Back To Black - Beyoncé
Meghan Moore, Freitag, 22. Juli, JC & S
Als ich an diesem Nachmittag meinen Arbeitsplatz verließ, wehte mir ein beißender Wind ins Gesicht, der vereinzelte Regentropfen mit sich brachte. Ich erschauderte und ärgerte mich darüber, keine Jacke eingepackt zu haben. Trotz sommerlicher Temperaturen war mir nun doch ein wenig kalt.
»Brauchen Sie einen Regenschirm?«, fragte plötzlich ein Mann, der hinter mir das Gebäude verließ und zu meiner Linken zum Stehen kam.
Ich wandte den Kopf, um einen Blick auf sein Gesicht zu erhaschen und erkannte sofort, dass es sich bei meinem überaus zuvorkommenden und höflichen Helfer um meinen Chef höchstpersönlich handelte. Beinahe hätte ich meine Tasche fallen gelassen.
»Mr. Crawford«, sagte ich überrascht und lächelte beschämt. »Danke für das Angebot, aber mein Wagen steht ganz in der Nähe. Und ich bin nicht aus Zucker.«
»Nein, das sind Sie wohl nicht«, bestätigte er nachdenklich, worauf er den Blick über den noch reichlich gefüllten Parkplatz wandern ließ. Ich hatte das beklemmende Gefühl, diesen eisblauen Augen würde nichts entgehen, nicht das winzigste Detail.
»Aber mindestens genauso süß.«Ich benötigte einige Augenblicke, um das Gesagte zu verarbeiten. Und noch ein paar mehr, um es zu deuten und letztlich zu begreifen. Er hatte gerade völlig ungeniert mit mir geflirtet!
Perplex musterte ich meine Schuhspitzen. Am liebsten würde ich jetzt einfach gehen, in meinen heiß geliebten Astra steigen und in Richtung Borough of Hunslow davonbrausen. Aber das erschien mir nicht richtig, nicht, wenn mein Chef neben mir stand, eine Reaktion auf seinen unverhohlenen Flirtversuch erwartete, ganz egal, wie unangebracht mir die Situation vorkam.
»Habe ich Sie in Verlegenheit gebracht, Miss Moore?«, erkundigte Mr. Crawford sich ehrlich interessiert und fokussierte sein Augenmerk auf meinen geröteten Wangen.
»Das verstehe ich nicht.«»Sie verstehen was nicht?«, fragte ich barsch. Und wurde prompt röter.
»Entschuldigen Sie, ich hätte Sie nicht so anblaffen sollen.«Er winkte ab. »Ich mag temperamentvolle Menschen. Die wissen wenigstens, was sie wollen.« Er legte sanft seine rechte Hand auf meinen Unterarm und dirigierte mich ein paar Schritte zur Seite, um den erbarmungslosen Regentropfen zu entkommen. Ich sträubte mich nicht. Vielleicht wollte er mir ja tatsächlich etwas Wichtiges mitteilen, hatte das Gespräch lediglich mit Smalltalk einleiten wollen. Was wusste ich schon?
»Machen wir es kurz, Miss Moore. Sie sind neu, Sie haben womöglich noch keine genauen Vorstellungen von einem unbefristeten Arbeitsplatz und einem verantwortungbewussten Umgang mit Ihren Aufgaben...«
»Was wollen Sie mir damit sagen?«, fragte ich entrüstet und riss meinen Arm los. »Ich habe mir mit allem, was ich in den letzten Tagen gemacht habe, große Mühe gegeben. Und die Kunden waren zufrieden, wenn ich Christina Glauben schenken kann.« Ich spürte, dass meine Augen vor Wut Funken sprühten. Ja, er war mein Chef und ja, ich respektierte ihn und sein erstaunlich junges Alter, aber ich hatte mir nichts zu Schulden kommen lassen und würde eine solche Behandlung mit Sicherheit nicht über mich ergehen lassen.
»Ja, wenn Sie sich um alle Kunden so ausgiebig kümmern, wie um Mr. Cole, dann sind Sie bestimmt sehr zufrieden mit Ihren Leistungen«, höhnte Mr. Crawford mit hochgezogenen Augenbrauen.
Meine eben noch stolze und unbeugsame Haltung verpuffte mit sofortiger Wirkung. Ich fiel förmlich in mich zusammen. Vor Scham wollte ich am liebsten im Erdboden versinken. Um Gottes Willen, er hatte es irgendwie in Erfahrung gebracht. Nein.
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Casual Sex
ChickLitEs ist nur für Zwischendurch. Nichts Ernstes. Nichts Bindendes. Ungezwungener, beiläufiger Sex mit einem attraktiven Mann. Warum hätte Meghan Moore ein solches Angebot ausschlagen sollen? - Meghan tauscht Liverpool gegen London, um ihren neuen Jo...