Ein Spiel

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Ninas Sicht: 

„Mama,ich bin wieder da."  informierte ich meine Mutter bereits aus dem Flur,bekam jedoch keine Antwort. „Mama?"
Ich zog meine Schuhe aus und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer,wo meine Eltern und Mora in der Stille saßen. „Hallo." begrüßte mich meine Mutter,ohne mir auch nur einen Blick zu würdigen.
„Papa,was machst du hier?"  Von Mora war ich es gewohnt,dass sie hier war aber von meinem Vater? 
„Wie war den Praktikum Maus?"
„Gut,die Autorin ist wirklich nett." antwortete ich. „Aber warum seid ihr hier versammelt,und warum diese unangenehme Stille?" 
Meine Mutter drehte sich zu  mir,sodass sie mit ihrer strengen Miene genau in mein Gesicht blickte. „Wir müssen reden Nina."
Ich schluckte schwer bei diesem harten Ton in der Stimme meiner Mutter.
„Lass sie sich doch erst mal setzen Ana." bemerkte mein Vater und kassierte dadurch einen bösen Blick ihrerseits. In der Zeit in der sie sich mit Blicken austauschten,nahm ich auf einem freien Stuhl Platz. 
„Ich denke,ich sollte gehen." meldete sich Mora mitten in diesem Szenario. „Luftküsschen!" rief sie noch hinterher,bevor die Tür hinter ihr ins Schloss fiel.
„Würdet ihr mir mal sagen was hier los ist?"
„Nina,.." begann mein Vater,wurde aber von meiner Mutter unterbrochen.
„Ricardo lass mich das machen." ermahnte sie ihn und richtete sich wieder an mich. „Kennst du einen Senor Perez?"

Lunas Sicht:

Mit offenem Mund zog ich meine Augenbrauen zusammen. „Italien?"
„Nein,Simon." sprach eine Stimme.
Ich schreckte auf und drehte mich zu Simon,der sich über meine Reaktion lustig machte. Beleidigt warf ich ihm einen Blick zu,nahm ihn anschließend aber in den Arm. „Hey,was machst du hier?" fragte ich,obwohl ich eigentlich die Antwort schon wusste. Ambar. Und mit dieser Antwort wurde auch schon meine andere Frage beantwortet. Bevor er auch nur etwas sagen konnte,redete ich auf ihn ein. „Simon ich brauche deine Hilfe,es geht um Ambar. Ich brauche sie."
Erst überrumpelt und dann fragend schaute er mich an. „Und wie soll ich dir mit Ambar helfen? Ich habe kein Verhältnis zu ihr."
„Ich habe euch im Wohnzimmer gesehen,lüg mich nicht an." protestierte ich und verschränkte meine Arme. „Es ist wichtig,bitte!"
Er realisierte wohl erst nach ein paar Sekunden was ich gesagt hatte und wurde sofort rot. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen,doch andererseits war ich auch besorgt wenn es um Ambar ging. Die besten Absichten hatte sie bis jetzt noch nie.
„Gut,um was geht's denn?"

Nervös stand ich hinter Simon,als er an ihrer Tür klopfte. Ich habe ihr Zimmer noch nie gesehen,geschweige denn mich in die Nähe ihrer Zimmertür getraut. Abweisend öffnete sie die Tür,ihren Blick auf ihr Handy gerichtet,bis er sich räusperte. Zuerst schaute sie Simon an und danach wanderte ihr Blick zu mir. „Ambar,ich brauche deine Hilfe." gab ich leise von mir,was sie dazu brachte mich abwertend anzugucken. „Ich habe keine Zeit." sagte sie,ehe sie die Tür vor unserer Nase zuknallte.
„Bitte Ambar!" flehte nun Simon. „Sie braucht bloß Matteos Adresse."
Für einen Moment überlegte ich einfach zu gehen und mein Glück bei Gaston zu versuchen,doch ich wusste dass er sich wieder eine Ausrede suchen würde. Das war es nämlich was er die ganze Zeit tat. Matteo da irgendwie auszureden. Jedoch öffnete sich die Tür erneut und Ambar kam mit einem Zettel hervor.

Schon seit einer Stunde suchte ich den Block ab und schaute mir die Namensschilder an,doch kein Balsano. Mittlerweile gab ich die Hoffnung auf dass sie sich bloß bei der Hausnummer geirrt hatte. Verzweifelt ließ ich mich auf eine Stufe nieder und kramte mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich ging durch meine Kontakte,eigentlich um Nina anzurufen,doch ich blieb bei Jorge stehen. Nach kurzem Überlegen rief ich schließlich ihn an.

„Na du." begrüßte mich Jorge,der gerade auf mich zukam. Bevor ich von der Stufe aufstehen konnte,auf der ich nun seit dem Anruf saß,setzte er sich neben mich. „Hey." brachte ich leise heraus und blickte wieder auf den Boden. Ich spürte seinen Arm um meiner Taille und legte meinen Kopf ohne weiteres auf seine Schulter. „Denkst du er ist in..-"
„Italien?" Stumm nickte ich. Zwar kannte ich Jorge erst seit ein paar Tagen,jedoch vertraute ich ihm eine Menge an. Nina war nun mal in letzter Zeit mehr mit Gaston beschäftigt,was ich ihr auch garnicht verüble. Und Simon,nun ja da hat sich einiges verändert. „Nein,ich denke es ist ein weiterer Spielzug." schoss es förmlich aus Jorge. Fragend hob ich meinen Kopf und blickte in sein knallhartes Gesicht. „Was?" krächzte ich.
„Er spielt mit dir ein Spiel." fing er an zu erklären. „Und er bestimmt die Spielregeln."
Fassungslos schüttelte ich meinen Kopf und stand mit zittrigen Beinen auf. Unfähig irgendwas zu sagen,haftete mein Blick auf Jorge. „Es tut mir Leid,Luna." Auch er stand auf. „Ich bringe dich jetzt nach Hause."
„Nein!" - „Was meinst du mit 'ein Spiel' Jorge?" Wie ein Kleinkind blieb ich stehen,ehe er mir es erklärte.
„Er behandelt dich so,wie er gerade will. Er lügt dir etwas vor,nur um dich danach wieder zu verletzen. Du bist seine Marionette. Er spielt mit dir,merkst du das denn nicht?"
Diese Worte trafen mich. Sie verletzen mich,und obwohl es sich so bizarr anhörte,war es passend.
„Und deshalb musst du dich dem Spiel entreißen. Gib ihm nicht mehr die Chance dir wehzutun." - „Vergiss ihn."

***

Halloo 💞
Bin nicht so zufrieden,ihr könnt mir gerne Verbesserungsvorschläge in die Kommentare schreiben. Würde mich sehr freuen 😛

Danke übrigens für die süßen Kommentare und an jeden Leser.
Bedeutet mir sehr viel 💖

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt