Freudentränen

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Ninas Sicht:

„Okay warte,Gaston..- Komm schon hör auf! Gaston!" lachte ich und schaute schüchtern auf den Boden. „Guck mal,alle beobachten uns!" grinste ich und versuchte mich zu verstecken.
„Tja,wenn du so laut bist Madame Simonetti."
Empört öffnete ich meine Augen. „Ich? Also wirklich Gaston. Du bist verrückt."
Ein Lachen schlich sich auf Gastons Lippen und er kam ein Stück näher. „Verrückt nach dir."
Beschämt legte ich meinen Kopf zur Seite und bedeckte sein Gesicht mit meiner Hand. „Nein,Gaston."
Schmollend setzte er sich wieder aufrecht hin. „Du bist unfair Nina,ganz unfair."
Schmunzelnd nahm ich wieder meine Hausaufgaben zur Hand und lehnte mich über mein Buch.
„Kannst du dich bei dem Lärm hier im Roller überhaupt konzentrieren? Das habe ich mich schon früher gefragt,als ich dich heimlich beobachtet habe während du deine Bücher gelesen hast."
„Ja,das hier ist mein Lieblingsplatz zum lernen; es herrscht hier so eine schöne Atmosphäre. Die Musik und die Getränke,alles ist perfekt hier." - nachdem ich mich kurz umschaute,wendete ich mich wieder an Gaston. „Und jetzt hör auf mich abzulenken."
„Aber mir ist langweilig."
„Aber Gaston,du hättest nicht mitkommen müssen. Du kannst skaten,nach Hause oder..-"
„Nein,ich will bei dir sein."
Er kramte sein Handy raus und war still,während ich meine Aufgabe zu Ende schrieb.
„Nina,du glaubst nicht was passiert ist!" rief eine sanfte Stimme und sofort wusste ich wer gerade ins Roller angelaufen kam.
„Luna,alles gut?"
Ein Grinsen schlich sich in Lunas Gesicht,die mittlerweile an unserem Tisch stand und ungeduldig auf und ab tippelte. Ihre Augen funkelten vor Freude und erst jetzt bemerkte ich wie sie gekleidet war. „Warst du etwa bei..-"
„Jaaa!" kreischte sie und zog mich zu den Fächern. „Du glaubst nicht was passiert ist Nina,ich bin der glücklichste Mensch! Aber ich mache mir auch irgendwie Sorgen,weil..-"
„Stop,fang von vorne an Luna!"
„Ok ok also,ich habe bei Matteo angerufen und dann ging bloß eine alte Dame dran die meinte sie hätte das Handy gefunden,deshalb holte ich es ab und bin zu ihm gegangen. Er war in seinem Zimmer am boxen und dann haben wir uns kurz gestritten,ich wurde weggeschickt aber als ich später wieder kam und ihm meine Meinung sagte,waren wir uns plötzlich so nah..-"
„Oh mein Gott sag bloß ihr habt euch geküsst!"
„Nina es war so schön,wirklich.! Alles in meinem Bauch hat gekribbelt und am liebsten hätte ich ihn noch Zehntausende Male geküsst,na gut daraus wurde nur noch Ein weiteres Mal,aber.."
„Was? Ihr habt euch noch einmal geküsst?" unterbrach ich sie und konnte mich garnicht vor Freude halten.
„Ja es war eigentlich aus Versehen aber dann saßen wir zusammen auf seinem Bett und ich habe mich wegen einem Lied gefreut,das wird beide schreiben denke ich,und dann kam es so über mich. Das war so peinlich aber er hat gesagt,dass ich das öfter tun könnte und,oh mein Gott Nina ich sterbe gleich ich bin so verliebt in ihn."
„Das ist so süß Luna,ich freue mich von ganzem Herzen aber was ist mit Jorge. Ich dachte da wäre etwas..?"
„Jorge..? Nein,nein da ist nichts. Er ist nett und alles und er war für mich da,aber er ist nicht der Richtige. Ich fühle bei ihm nichts. Aber bei Matteo,es ist,als gäbe es nichts schlimmes auf dieser Welt weißt du? Ich könnte ganze Zeit bei ihm sein und ihn anstarren,er ist wundervoll."
„Dabei dachte ich du wolltest ihn vergessen?" schmunzelte ich und zwinkerte ihr zu.
„Ich wollte,das war aber als er noch nicht da war. Jetzt ist er es und ich könnte nicht glücklicher sein,wäre da nur eine Sache nicht."
„Was denn?"
„Es geht um Matteo,ich weiß nicht aber ich mache mir Sorgen."
„Was ist mit Matteo?"
„Naja zuerst mal die Sache mit dem Krankenhaus,er war wirklich am Boden zerstört und außerdem lebt er nicht mit seiner Mutter zusammen. Als ich gegangen bin fragte seine Schwester ob sie doch noch ihre Mutter besuchen könnten."
„Das ist komisch."
„Ja,ja das denke ich auch. Er tut mir Leid,aber ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will ihn nicht dazu zwingen mir etwas zu sagen,was er nicht will oder wozu er nicht bereit ist."
„Das verstehe ich aber lass ihm einfach Zeit. Das wird schon,erst Recht wenn du bei ihm bist. Du siehst übrigens wunderschön aus,bestimmt nur für ihn stimmt's?"
Lunas Gesicht nahm eine rote Farbe an und sie hielt sich sofort die Hände vor ihr Gesicht. „Jaa,das ist doch lächerlich oder? Ich schwärme hier von ihm und versuche ihm zu gefallen,dabei habe ich wahrscheinlich noch nicht mal eine Chance Nina."
„Was redest du da,du bist verrückt Luna. Denk nicht so,er steht auf dich,sonst hätte er dich nicht geküsst oder es gut gefunden dass du ihn geküsst hast. Das ist so süß Luna."
„Meinst du?"
„Ja!" jubelte ich und sprang mit Luna auf und ab. „So wie wir es immer gewollt haben."
Ein schwaches Ja kam von Luna und danach lief ihr eine Träne über die Wange. „Ich habe das Gefühl ich bin in einem Traum. Gaston und du,Matteo. Das alles."
Als Antwort darauf drückte ich sie noch fester an mich und strich ihr leicht über den Rücken.
„Nina deine Hausaufgaben warten auf dich."
lachte Gaston,der gerade um die Ecke kam.
„Ihre Hausaufgaben oder du?"
„Luna!" Gespielt stupste ich sie an. „Du bist schlimm."
„Also ein bisschen eifersüchtig bin ich ja schon,schließlich habe ich noch nicht mal einen Kuss bekommen."
„Oh,da habt ihr wohl etwas zu klären. Adios Amigos."
„Tschüss Luna.!" grinste ich mahnend und schüttelte meinen Kopf als sie noch beim weggehen einen Kussmund formte.
„Ist alles gut mit Luna?"
„Ja,es geht ihr blendend." lachte ich und freute mich innerlich nochmal für sie.
„Okay,sie sah ein wenig verheult aus."
„Aus Freude. Und jetzt sollte ich wirklich meine Hausaufgaben fertig machen."
„Aber du hast doch schon eine Seite geschrieben und außerdem ist morgen Samstag. Wir können dann nochmal herkommen und wir machen das dann. Jetzt hätte ich eigentlich eher Lust auf..Pizza."
„Pizza?"
„Ja,hast du etwa keinen Hunger?"
„Ich würde mir einen Salat holen.."
„Okay,dann können wir ja jetzt zu einem Restaurant gehen."
„Ich muss nur noch meine Sachen packen."
„Schon erledigt." Gaston holte meinen Rucksack hervor und gab ihn mir.
„Du hast es also schon geplant,dass wir gehen!?"
„Eventuell." grinste er und verzauberte mich wie immer aufs Neue.

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt