Praktikum

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Lunas Sicht:

Einer meiner tausenden Wecker begann zu klingeln,und daraufhin folgten die anderen. Genervt trampelte ich ins Badezimmer,da ich diesen Lärm nicht aushielt.
„Luna,stell deine Wecker bitte aus!" hörte ich meine Mutter aus der Küche rufen und verdrehte bloß meine Augen.
Heute ist nicht mein Tag,das weiß ich jetzt schon. Meine Laune ist im Keller selbst wenn man mich eigentlich als die aufgedrehte,überglückliche Luna kennt. Mit kaltem Wasser wusch ich mein Gesicht und torkelte zurück in mein Zimmer,wo ich meine ganzen gestellten Wecker ausstellte.
Übermüdet gesellte ich mich zu meinen Eltern an den Tisch und bediente mich an dem Frühstück.
„Guten Morgen,mein Schatz. Gut geschlafen?" „Hätte nicht besser schlafen können." antwortete ich sarkastisch und fing mir einen sorgenden Blick meiner Mutter ein. „Luna,du solltest früher ins Bett gehen." „Mama,das war ich. Aber ich konnte nicht schlafen." erklärte ich ihr und nippte an meinem Glas,gefüllt mit Orangensaft.
„Schätzchen,seit der Klassenfahrt bist du bloß in Gedanken oder nicht gut drauf. Was ist los?"
Ich vermisse Matteo schrecklich.
„Nichts..,es ist bloß der ganze Schulstress wieder." log ich und aß mein Brot auf,bevor ich wieder in meinem Zimmer verschwand.
Nach meiner restlichen Morgenroutine,kehrte ich zurück in die Küche und summte 'Siempre Juntos'.
„Lunita,beeilst du dich bitte? Ich will ungern zu Spät kommen." unterbrach Ambar mich und durchbohrte mich mit einem missbilligen Blick,den sie unter einem gefälschten Lächeln versteckte.
„Natürlich." erwiderte ich und folgte ihr zu dem Auto,indem Tino bereits saß. Es herrschte,wie immer,eine angespannte Stille zwischen Ambar und mir.
„Ambar.?" brach ich die Stille und schaute eingeschüchtert aus dem Fenster. „Hm?" „Das Lied,.. von dir und Simon..,es ist schön."
Vorsichtig schielte ich in ihre Richtung. Sie durchbohrte mich mit einem Blick,den ich nicht beschreiben konnte,und lächelte nur schwach anstatt zu antworten. Ihre Wangen nahmen ein wenig Farbe an. Danach nahm sie ihre eiskalte Fassade wieder an.

„Hola Nina." grinste ich und fiel meiner besten Freundin in die Arme,bevor wir durch den Eingang marschierten.
„Hey." murmelte sie abwesend. Ich folgte ihrem Blick,der auf Senor Perez lag. „Nina,ich denke echt,dass das zwischen euch nicht so gut ist. Schließlich ist er Lehrer und du eine Schülerin." „Kannst du mir nicht ein wenig Glück gönnen?"
Mit diesem Satz verschwand sie und ließ mich draußen stehen. Ein paar Tränen bahnten sich an,die ich unterdrückte. Es klingelte zur ersten Stunde: Doppelstunde Spanisch mit unserer Klassenlehrerin.
Ich rieb nochmal meine Augen und betrat dann das Klassenzimmer. Nina saß nicht auf ihrem Platz,neben mir,sondern auf einem freien Platz hinter Jim und Yam. Vertieft in ihrem Buch nahm sie mich garnicht wahr.
Die Klassenlehrerin kam in den Raum und fing mit dem Unterricht an.

„Senorita Valente,wo sind sie mit ihren Gedanken?"
Ich schreckte auf und sah in die Augen meiner Klassenlehrerin. Der Klassenraum war bereits leer.
„Verzeihung." stammelte ich und stand auf um zu gehen.
„Luna,ist alles in Ordnung?" fragte mich meine Lehrerin mit einer sanften Stimme. „Ja,ja. Ich fühle mich bloß ein bisschen krank." „Vielleicht solltest du dich abmelden." Ich nickte und war kurz davor aus dem Klassenzimmer zu gehen,bis sie mich erneut aufhielt.
„Ach und Luna,hast du wenigstens schon eine Praktikumsstelle für nächste Woche?" „Ja,Senora Fernandez." „Hast du auch den Zettel dabei?" „Oh ja,genau!"
Ich kramte meinen Praktikumszettel hervor und gab ihn ab.
„Im Krankenhaus. Schöne Entscheidung."
Sie lächelte mir noch zu bevor ich den Raum verließ.

Ich wartete ungeduldig vor dem Sekretariat um mich abzumelden. Mein Kopf dröhnte und mein Bauch schmerzte auch.
Die Sekretärin wendete sich an mich und fragte: „Senorita,was brauchen sie?" „Ich würde mich gerne abmelden." „Name?" „Luna Valente." Sie schrieb meinen Namen und die Uhrzeit auf einen gelben Zettel und lächelte mich anschließend an.
„Sie können nun gehen,Senorita Valente." „Danke."
Mit schnellen Schritten verließ ich die Schule und machte mich auf den Weg nach Hause.

Ich schloss gerade die Tür auf und machte den ersten Schritt rein,als ich meine Eltern diskutieren hörte.
Sie ist unkonzentriert! Das Roller lenkt sie ab und ihre Noten leiden wahrscheinlich darunter." „Und was sollen wir tun?" „Miguel,wir müssen ihr das Jam & Roller verbieten." lauschte ich bis ich mich zu Wort meldete.
„Das dürft ihr nicht tun! Nicht das Roller! Bitte." „Luna,was tust du denn schon hier?" „Mir geht's nicht gut." „Soll ich dir Tee machen?" fragte mich meine Mutter und griff nach meinen Arm,den ich vor Wut wieder wegzog.
„Ihr dürft mir das Jam & Roller nicht verbieten!" fauchte ich,mit Tränen in den Augen.
Meine Mutter stöhnte bloß und ließ sich auf einen Stuhl fallen.
„Doch! Schluss jetzt. Geh auf dein Zimmer."
Wütend und zugleich traurig,trampelte ich in mein Zimmer und ließ mich sofort auf mein Bett fallen.
Meine Tränen kullerten herunter und ich konnte sie nicht mehr aufhalten.
Sie mussten mal raus.

Ninas Sicht:

„Gaston!" rief ich und lief auf ihn zu,da er gerade alleine war.
„Was gibt's?" „Hast du Luna gesehen?"
Er schüttelte den Kopf und guckte mich fragend an.
„Ihr seid doch immer zusammen?" „Aber...-"
Ich brach ab,da mein schlechtes Gewissen wieder hoch kam.
„Hey,Nina. Was ist passiert?" fragte er mitfühlend und legte seine Hand auf meine Schulter,die bei mir Gänsehaut erzeugte.
„Streit." „Oh,das tut mir Leid." „Es war alles meine Schuld! Hätte ich nicht überrea..-" „Psst." hauchte Gaston und nahm meine Hände in seine. „Gib dir nicht die Schuld,ja?"
Ich lächelte und vergaß für einen Moment alles um mich herum,da ich mich in Gastons Augen verlor.

Der Unterricht war zu Ende und ich war runter von dem Schulgelände,doch da hielt mich jemand an der Schulter zurück. Ich drehte mich um und sah in Gastons grinsendes Gesicht,dass ich ich nicht erwidern konnte weil mir Luna nicht aus dem Kopf ging.
„Was gibt's,Gaston?" „Wir gehen zum Roller. Jetzt." „Warte,was? Warum?" „Luna ist bestimmt da. Ich kann dein leidendes Gesicht nicht sehen." „Ich muss aber nach Hau..-" „Du rufst an und sagst Bescheid."
Zögerlich nickte ich und ließ mich von Gaston mitziehen,aber in eine Andere Richtung.
„Gaston,wir müssen links abbiegen?" „Ja,aber das steht hier." erklärte er und zeigte auf ein Fahrrad. „Ich wäre zu Spät gekommen,deshalb musste ich mit meinem Fahrrad kommen."
Er setzte sich auf uns guckte mich auffordernd an. Ich stand nur verwirrt daneben.
„Komm steig auf." „Gaston,da ist kein Gepäckträger."
Er schaute mit offenem Mund nach hinten und murmelte ein „Oh."
Jedoch fasste er sich wieder schnell und setzte ein Grinsen auf.
„Kein Problem."
Er nahm sind Hände vom Lenker und klopfte auf seinen Schoß.
Nachdem ich immer noch wie angewurzelt auf dem gleichen Ort wie eben stand,fing er an zu schmunzeln. „Ich beiße nicht."
Ich nahm seine Hand,die er mir hinhielt und ließ mich von ihm auf seinen Schoß ziehen und platzierte meine Hände neben seine.
„Bereit?" „Bereit."
Es wackelte über die Fahrt und ich lachte ununterbrochen mit Gaston.

Enttäuscht ging ich mit Gaston aus dem Roller.
Luna war nicht da,und niemand hatte sie gesehen.
„Senorita Simonetti." hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir sagen.
Ich drehte mich um und sah Enrique hinter mir.
„Enrique,hallo." lächelte ich.
„Nina?" hörte ich dann Gaston sagen,der schon wartend auf dem Fahrrad saß.
„Sag mal,willst du mit mir fahren?" schmunzelte Enrique und guckte komisch auf das Fahrrad. Ich schaute entschuldigend mit einem kleinen Lächeln zu Gaston der nur mit hochgezogenen Augenbrauen auf mich guckte.
„Schon gut,geh nur."
Er flitzte mit seinem Fahrrad weg.
„Senorita." grinste Enrique und hielt mir die Hand hin,und zog mich ins Auto.

Wir fuhren gerade an Gaston vorbei,der auf seinem Fahrrad nach Hause fuhr.

***

Och man,warum schaffe ich das nie regelmäßig zu posten 🙄
Tut mir leid,ich will und werde daran arbeiten 😩☝🏻

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt