Heimliche Nachricht

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Ninas Sicht:

Hand in Hand schlenderte ich mit Gaston durch den Park. „Bist du müde?" fragte er mich fürsorglich und blieb stehen. Lächelnd drehte ich mich in seine Richtung und nickte.
„Ein wenig."
Sachte strich er mir über meinen Arm und zog mich anschließend enger an sich. „Sollen wir zu mir gehen?"
Überzeugt nickte ich erneut und gab ihm einen knappen Kuss. „Wofür war der denn?"
„Einfach so." erwiderte ich flach und starrte auf den Boden. Es herrschte wieder Ruhe zwischen uns und ich kuschelte mich an ihn. „Ist dir kalt."
„Nein."
Als wäre er mein Vater,beäugte er mich genau und tat so als würde ich hier gleich umkippen,weil ich so tot krank bin. „Alles ist gut Gaston."
„Gut."

Warme,bereits vertraute Umgebung,kam mir entgegen als ich in Gastons Anwesen eintrat. „Gehst du schon mal in mein Zimmer? Ich muss noch etwas vorbereiten."
„Gaston,das musst du ni..-"
Ohne mich aussprechen zu lassen,schubste er mich sanft in sein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich setzte mich auf sein Bett und nahm mein Handy raus. ‚Wie lief es mit Matteo?❤️' tippte ich und schickte es an Luna. Mit der Erwartung,das alles würde länger dauern,legte ich mich hin und schlüpfte unter die Decke. Gastons bekannter Duft kroch mir in die Nase und verlieh mir ein Gefühl von Geborgenheit. „Mach es dir nicht zu gemütlich." kicherte Gaston der im Türrahmen stand und eine Schürze um hatte. Ich legte meinen Kopf schief und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Ich wollte mich nicht dreckig machen." verteidigte sich Gaston und ließ sich auf das Bett fallen.
Kopfschüttelnd strich ich über sein Gesicht und schaute mir in aller Ruhe seine Gesichtszüge an. Zart legte ich meine Lippen auf seine und richtete mich mit Gaston zeitgleich auf. Seine Hände nahmen an meiner Taille Platz und ich vergrub meine in seinen Haaren. „Du lenkst mich ab." flüsterte er in den Kuss hinein und entfernte sich.
„Das tust du auch immer." protestierte ich und gab ihm einen letzten kurzen Kuss. „Nun geh schon." hetzte ich ihn und lachte ihm hinterher.
Nachdem die Tür geschlossen war,holte ich schnell mein Handy aus meiner Hosentasche,das kurz vibriert hatte.
„Nina,willst du lie -"
Zusammengezuckt ließ ich mein Handy fallen und schaute geschockt in seine Richtung.
„Hey,ist alles okay?"
Er war auf dem Weg sich neben mich zu setzten,aber ich schnappte mir mein Handy und flüchtete auf Toilette. „Ich bin gleich wieder da."
Angestrengt lehnte ich mich an die abgeschlossene Tür und las mir die Nachricht erneut durch.
Hola Bonita.
Was letztens passiert ist,bleibt unter uns. Ich habe nicht vor deine Beziehung zu zerstören,das ist deine Entscheidung. Achte auf deine Gefühle und nicht auf Tatsache,die dir richtig erscheint.
Ich würde mich freuen,wenn wir uns zu einem Kaffee treffen würden,sobald du Zeit hast."

Gastons Sicht:

„Nina wohin gehst du?"
„Meine Mutter hat mich angerufen. Bis Montag Gaston."
Ohne Weiteres stürmte sie von dem Bad aus,zur Haustür. Enttäuscht schmiss ich den Küchenlappen auf den Boden und ließ meinen Blick auf den gedeckten Tisch wandern.

Es klingelte an der Tür,als ich fertig mit Aufräumen der Küche war und aufstand um die Tür zu öffnen.
„Na Bruder." begrüßte mich mein bester Freund mitfühlend und nahm mich in den Arm. „Nimm's nicht zu persönlich."
„Klar,meine Freundin ist abgehauen und ich habe ganz umsonst gekocht."
„Naja jetzt haben wir eben ein Date." scherzte er und ging euphorisch ins Esszimmer. „Oh Scheisse,du hast es echt romantisch gemacht. Sicher dass du nichts für mich empfindest Gaston?"
„Keine Sorge,der Mond kann dich ganz für sich einnehmen."
Mit verdrehten Augen nahm er Platz und beäugte lachend die Rosenblätter. „Gut,ich hab's verstanden." zischte ich und nahm ihm schnippig die Rosenblätter aus der Hand.
„Beruhig dich du Italiener." äußerte er sich ironisch und ließ meine Augen von dieser Aussage verdrehen.

„Guten Appetit."
„Danke mein Schatz." kicherte Matteo und konnte sich vor Lachen kaum halten.
„Ey du bist doch komplett gestört." genervt nahm ich einen Happen von meiner Pasta und war von mir selbst überrascht. „Das Rezept ist wirklich gut."
„Da kann ich ja froh sein,das Nina abgehauen ist,Gastonilein."
Kurz schluckte ich und ließ mir den Satz nochmal durch den Kopf gehen. „Was glaubst du,was der Grund war?" fragte ich verunsichert nach,wodurch Matteo schließlich ernst wurde.
„Bestimmt hat sie Stress in der Familie oder vielleicht hat sie ein wichtiges Treffen vergessen. Ihre Mutter kann auch einfach streng sein."
„Ich weiß nicht." - „Sie war schon am Anfang komisch und später wieder normal. Naja bis ihre Mutter ihr dann wohl geschrieben hat."
„Falls sie dir nichts sagen sollte,kann ich eventuell auch mal Luna fragen."
Bei seinem Lächeln das folgte,wusste ich sofort was los war. „Ihr habt euch geküsst nicht wahr?"
Lachend und zugleich verlegen nickte er seinen Kopf und senkte den Blick. „Ich bin echt in sie verliebt."
„Warum seid ihr dann nicht zusammen? Ihr hattet doch auch ein Date Matteo. Alles läuft gut zwischen euch und trotzdem -"
„Das ist nicht so einfach Gaston! Ich muss mich um meine kleine Schwester kümmern und mit mir selbst ins Reine kommen,bevor ich mit ihr zusammen komme und mit meinem Kopf nicht ganz bei ihr bin. Mit meinem Herzen bin ich das,aber das ist nicht das einzigste in einer Beziehung."
Nach seiner Aussprache wurde mir erst nochmal erneut bewusst,was er gerade durchmachte. Er wirkte wie immer,doch eigentlich ist er zerbrochen im Inneren und nicht der Matteo,der noch Hoffnung in dem Leben seiner Mutter hatte.
„Ja..,ja tut mir Leid. Du hast Recht."
„Ja." - „Und außerdem liebe ich dich doch viel mehr." scherzte er erneut weshalb ich leidend lachte.

Matteos Sicht:

„Ich bin wieder da." rief ich,als ich abwesend die Tür aufschloss. Die Stimme meines Vaters holte mich aus meinen Gedanken. „Wo warst du?"
Erschrocken schaute ich ihn an und realisierte erst jetzt,dass er mich meinte. „Bei Gaston."
Wissend nickte er und schaute mich bloß an. Sein Blick war undefinierbar und einer seiner Blicke,mit denen er mich lange nicht mehr angeschaut hatte. „Die Beerdigung deiner Mutter findet nächsten Samstag statt. Mit einer anschließenden Trauerfeier im Restaurant,Viele werden da sein. Du kannst auch Gaston mitnehmen."
Kurz raubte mir der Gedanke an meine Mutter den Atem aber ich konnte mich schnell wieder fassen. „Ja,..ich werde ihn fragen."
„Ja,mach das."
Unschlüssig standen wir uns gegenüber und wussten nicht was wir sagen sollten,schließlich gab es nichts mehr zu sagen,aber die naive Seite in mir erhoffte sich irgendetwas wie eine Umarmung oder ein einfaches ‚Gute Nacht'. „Ich gehe schlafen,ich muss morgen früh nach Spanien."
„Was,aber.., - Mutter's Beerdigung."
„Es ist alles geplant,deine Tante wird Donnerstag anreisen und Freitag kommt Alessias Familie zu einem Essen."
„Alessia?"
„Ja nachdem ihr euch getroffen habt,hat Alonzo mich angerufen. Fernando kommt wahrscheinlich auch mit seiner Familie."
Stumm nickte ich und in diesem Moment fiel mir das Open ein,das ebenso nächsten Freitag stattfand. „Ich kann Freitag nicht,da nehme ich am Open teil."
Die Miene meines Vaters verdunkelte sich. „Hat das Open mit der Schule zu tun?"
„Nein ab..-"
„Dann erscheinst du zu dem Essen."
Ohne Weiteres machte er sich auf den Weg in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich.
Enttäuscht stand ich im Flur und verdrängte den Gedanken,dass ich Luna erneut fallen lassen muss.
Wütend trampelte ich ins Wohnzimmer und ignorierte Lola und ihre tägliche Babysitterin,die dort saßen und einen Film guckten. Stur ging ich die Treppen hoch um in mein Zimmer zu gelangen. Unvorsichtig schmiss ich meine Sachen auf den Boden meines aufgeräumten Zimmers und suchte nach meinem Notizblock,der jedes Mal woanders lag nachdem unsere Haushälterin täglich mein Zimmer aufräumte.

***

Q: Theorien zu dem heutigen Teil?😏

Ich weiß nicht wann ich das letzte Mal einen Teil gepostet habe,auf jeden Fall tut's mir sehr Leid aber ich habe nicht genug Zeit um regelmäßig Teile zu schreiben. 😶
Wenn es klappt,produziere ich so viel wie möglich vor und versuche dann jeden 2/3 Tag zu posten.

Bye 💗

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt