Vives en Mi

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Lunas Sicht:

Ich wartete ungeduldig auf eine Antwort von Matteo,bekam aber keine,weshalb ich die Tür öffnete und mit lautem Herzschlag sein Zimmer betrat. Mein Blick fiel sofort auf Matteo,der mitten in seinem Zimmer gegen einen Boxsack boxte. Er musterte mich mit großen Augen und nahm einen Kopfhörer aus seinem Ohr. „Was tust du hier?" fragte er in einem geschockten und zugleich genervten Ton.
„Matteo,ich..-" Wie wild fuchtelte ich mit meinen Händen herum und ging ein paar Schritte auf ihn zu. „..heute,im Krankenhaus. Es tut mir Leid."
Sein Kiefer spannte sich an und er entfernte sich von mir,während er seine Boxhandschuhe auszog und sie auf sein Bett warf. „Ich weiß nicht wovon du redest." Gab er gereizt von sich und ging dann in sein Badezimmer.
„Ich habe dich gesehen und ich wollte zu dir gehen aber..-"
„Dein kleiner Freund war da,ja schon klar." unterbrach er mich und warf mir einen Seitenblick zu.
Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen. „Was?"
„Ich wollte jetzt eigentlich duschen gehen." lenkte er ab und zeigte mit seinem Daumen hinter sich.
„Können wir nicht kurz reden?" flehte ich ihn an und ging weiter auf das Badezimmer zu.
Er verringerte den Abstand weiter zwischen uns. „Worüber willst du reden Luna? Das was du gesehen hast,hättest du vergessen sollen! Das geht dich nichts an."
„Matteo ich will dir helfen!"
„Das kannst du aber nicht!"
Starr schaute ich in seine Augen,die immer noch gerötet und geschwollen waren. Ich merkte wie mir Tränen in meine Augen stiegen,weshalb ich beschämt runter guckte. „Ich sollte jetzt wohl gehen."
„Ja,das solltest du du."
Nickend drehte ich mich um und drückte meine Augen zusammen,nachdem ich die Tür hinter mir schloss. Schnell raste ich die Treppe runter,um hier endlich raus zu kommen. Ich stürmte aus der Eingangstür und ging draußen erschöpft in die Hocke. Aus dem Grund,dass er nicht mit mir reden wollte und ich mich nur noch schlechter fühlte,weil mir ganze Zeit durch den Kopf ging,dass er litt und ich nichts getan hatte. Als wäre ich vom Blitz getroffen worden drehte ich mich um und streckte meinen Arm aus,den ich aber sofort wieder zurück zog. „Okay,komm schon." Erneut streckte ich meinen Arm aus und drückte für gefühlt eine halbe Sekunde auf die Klingel,bevor ich meinen Arm zurück zog und mir meine Hände vor mein Gesicht schlug. „Senorita?"
„Ähm,Entschuldigung. Ich..,musste kurz nach draußen und habe aus Versehen die Tür geschlossen,aber eigentlich wollte ich noch zu Matteo,äh könnte ich rein kommen?" plapperte ich drauf los und versuchte meine Nervosität wieder in den Griff zu bekommen.
„Kommen Sie rein."
„Vielen Dank." Schüchtern lächelte ich sie an und ging wieder die Treppe hoch.
Wie eben schon,stand ich zitternd vor seiner Tür und fühlte mich nur noch dümmer als gerade eben. Anstatt wie vorher zu klopfen,ging ich einfach in sein Zimmer.
Sein Zimmer war leer und die Badezimmertür geschlossen,als ich den Raum betrat. Ein leises Plätschern war zuhören,weshalb ich mir sein Zimmer ein bisschen anguckte. Es war aufgeräumt,wofür wohl die Angstellte sorgte,und im Großen und Ganzen war sein Zimmer schlicht gehalten. Zwischendurch waren ein paar Fotos zusehen,zum Beispiel mit einem Baby. Er sah jung aus als er das Baby im Arm hielt. Ungeduldig stand ich im Raum und guckte mich nochmal im Spiegel an,der im Raum stand. Stumm richtete ich nochmal mein Kleid und eine Locke.
Das Knarren der Tür war zu hören und vor mir stand Matteo in einem Handtuch,der eine Melodie summte. „Luna.?!"
„Oh Gott,tut mir Leid!" Schnell drehte ich mich um und hielt meine Hände vor mein hochrotes Gesicht.
„Was tust du hier?" fragte er sauer aus seinem Badezimmer,dessen Tür er hinter sich laut zu knallte.
„Auf dich warten." flüsterte ich während ich mir Luft zu wedelte um abzukühlen. Die Tür öffnete sich wieder und Matteo kam diesmal angezogen raus. Traurig schaute ich ihn an und blieb starr stehen. Obwohl ich meinen Blick gerne von ihm genommen hätte,konnte ich es nicht und musterte seine Haare,die in sein Gesicht fielen. Leblos nahm er seinen Blick von mir und setzte sich auf sein Boxspringbett. Er stützte seine Arme auf seine Beine ab und vergrub seinen Kopf in seine Hände.
„Matteo.." piepste ich und tapste auf ihn zu,danach nahm ich seinen Kopf in meine Hände. Es herrschte eine Stille während wir uns anguckten. „Du musst mir nicht sagen was passiert ist,aber lass mich bei dir sein. Ich will dir helfen,ich sehe doch dass es dir nicht gut geht."
Was hast du dir dabei gedacht,wieder zukommen nachdem ich dich weggeschickt habe. Dass ich mich glücklich in deine Arme fallen lasse? Dass ich dir alles erzähle? Sag es mir,was dachtest du dir bei dieser bescheuerten Idee?" fragte er und stand wütend auf.
Enttäuscht ging ich einen Schritt zurück und ohne etwas zu sagen auf die Tür zu. Aber als sich die Wut in mir staute,drehte ich mich sauer um. „Du willst wissen was ich mir dabei dachte,zu dir zu gehen um dich zu unterstützen nachdem ich dich so fertig im Krankenhaus gesehen habe? Weißt du,das ist eine gute Frage,schließlich hast du mir noch nicht mal auf meine Nachrichten geantwortet als ich mir so welche Sorgen gemacht habe! Das einzige was irgendwann kam,war diese Nachricht dass alles ein Fehler war. Das war deine einzige Erklärung auf meine Fragen. Mehr hast du nicht gefragt,und diese Ungewissheit die ich hatte,hat mich verletzt. Tagelang hast du dich nicht blicken lassen,Matteo. Wie du siehst weiß ich nicht was mich nach hier verschaffen hat."
Es waren nur noch Zentimeter die uns trennten,als ich mit meiner Rede fertig war.
„Das ist ein Fehler."
„Ist mir egal."
Er nahm meinen Kopf in seine Hände und überbrückte die letzten Zentimeter zwischen uns. Mir wurde warm und ein Grinsen schlich sich automatisch auf meine Lippen,als wir uns voneinander trennten. Wie eingefroren stand ich dort,mitten in Matteos Raum,und versuchte das von gerade zu realisieren.
Das Klingeln eines Handys zerstörte den ruhigen Moment zwischen uns und sofort fiel mir ein,dass ich noch Matteos Handy bei mir hatte. Ich nahm es aus meiner Jackentasche und hielt es ihm hin. „Eine alte Frau hat es im Park gefunden und ich dachte ich nehme es dir mal mit."
„Danke Lieferfee."
Immer noch perplex stand ich im Raum und spielte aus Scham an einer Strähne. „Ich denke ich sollte dann mal gehen,.." stotterte ich aber wurde von Matteo unterbrochen. „Wenn du willst kannst du auch hier bleiben,vielleicht könnte ich ein bisschen Ablenkung gebrauchen."
„Ich bin also bloß Ablenkung?" scherzte ich und stützte gespielt beleidigt meine Arme in die Hüfte.
„Nein,ganz und garnicht."antwortete er ernst und guckte mich mit großen Augen an.
Schüchtern lächelte ich und fiel ihm um seinen Hals. „Ich bin für dich da Snob."
„Danke."
Er löste sich von mir und zeigte dann auf sein Bett. „Wir können uns auch hinsetzen."
Nickend folgte ich ihm und zog meine Schuhe aus bevor ich wie Matteo,auf sein Bett kletterte und mich mit Abstand vor ihn hockte. Er runzelte seine Stirn. „Ich tue dir schon nichts."
„Das hoffe ich mal." schmunzelte ich und rückte weiter zu ihm. „Ist Ihnen das nah genug,Senor Balsano?"
„Hm ich weiß nicht,ich denke Sie könnten noch etwas näher rücken Senorita."
„Ach wirklich?"
„Natürlich."
Lachend ließ ich mich nach vorne in seine Arme fallen,wobei ich halb auf seinem Schoß war. Er hatte seine Arme um mich gelegt und in diesem Moment schien mir nichts perfekter als das.

