„Autsch.."

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Lunas Sicht:
„ -... du solltest danach zu mir kommen!" beendete Gaston seinen Satz gereizt,dessen Anfang ich nicht mitbekam. „Es wird nichts passieren." „Glaubst auch nur du." schrie Gaston und öffnete blitzartig die Tür,vor der wir gerade noch standen. Rechtzeitig wichen wir einen Schritt zurück,sodass es nicht so aussah als hätten wir gelauscht.
Hätte Gaston uns nicht rechtzeitig bemerkt wäre es schief gegangen aber glücklicherweise stand er so weit von uns weg,das er das Tablett nicht umschiss.
„Was tut ihr denn hier?" fragte er mit ruhigerem Ton als vorher. „Äh..- Essen!" stotterte ich und hielt es ihnen hin. „Danke,ist sehr nett von euch."
Leicht lächelte er,das wir erwiderten aber dann entschuldigte er sich.
„Ich muss nur eben frische Luft schnappen,entschuldigt mich."
Ich machte ihm Platz sodass er durchkommen konnte aber nach nur 2 Schritten blieb er abrupt stehen.
„Nina,würdest du mir eventuell Gesellschaft leisten? Wenn du Lust hättest."
Mein Herz schmolz dahin und ich musste an den Traum denken von dem ich Nina unbedingt noch erzählen musste. Hastig nickte sie und folgte ihm nach draußen.
Als sie weg war klopfte ich zur Sicherheit nochmal an die Tür.  „Kann ich reinkommen?" „Würdest du doch sowieso." antwortete er. Nach meinem Augenrollen spazierte ich in den Raum und stellte erstmal das Tablett ab.
„Alles gut zwischen euch?" „Jaja."
Ich guckte mich in dem Zimmer um und fing an zu kichern. „Wie kann es immer noch so ordentlich hier sein? Hätte Nina mich nicht dazu gebracht aufzuräumen,sähe es längst so aus als wäre bei uns eine Bombe eingeschlagen!" „Tja Lieferfee,ich bin ein Multi-Talent."
„Natürlich,ist klar!" lachte ich und stemmte meine Hände in die Hüfte. „-Aber am besten bist du beim Snob Sein." fügte ich hinzu. „Na na na,nicht so frech sein. Denn ich kann auch sehr gut kitzeln!"
Bevor mein Gehirn anfing zu denken,sprang er auf und mir wurde klar was er vor hatte. Eilig lief ich durch die offene Tür,durch den kompletten Flur und weiter durch die anderen Eingänge. Mit meinem Vorsprung hatte er es nicht so leicht mich zu fangen. Nachdem ich die Treppen runterlief und aus der Eingangstür stürmte,gab ich nochmal Gas. Ich weiß nicht ob es nur mir so geht,aber manchmal,wenn ich richtig schnell laufe,knicke ich plötzlich ein. Genau das passierte auch diesmal. Meine Knie prallten zuerst auf und anschließend versuchte ich mich mit meinen Händen festzuhalten,was mir einigermaßen gelang. „Autsch.!" murmelte ich und versuchte den ersten Schock kurz zu verarbeiten. „Luna,alles gut?" Laute Schritte kamen auf mich zugelaufen. Leicht nickte ich und ging so gut es ging in die Hocke. Matteo bückte sich zu mir runter und stützte mit einer Hand meinen Rücken. Wie glücklich ich gerade war,dass er bei mir ist. Zuerst schaute ich auf meine aufgeschürften Hände,die pochten. Danach richtete ich mich auf um nachzusehen,weshalb mein Knie so schmerzte. „Oh nein.." nuschelte ich leidend und guckte auf mein blutiges Knie herab. Es war zum Glück keine offene Wunde,das sah ich schon,jedoch brannte es höllisch. Eben eine Schürfwunde. „Kannst du stehen?" „Ja,es tut bloß ein bisschen beim einknicken weh. Aber das müsste ja gleich weggehen." beruhigte ich ihn.
„Lass uns erstmal in mein Zimmer. Ich habe Pflaster und alles."
Leidend nickte ich und stützte mich bei Matteo ab.

Oben angekommen stützte mich Matteo bis zu einem Stuhl,auf dem ich mich herabließ. Mein Bein ließ ich dabei gestreckt.
Während Matteo in seinem Koffer nach Pflastern suchte,machte ich mir das Blut von den Händen mit einem feuchten Tuch,das mir Matteo sofort gab. „Ok hab sie." sagte er und kam mit einer Handvoll Pflastern wieder. „So viele brauche ich nun auch nicht." lachte ich. „Aber bald vielleicht. Bei dir weiß man nun mal nie,ob du hinfällst oder nicht." scherzte er und holte währenddessen ein anderes nasses Tuch. Matteo nahm zwar viele Dinge nicht ernst und war eingebildet,aber wenn man Hilfe braucht ist er da. Das schätze ich sehr.
„Ok halt mal." Er drückte mir das Tuch in die Hand und bückte sich runter. Sanft strich er meinen Rock,der über die Wunde ging, ein wenig nach oben,wodurch ich Gänsehaut bekam. Hoffentlich bemerkt er es nicht,dachte ich mir nur. Aber ich sah ein leichtes Grinsen auf seinen Lippen. Na toll. Was er jetzt wohl dachte? Aber anstatt zu fragen,hielt er seine Hand auf. Schnell gab ich ihm das Tuch,mit dem er über mein Knie tupfte. „Da hat die Lieferfee ja mal Glück gehabt."
Konzentriert klebte er das Pflaster auf meine Schürfwunde und machte meinen Rock wieder runter. Selbstsicher zwinkerte er und schmunzelte. „Schon wieder habe ich dich gerettet!"
Ich stöhnte auf und verdrehte dabei meine Augen. „Jajaja,danke mein Held!" grinste ich ironisch und entlockte Matteo und mir somit einen kurzen Lacher. Danach stürmten auch schon Nina und Gaston rein. Pünktlich auf die Sekunde. „Äh..?" Gaston zeigte auf die Pflaster. Wegen meinem Rock sahen sie nicht,dass ich ein Pflaster auf meinem Knie habe.
„Ich bin hingefallen." schmunzelte ich,woraufhin Gaston lachte und Nina besorgt guckte. „- Keine Sorge Nina,alles gut!" lachte ich und sorgte für Ruhe in ihrem Gesicht. Beruhigt nickte sie. „Na gut,wir gehen dann mal. Ist ja schon spät. Gute Nacht.!"
Winkend ging ich mit Nina eingehakt aus dem Zimmer. Als die Tür ins Schloss fiel konnten wir uns wohl beide nicht beherrschen und fingen an über beide Ohren zu grinsen. Erklären konnte ich es mir ehrlich gesagt nicht,was mit mir los war.
Nachdem Nina die Tür hinter sich schloss legte ich mich aufs Bett. Mittlerweile konnte ich mein Bein auch wieder ganz normal bewegen,dabei brannte es nur ganz wenig. „Gibst du mir mal meinen Schlafanzug?" „Klar."
Mein Schlafanzug,den sie mir zuwarf,landete in meinem Gesicht. Gleichzeitig lachten wir und zogen uns dabei um.

„Hast du mir etwas zu erzählen?" fragte ich Nina,die neben mir im Bett lag. „Was meinst du?" „Du warst alleine mit Gaston unterwegs! Nichts zu erzählen?" Selbst in der Dunkelheit sah ich wie ihr die Röte ins Gesicht strömte. „- Na los,erzähl!" forderte ich sie auf. Jedes einzelne Detail wollte ich wissen. „Also eigentlich haben wir nur geredet..- aber es war trotzdem schön. Ich höre ihm unfassbare gerne zu! Ach,und ich habe auch geredet,wie du es mir immer gesagt hast. Vielleicht habe ich ein bisschen gestottert.."
Den letzten Satz verstand ich gerade so noch da wir mal wieder lachten. Einfach so. „Ich bin stolz auf dich!" lächelte ich und setzte mich hin,als ich von meinem Traum erzählen wollte.
„Wenn wir schon bei dir und Gaston sind: Ich habe auf der Blumenwiese geträumt,und es kam mir so realistisch vor!" Wild gestikulierte ich mit meinen Händen. „- Auf jeden Fall haben die 2 aus Versehen Rasensprenger angemacht und wir wurden komplett nass! Plötzlich bist du mit Gaston verschwunden,und weißt du wieso?" „Wollte er mich entführen?" „Quatsch nein Nina! Er wollte dich küssen!" Es sah so aus als würden ihr jeden Moment die Augen aus dem Kopf fallen. „Was habe ich getan?" „Du meintest er würde Felicity lieben,nicht dich. Und dann war er voll deprimiert! Dann bist du an mir vorbeigelaufen." „Und... was war mit dir? Und Matteo?" „Äh..-"
Ganz plötzlich wurde mir warm und mich durchdrang ein komisches Gefühl. „Luna?" Frech grinste sie und wackelte dabei noch mit ihren Augenbrauen. „Also,naja..- Ich weiß nicht mehr warum,aber ich..-" „Was du?" „Ich und er haben uns umarmt und so..- Aber nicht mehr!"
Ein Lachen konnte sie sich nicht verkneifen. „Ok und jetzt erzähl mir was eben passiert ist." „Ok,also..."

-

Diesmal ein längeres Kapitel. Ich weiß nicht wie oft ich das neu geschrieben habe und nie war ich von der Situation überzeugt. Naja jetzt ist es eben so dass Luna gestürzt ist. Ich weiß,typisch. Aber er hat sie ja nicht aufgefangen!🙂 Ich hoffe es stört euch nicht zu sehr.
(1318 Wörter!😂)

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt