Kapitel 69

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Fleurie - Soldier

Lydia Davidson, Samstag, 30. Juli, London

Sie wussten nicht, dass sie mich unterschätzten. 

Sie ahnten nicht einmal, wie nahe ich ihnen war. 

Wie viel ich über jeden von ihnen wusste. 

Und natürlich war ihnen überdies nicht klar, dass ich jedes ihrer gesprochenen Worte klar und deutlich verstehen konnte. Denn dafür hatte ich gesorgt. 

Schon am ersten Tag, bei der Eröffnung des ZC's, hatte meine beste Freundin eine winzig kleine Wanze an der Bar befestigt und bis jetzt war es niemandem aufgefallen. Ein paar Tage zuvor hatte sie auch schon in Zacharys Wohnung eine solche deponiert.

Später hatte sie mir erzählt, dass sie miteinander geschlafen hätten, was zwar nicht vorgesehen war, aber letztendlich drückte ich ein Auge zu. Schließlich hatte sie meinen Auftrag zu meiner Zufriedenheit ausgeführt. Und das war es, was wirklich zählte. 

Dass Zachary nicht enthaltsam lebte, wusste ich ja schon. 

Bis die kleine, ach so süße Meghan Moore kam und ihm den Kopf verdrehte. Da beschloss ich, einzugreifen und mir zurückzuholen, was mir gehörte. Und das hatte ich ja auch. 

Blöd war nur, dass er nun ins Gefängnis wandern würde. 

Aber immer noch besser, als dass er mit dieser Schlampe glücklich wurde. Er war entweder bei mir oder bei gar niemandem. Und wenn ich mit Meghan Moore fertig war, würde es auch niemanden mehr geben, bei dem er an meiner statt sein konnte. 

Selbst wenn er seine Zeit abgesessen hätte. 

Meghan wäre verschwunden - weg. 

Und es gäbe nichts, was er dagegen würde tun können. 

»Okay, um alles zusammenzufassen: Spencer und ich sitzen bereits in dem Café,  wenn du reinkommst und unterhalten uns miteinander. Sollte die Situation mit Lydia eskalieren, werden wir sofort eingreifen.«

Ach, Derek, dachte ich amüsiert. Ihn mochte ich am liebsten. Er war so...idealistisch. Ein wahrer Held. Aber er hatte keine Ahnung, dass sein Heldenmut keinerlei Rolle spielen würde, weil es zu diesem Treffen nicht kommen würde. 

Was hatten sie denn erwartet? Dass ich zu einem Plausch mit meiner Rivalin kommen würde, um mich von ihr manipulieren zu lassen? Ich hatte psychische Probleme seit ich denken konnte, was vermutlich und laut diverser Psychologen an meinem Vater lag, der zum Glück vor einiger Zeit überraschen verstorben war. Ein Raubüberfall, hieß es. Nur ich kannte die Wahrheit. 

Jedenfalls würde ich mich nicht zu einem Geständnis oder ähnlichem von dieser Lügnerin überreden lassen. Ganz im Gegenteil. Ich würde es beenden, bevor es zu einer Festnahme kommen würde. Natürlich würde man mich verhören, sobald die Videodateien an die Öffentlichkeit gelangten. Aus ihnen ging deutlich hervor, dass ich ebenso am Tod meines Mannes beteiligt war, wie Zachary und vermutlich würde er aufgrund seiner Minderjährigkeit zu dem damaligen Zeitpunkt auf mildernde Umstände hoffen können. Ich nicht. 

»Ja«, sagte Meghan nun in einem sehr ernsten und determinierten Tonfall. Was auch immer sie in Zacharys Wohnung gefunden hatte, war wohl ziemlich ausschlaggebend gewesen. Ich hatte sie schluchzen gehört und mich darüber geärgert, nicht doch irgendwo eine Kamera installiert zu haben. Zuhause hatte ich Massen an Abhörgeräten et cetera, weil mein Mann gerne an solchen Dingen herumgetüftelt hatte. Mir waren sie zugunsten gekommen. »Sollte sie eine Waffe haben, gebe ich euch ein Zeichen. Seht ihr, so.«

Wieder musste ich breit grinsen. 

Wenn du wüsstest, Schätzchen. 

»Alles klar«, sagte Spencer. 

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