„Como primavera despiertas a la flor
Como melodias que llenan de valor" summte ich vor mich hin und erntete einen neugierigen Blick von Matteo.
„Vives en mí
Estoy en ti" fügte ich hinzu und summte die Melodie von Matteo weiter,die er heute summte.
„Como esa lluvia que moja el corazón
Como un poema que nunca se escribió" sang er weiter.
„Vives en mí
Estoy en ti." beendete ich und nahm Matteos Handy von seinem Nachtschrank.
„Das könntest du für dein Lied benutzen,deine Melodie passt perfekt." freute ich mich begeistert.
„Ja,das würde super zu unserem Lied passen."
Ich lächelte und lehnte mich vor,und bevor ich überhaupt nachdenken konnte was ich hier gerade tat,gab ich ihm einen leichten Kuss. Erschrocken schreckte ich zurück und riss meine Augen weit auf. „Das,..das war nicht..- tut mir Leid..,ich wollte..-"
„Das kannst du ruhig öfters machen."
Als hätte ich nicht noch röter werden können,schoss mir die Hitze ein weiteres Mal in den Kopf.
Ohne weiter auf dieses Thema einzugehen schmunzelte Matteo vor sich hin und ich hoffte das Unmögliche möglich zu machen in dem ich im Erdboden versank.
Die Tür wurde mit einem Ruck aufgerissen und ein kleiner Lockenkopf kam hervor. Matteo schreckte auf und brachte ein Lächeln auf seine Lippen. „Du bist ja schon da."
Das kleine Mädchen nickte schüchtern und schaute mich neugierig an. „Hallo Süße,ich bin Luna." Schnell stand ich auf und hockte mich zu dem kleinen Mädchen,das mir schon entgegen kam. „Und wie heißt du?"
„Lo." grinste sie. „Bist du die Mondprinzessin? Teo hat das erzählt."
Ich guckte irritiert nach hinten zu Matteo,der Lola einen ermahnen Blick zu warf.
„Nein,ich wünschte aber ich wäre eine Prinzessin."
„Du siehst genauso wie in Teos Märchen aus."
„Komm geh schon in dein Zimmer schlafen." mischte sich der Snob ein und stand auch von seinem Bett auf.
„Nein ich will nicht schlafen gehen."
Er verdrehte seine Augen und hob sie hoch. „Doch,du gehst jetzt."
Ich grinste in mich hinein als ich Matteo mit Lola auf dem Arm sah. Es war kein Wunder,dass letztens alle von Matteo und seiner Familie schwärmte. Es war zuckersüß.
Matteo kam wieder zurück und schloss die Tür hinter sich. „Tut mir Leid wegen meiner Schwester,sie redet oft.. dummes Zeug."
Ich lachte und griff nach meiner Jacke. „Sie ist soo süß,ist sie..?"
„Ja,meine Schwester." - „Gehst du schon?"
„Ich muss noch ins Jam&Roller wegen dem Wettbewerb. Es ist noch viel zu klären und ich muss einen Skater suchen."
„Oh ja,viel Glück dabei."
„Danke."
Unschlüssig standen wir uns gegenüber.
„Naja,dann tschüss Snob."
„Ich bringe dich noch zur Tür."
Ich folgte ihm stumm bis zur Eingangstür und blieb nochmal kurz stehen. „Dann bis.. Montag?"
„Bis Montag."
Lola kam gerade angerannt als ich dabei war zu gehen,und versteckte sich hinter Matteo. „Tschüss Süße."
Schüchtern winkte sie und richtete sich an Matteo. „Gehen wir Mama besuchen?"
„Nein." Matteos Stimme brach ab. „Nicht heute."
Ich blieb stehen und blickte zurück zur Tür,die gerade geschlossen wurde.

***

Hii 💓
Ich hoffe ihr hattet einen
schönen Tag 👼🏽
Da Lutteo ziemlich lange gedauert hat,hier ein etwas längeres Kapitel 💗

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt