Ein Märchen

1K 64 21
                                    

Matteos Sicht:

„Teo." wimmerte eine leise Stimme. „Teo." wiederholt sie sich und im nächsten Moment spürte ich eine kleine Hand,mit wenig Kraft,an meiner Schulter rütteln. „Hm?" murmelte ich verschlafen und benebelt,während ich meine verklebten Augen rieb und mich an das grelle Zimmerlicht versuchte zu gewöhnen. „Teeo!" jammerte diesmal eine andere Stimme.
Ich blickte zur Seite und sah Antonio,Ainara und Lola an meinem Bett stehen. Überrumpelt setzte ich mich auf und schaute mir die müden,bereits im Schlafanzug, traurigen Kinder an. „Was ist los?"
Fürsorglich klopfte ich auf mein Bett,um ihnen zu symbolisieren dass sie sich setzen sollen. Schnell kamen sie angerast und ließen sich auf mein Bett fallen. „Unten ist es laut." wimmerte Lola und krabbelte auf meinen Schoß um sich an mich zu drücken. Ruhig strich ich über ihren Rücken und legte meinen anderen Arm um die Zwei Geschwister. „Mama hat uns wieder hochgeschickt." erklärte Ainara mir und kämpfte mit ihren schweren Augen,das sah ich. Laut atmete ich aus. Mein Vater war da,das war klar. „Legt euch in mein Bett,ich komme gleich wieder." meinte ich und wollte Lola von mir nehmen,doch sie krallte sich an mich fest. Ich spürte wie sich mein T-Shirt an der Stelle,wo ihr Gesicht lag nässte. „Hey,Lola leg dich hin." flüsterte ich,aber sie ließ mich nicht los. „Nein!" schrie sie und klammerte sich fester. „Ich will nicht!"
„Lo ich muss nach unten." versuchte ich sie zu überreden doch ihr Schluchzen wurde immer lauter. „Ich will zu Mama!" schrie sie und plumpste von meinem Schoß,um sich danach auf den Boden fallen zu lassen. „Mamaaa!" rief sie weiter und hämmerte mit ihren kleinen Fäusten auf den Boden.
Mein Herzschlag wurde immer schneller,je länger ich sie so verzweifelt nach ihrer Mutter hören schrie. Übelkeit überkam mich und meine Sicht würde schlechter. Kurz kniff ich meine Augen zu,um mich wieder zu fassen. Ich kniete mich zu Lola und versuchte sie in die Arme zu nehmen,doch sie tritt wie wild durch die Gegend. „Psch." hauchte ich und drückte sie an mich,als ich sie gefasst hatte. Im Hintergrund hörte ich die anderen Zwei,wie sie anfingen zu weinen. Nicht immer bekamen sie einen Anfall meiner Schwester zu sehen,denke ich. Wie berauscht lief ich mit Lola aufs Bett zu und setzte mich zu ihnen. Sachte schmiegten sie sich an mich und somit fingen sie an sich zu beruhigen. „Legt euch hin,ich bleibe bei euch." flüsterte ich und bekam sie dazu,sich langsam von mir zu lösen. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen,um ihnen Sicherheit zu überbringen. In diesem Moment durfte ich nicht schwach werden,egal wie schlecht es mir im Inneren ging.
Als sich Lola in die Mitte gequetscht hatte,deckte ich sie behutsam mit meiner Decke zu. „Du,Teo?" murmelte Ainara und schaute mit großen Augen zu mir hoch. „Ja?"
Sie richtete sich ein wenig auf. „Kannst du uns eine Geschichte erzählen?"
Auch die Zwei Anderen richteten sich auf und schauten mich mit funkelnden Augen an. „Ja,Prinzessinnen!" nuschelte Lola lächelnd. Ein Glück,dass sie sich beruhigt hatte.
„Äh,.." stammelte ich. „Ich habe hier kein Märchenbuch,aber ich denke mir mal eine aus.." Nachdem ich ein wenig überlegt hatte und mich Sechs wartende Paar Augen durchbohrten,setzte ich mich im Schneidersitz hin und lächelte leicht.
