Im Taxi der Vergebung

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Lunas Sicht:

Mein Herz machte einen Aussetzer und meine Kehle war wie abgeschnürt.
„Oh mein Gott." brachte ich unter bebenden Lippen hervor
Ich sah die einzelnen Tränen herunterprasseln,aus denen immer mehr wurden. Mein Herz klopfte so stark gegen meine Brust,dass ich Angst hatte das es jeder hörte. Meine Augen füllten sich mit Tränen je länger ich Matteo sah,der aus dem versnobten Jungen zu einer gebrochenen Seele wurde.
Mein Kopf war wie leergefegt,obwohl ich so viele Fragen hatte. Aber ich wollte und konnte ihn nicht in diesem Zustand ausfragen.
Ich wollte nur dass es ihm gut geht und er sich beruhigt.
Schnell stand ich auf und setzte mich neben ihn.
Ich bin für dich da." flüsterte ich so leise,dass er es kaum hören konnte.
Beschämt schaute er hoch und versuchte seine Tränen zu verstecken,aber ich hatte doch gar kein Problem damit,schließlich ist das etwas wofür man sich nicht im geringsten entschuldigen müsste.
„Es..- es tut.. tut mir leid." stammelte er schluchzend und vergoss dabei noch mehr Tränen.
Mein Magen zog sich zusammen und ohne es zu wollen,wurden auch meine Augen wieder glasig.
„Was sollte dir bitte Leid tun?"
„Al..lles. Es tut mir Leid." - „Es tut mir so Leid."
Ich konnte mich nicht mehr zusammenreißen und letztendlich war ich diejenige die nichts mehr hervor brach. Ich versuchte mich zu beruhigen aber es gelang mir nicht,stattdessen weinte ich umso mehr und mich überkam bloß noch das schlechte Gewissen für all die Sachen,die ich ihm an seinen Kopf geworfen habe.
Nein..Luna."
„Ich - ich kann einfach nicht Matteo." schluchzte ich und schnappte nach Luft. „Ich habe dich so oft runter gemacht,ohne überhaupt nachzufragen und.. - wie kannst du mich noch ansehen? Wie kannst du mich anschauen,ohne mich zu so zu hassen,wie ich mich gerade dafür hasse?"
Ungläubig schaute er mir bei jeder meiner Bewegungen zu. „Sag..das nicht."
„Ich hätte für dich da sein müssen! Ich hätte dir beistehen müssen und dich unterstützen müssen! Ich hätte so viel machen müssen,Matteo."
Er hielt meinen Arm fest,mit dem ich wild gestikulierte.
„Hör auf..bi..bitte."
Ohne nachzudenken legte ich meine Arme um ihn und legte meinen Kopf auf seine Brust ab. Er erwiderte meine Umarmung und ich kann schlecht sagen wie lange wir so dort saßen.

„Luna,Matteo wir haben - stören wir?"
Ich löste mich von Matteo und wischte meine Tränen weg,bevor ich mich zu ihm umdrehte.
„Nein,was wolltest du sagen?"
„Wir haben ein Taxi gerufen." - „Luna ist wirklich alles gut?" flüsterte Simon diesmal an mich gerichtet.
„Ja..ja."
Ich stand auf und entfernte mich mit Simon ein paar Schritte. „Simon,wir können Matteo so nicht nach Hause schicken."
„Du willst,dass er bei mir schläft.."
„Ich kann meinen Eltern schlecht erklären,warum Matteo besoffen bei mir geschlafen hat."
„Okay,ich denke Pedro und Nico werden damit kein Problem haben."
„Du bist ein Schatz Simon."
„Ist doch selbstverständlich. - Aber Luna,falls irgendwas sein sollte,ich bin immer für dich da."
„Ich danke dir." - „Ah und Simon?"
„Ja?" Er blieb wieder stehen.
„Was läuft da zwischen dir und Ambar?"
„Nichts.." Verlegen zog er seine Augenbrauen zusammen.
„Jaja,ist klar."

„Schlaft gut ihr Beiden."
„Gute Nacht."
Die Zwei waren gerade ausgestiegen,als Ambar und ich stumm nebeneinander saßen.
„Luna?" nuschelte Ambar und unterbrach somit die Stille.
„Hm?"
„Du hast mir nie etwas getan..- ich meine,ich habe mich so verhalten. Aber im Endeffekt war das nur die Eifersucht.
Weißt du,du warst sofort beliebt. Nicht weil du die beste Skaterin warst,früher zumindest,oder weil du mit dem beliebtesten Jungen zusammen warst. Naja,auch früher. Sondern weil du einfach einen Charakter hast,den jeder bewundert.
Ich habe mich angegriffen gefühlt,weil ich so hart dafür arbeiten musste,um so zu werden,wie du es sofort warst. Ohne Mühe. Und ich wurde damit auf den zweiten Platz gestoßen und dazu habe ich meinen Freund an dich verloren. An das Mädchen,das sogar in meinem Haus lebte,mit einer Familie von der ich bloß träumen konnte.
All das,was du hattest,war das,was ich wollte.
Und aus diesen Gründen bin ich so fies dir gegenüber geworden."
„Was hat deine Sicht geändert?"
Sie schaute kurz auf den Boden.
Ein ganz besonderer Mensch."
„Simon."
„Er hat mir klar gemacht,dass ich nicht so sein möchte,wie ich es die ganzen Jahre über war. Als du noch nicht mal da warst. Ich weiß,dass er mich niemals so lieben würde,wie er dich liebt. Du bist so vernünftig und gutmütig,es ist schon fast anstrengend." - „Aber ich möchte es versuchen. Auch wenn mich das nicht mit Simon zusammen bringt,vielleicht gefällt mir die neue Ambar ja trotzdem."
„Du bist keine neue Ambar. Du bist die Ambar,die sich ganze Zeit unter ihrer Maske versteckt hat,um nicht noch mehr verletzt zu werden. Um ihre Narben zu verstecken."
„Also für mich hören sie sich sehr nett an Senorita." lachte der Taxifahrer,woraufhin wir mitlachten.
„Ja,für mich auch." lächelte ich und nahm ihre Hand. „Außerdem solltest du das mit Simon nicht aus den Augen verlieren. Sonst brichst du ihm nämlich das Herz." schmunzelte ich und schaute Ambar dabei zu,wie sie rot anlief.

***

Q: nächstes Kapitel Lutteo oder Gastina?🥰

Ich hoffe ihr seid nicht zu böse wegen der Unregelmäßigkeit.
Aber ich bekomme mich irgendwie nie dazu weiter zuschreiben

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt