten erledigen, für die die Chefs sich zu schade waren. Akten sortieren. Kunden beraten. Was auch immer. Nicht aber in JC&S.
Ich bekam mit sofortiger Wirkung einen eigenen Schreibtisch und eigene Aufträge.
Meine Vorgesetzte Christina Herwig, deren vorprogrammierte Ruhe mich faszinierte, saß in meiner Nähe und trank einen Cappuccino nach dem anderen, während sie sich irgendwelche Papiere anschaute und immer wieder irgendetwas vor sich hin murmelte.
Ich hingegen machte mich mit meinem Arbeitsplatz vertraut. Holte mir Informationen über Interessenten ein, die für ihre kleinen eigenen Betriebe werben wollten. Telefonierte mit Kunden, klärte diverse Anrufer über JC&S auf und stand ihnen Rede und Antwort. Ich machte mich wohl ganz gut, denn Mrs. Herwig nickte mir anerkennend zu, als sie meine erledigten Arbeiten durchgeschaut hatte. Dabei handelte es sich eigentlich um mehr Theorie als Praxis, aber das würde sich mit der Zeit sicherlich ändern.
Für eine Praktikantin hatte ich ohnehin einen überraschend großen Spielraum, den ich zu nutzen wusste.
In den ersten Tagen traf ich auf einige Angestellte, die allesamt einen sehr beschäftigten Eindruck machten und voller Tatendrang durch die Flure und Foyers drängten. Auf der Suche nach einem bestimmten, vertrauten Gesicht stolperte ich immer wieder in irgendeine Person, die mich nur von oben bis unten taxierte, worauf sie auch schon weiterstürmte.
Zacharys Besuch blieb aber aus.
Und auch ich ließ mich im ZC's seit Montag nicht mehr blicken.
Außerdem hatte er sich so für ihre spezielle Beziehung, falls sie denn überhaupt noch existierte, eingesetzt, dass ich glaubte, er würde sich eigenständig melden. Klar, er hatte weder meine Nummer, noch meine Adresse, aber er kannte meinen Arbeitsplatz. Und wollte ohnehin einen Termin vereinbaren. Hatte er seine Meinung geändert? Ich wusste es nicht.
Meghan Moore, Donnerstag, 22. Juli, Jeffrey-Charles & Sons
Am Donnerstag kam ich etwas später zur Arbeit als die Tage zuvor und setzte mich direkt vor den Computer, um eingegangene Nachrichten zu bearbeiten und jeweilige Absender zu kontaktieren. Wie an jedem bisherigen Morgen auch.
Doch etwas war anders.
Ich wandte den Kopf zum Fenster und bestaunte das geschäftige Treiben der Autos, die sich voller Inbrunst durch den Verkehr zu kämpfen versuchten. Irgendwie mochte ich es, mich in diesem Anblick zu verlieren. Darüber zu sinnieren, wer diese Menschen waren, wohin sie so unbedingt gelangen wollten, und wie ihr Leben im eigentlichen Sinne aussah.
Und während ich gerade in diversen mehr oder weniger realistischen Fantasien schwelgte, verdunkelte die schlanke Silhouette eines großen Mannes die Oberfläche meines Schreibtischs.
Reflexartig hob ich den Blick und starrte mit weit aufgerissenen Augen in Zachary Coles Antlitz.
Oh, großer Gott.
Von seinem plötzlich Auftauchen verschreckt, legte ich mir die Hand aufs Herz und seufzte lautstark auf. »Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt«, japste ich, die Röte, die sich auf meinen Wangen ausbreitete, bestmöglich ignorierend.
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Casual Sex
ChickLitEs ist nur für Zwischendurch. Nichts Ernstes. Nichts Bindendes. Ungezwungener, beiläufiger Sex mit einem attraktiven Mann. Warum hätte Meghan Moore ein solches Angebot ausschlagen sollen? - Meghan tauscht Liverpool gegen London, um ihren neuen Jo...