„Also,es war einmal eine kleine braunhaarige Prinzessin mit Locken und grünen,funkelnden Augen die in ein anderes Schloss umziehen musste,weiter weg." fing ich an und schmunzelte. „Zuerst war sie ganz traurig,da sie ihre Freunde vermisste und nicht weg wollte,aber als sie ankam und eine kleine Tour machte,fand sie einen ganz magischen Ort." Neugierig schauten die Kleinen mich an. „Es war ein Ort,wo viele Leute mit Skates rumfuhren."
Skates?" fragte Antonio,woraufhin ich auf meine zeigte. Lächelnd schauten sie mich wieder an.
„Sie selbst hatte auch welche,und fuhr auch. Begeistert tanzte sie und machte Sprünge mit den Skates,als könnte sie fliegen."
Das will ich auch können." unterbrach mich Ainara und erntete ein Nicken von den Anderen.
„Doch als sie ein wenig weiter fuhr,stoß sie plötzlich gegen einen Jungen."
Der Prinz!" kreischte Lola lachend.
„Ja,es war ein Prinz,und als er sie sah war er sofort von ihr bezaubert."
„Ihh!" lachte Antonio,dem ich lachend durch die Haare fuhr.
„Der Prinz und Sie redeten ein bisschen,und er ärgerte sie aus Spaß,um sie zu nerven. Die kleine Prinzessin fuhr zu ihrem Schloss zurück,doch sie war dort nicht mit ihren Eltern alleine. Auch eine böse Hexe lebte dort."
„Oh nein.." murmelte Lola traurig.
„Die Hexe mochte die Prinzessin garnicht und wollte unbedingt etwas gegen sie tun. Aber sie wusste nicht was,deshalb wartete sie ein paar Tage. In diesen Tagen besuchte die Prinzessin öfter den magischen Ort und fand dort jedes Mal eine Person."
„Den Prinz.!" lächelte Ainara wissend.
„Genau. Er war genauso wie sie da,und sie fingen an sich zu mögen. Für den Prinz,war die Prinzessin wie ein Schatz. Doch das bekam die Hexe mit und sie wollte nur eins: Sie auseinander bringen. Mit allen Mitteln."
Was macht die Hexe?"
„Sie hatte sich in ein blondes,hübsches Mädchen verwandelt und ging am nächsten Tag auch zu dem Magischen Ort,wo sie den Prinzen fand. Sie gab dem Prinzen einen Liebestrank,sodass er sich in die böse Hexe verliebte."
„Und die Prinzessin?"
„Die Prinzessin wurde traurig. Sie war in den Prinzen verliebt,aber der war nun mal verzaubert. Als er eines Tages die Prinzessin sah,wie sie mit ihren Skates tanzte,war es so als ob er sich ein Zweites Mal in sie verliebt hatte."
Das ist süß!" kicherte meine Cousine.
„Aber die Hexe bemerkte seine Gefühle und wurde ganz wütend. Aus Wut,dass der Prinz bloß Augen für seine Prinzessin hatte,nahm sie ihm das Augenlicht und hexte ihn an einen anderen Ort. Es vergingen Tage,und an dem einen Tag,als er ein Lied über die Prinzessin sang,spürte er jemanden auf sich zukommen."
„Die Prinzessin?"
„Ja. Sie hörte ihm zu doch konnte nichts sagen,da die Hexe ihre Engelsstimme wegnahm. Bloß bei der kleinsten Berührung wusste der Prinz,dass es seine geliebte Prinzessin war."
Woher?"
„Jedes Mal,wenn er sie berührte kribbelte es,da er so verliebt war. Er war sich so sicher,dass er sie küsste."
Der Kuss der Wahren Liebe!" grinste Ainara aufgeregt.
„Langsam konnte der Prinz seine Prinzessin sehen,und war glücklicher als zuvor. Auch die Prinzessin bekam ihre Stimme zurück und fing an zu lachen. Ihre schöne Lache hatte der Prinz vermisst,da sie ganz besonders war. Sie war zwar die Prinzessin des Mondes,doch sie strahlte wie die Sonne. Als Zeichen schenkte er ihr einen Ring,der wie eine Krone aussah aber noch einen kleinen Mondstein besaß."
Lebten sie glücklich bis ans Ende ihres Lebens?"
„So glücklich,wie sie es nie hätten glauben können."

***

Ein etwas anderes Kapitel 💞 
Hoffe trotzdem es gefällt euch,obwohl es nicht allzu spannend war,aber ich fand den letzten Satz zu schön für das Ende des Kapitel,deshalb wollte ich nichts anderes mehr hinzufügen.

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt