Neue Bekanntschaften

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Lunas Sicht:

Gelangweilt saß ich auf meinem Bett und überlegte,was ich jetzt machen könnte. Schließlich hatte Nina ein Date mit Gaston,wofür ich mich auch vom Herzen freute. Simon meinte,er wäre zu beschäftigt im Jam&Roller.
Mein Blick fiel auf meine Skates.
So sehr hatte ich es schon vermisst ins Jam&Roller zu gehen und einfach zu fahren. Es war Sonntag,morgen fing erstmal mein Praktikum im Krankenhaus an also was brachte der Verbot dann noch? Mit ein wenig Hoffnung gesellte ich mich zu meinen Eltern,die beschäftigt in der Küche waren.
„Hola,liebste Eltern." lächelte ich und drückte beiden jeweils einen Kuss auf die Wange.
„Was gibt's Luna?" fragte mein Vater,der sah dass ich etwas wollte.
„Darf ich ins Jam&Roller?"
Mit einem schiefen Grinsen schaute ich zwischen meinen Eltern hin und her.
Diese tauschten einen Blick miteinander aus,bevor meine Mutter anfing eine ihrer langen Reden zu halten. „Du weißt doch,dass sich erstmal deine Noten verbessern sollen und dann können wir nochmal darüber reden. Wir meinen es doch nur gut,Luna."
„Ich weiß.!" entgegnete ich. „Aber morgen fängt das Praktikum an,und meine Noten werde ich erstmal nicht verbessern können."
„Schätzchen..-"
„Bitte!" flehte ich und unterbrach sie somit.
„Na gut." gab mein Vater dann nach und sofort erhellte sich mein Gesicht.
„Miguel!" zischte meine Mutter,während ich meinem Vater schon um den Hals sprang.
„Mama,wirklich. Wenn das Praktikum vorbei ist werde ich ganz viel üben!"
Nach einem kritischen Blick nickte sie dann anschließend,und auch ihr fiel ich um den Hals. „Danke,danke,danke!"

Nachdem ich meine Skates,vor dem Eingang des Jam&Rollers,in meinen Rucksack verstaut hatte,öffnete ich die Tür und wurde sofort angerempelt. „Oh,tut mir Leid!" grinste dieser,und ließ seinen Blick über mich wandern. „Ich bin Jorge,hey."
„Luna." erwiderte ich und nahm seine Hand entgegen,die er leicht schüttelte.
„Darf ich dir etwas ausgeben,als Entschuldigung?"
„Wolltest du nicht gerade gehen?" Ich zeigte auf die Tür und konnte mir ein Lachen nicht verkneifen,als ich sein verdattertes Gesicht sah.
„Ach nee..,ich habe hier bloß...ich habe mich verlaufen." log er.
Mit einer hochgezogenen Augenbrauen schaute ich ihn an,beließ es aber dabei.
„Falls du nicht willst,dann..-"
„Nein,gerne." sagte ich zu und beobachtete wie seine Unsicherheit zu Erleichterung schwankte.
Wir setzten uns an einen Tisch und ich ließ meinen Rucksack auf den Boden fallen. „Was willst du trinken?"
„Einen Erdbeershake bitte."
Er begab sich zur Bar,während ich meinen Blick durchs Roller gleiten ließ.
Nur die üblichen Leute.
Als Nico gerade in meiner Nähe war,rief ich ihn herbei.
„Hey Luna,wie geht's?"
Nach einer kurzen Umarmung lösten wir uns wieder. „Ganz gut soweit. Ist Simon nicht am arbeiten?"
Verblüfft schaute er mich an. „Er hat frei und wollte sich mit jemandem treffen. Ich dachte du wüsstest mit wem. Uns hat er es nicht gesagt."
Zögerlich schüttelte ich den Kopf.
Er verschwand wieder als Jim ihn rief und anschließend kam auch Jorge mit den Getränken wieder.
„Hat ein bisschen länger gedauert,Entschuldigung."
„Alles gut,danke." grinste ich und nahm mein Shake entgegen. „Also wenn ich jedem ein Shake ausgeben würde,den ich anrempel,wäre ich wohl längst pleite."
Ein Lachen entfuhr ihm und er schlürfte kurz an seinem Shake. „Da haben wir wohl etwas gemeinsam."
Nickend stimmte ich ihm zu und schaute mir ihn genauer an.
Er war bloß ein wenig größer als ich,das war mir eben schon aufgefallen. Seine hellen Haare waren ziemlich verwuschelt. Er hat dunkelblaue Augen,mit ein paar grauen Akzenten und seine Haut ist eher blass,so wie meine. Seine Gesichtszüge sind nicht markant,seine Gesichtsform ist eher rund. „Bist du öfters hier?" wollte er interessiert wissen und unterbrach mich somit beim analysieren.
„Ja,deshalb frage ich mich warum ich dich noch nie gesehen habe." erklärte ich. „Bist du neu im Jam&Roller?"
Lächelnd nickte er und blickte schüchtern runter. „Ein Glück,dass ich dich angerempelt habe."
Geschmeichelt schmunzelte ich und trank an meinem Shake.
Er war das komplette Gegenteil von Matteo. Vom Aussehen,sowie vom Charakter und dennoch musste ich bis jetzt nicht mal an Matteo denken. Im Gegensatz zu Matteo,war Jorge schüchtern und zurückhaltend.
Es war ein gutes Gefühl ihn für eine Zeit zu vergessen. „Finde ich auch."
„Ehm Luna.?" stammelte er vorsichtig und seine Wangen färbten sich leicht rosa. „Hast du,naja,einen Freund?"
Ich hielt kurz inne.
„Nein." Aber ich bin verliebt. Gezwungenermaßen lächelte ich,schließlich wollte ich nicht zu einem Trauerkloß mutieren,nur weil er mich nicht liebt. Wie armselig.
„Cool." antwortete er zuerst mit einem Grinsen,zog dann aber schnell seine Augenbrauen zusammen und nahm eine gleichgültige Pose ein. „Also,cool weil,eh..-" Mein schallendes Lachen unterbrach seine versuchte Ausrede.
Mit seinem rot angelaufenen Gesicht blickte er beschämt nach unten.
„Schon gut,Jorge." grinste ich. „Hast du denn eine Freundin?"
„Nein." lachend zuckte er mit den Schultern. „Bin bis eben noch nicht mit der Richtigen zusammengestoßen."
Ein schiefes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. War das eine Anmache?
Aus Scham blickte ich durch die Gegend und blieb bei einem Paar Skates stehen. „Kannst du skaten?"
Hastig nickte er. „Klar,natürlich!" sagte er ziemlich unbeeindruckt,und schien ziemlich sicher.
„Na dann,lass uns skaten." schlug ich vor und stand schon von meinem Stuhl auf,um mich runter zu meinem Rucksack zu bücken.
„Was?" schrie er kurz auf. „Also,ehm.."
Ich kam wieder hoch und zog erneut eine Augenbraue in die Höhe. „Ja?"
Nervös knetete er seine Hände,die Angst war ihm ins Gesicht geschrieben.
„Ich habe keine Skates dabei!" redete er sich wieder aus und lachte kurz auf.
„Kein Problem." grinste ich. „Hier kann man Skates ausleihen."
„Oh,..wow. Super." Langsam stand er auf und folgte mir zu den Spinden,wo auch die Skates waren.
„Warte hier. Ich hole schnell Nico."
Ich flitzte los und fand Nico sofort an der Bar. „Nico,kannst du mir Skates ausleihen?" Seinen fragenden Blick quittierte ich mit „Sind für einen Freund." Nickend folgte er mir und gab uns schließlich passende Skates.
„Kannst du skaten oder brauchst du einen Helm?" Fürsorglich hielt er Jorge einen Helm hin,den er aber ablehnte,ich hingegen aber annahm. Dankend nickte ich,und schon verschwand er.
„Hier." Ich drückte ihm den Helm entgegen,den er widerwillig annahm.
„Eh.?" Er guckte von dem Helm hoch zu mir.
„Lügen sind nicht so dein Ding." schmunzelte ich und klopfte ihm bemitleidend auf die Schulter. „Macht aber nichts,das ist eine gute Eigenschaft."
Aufrichtig sah er mich an und fing an zu lächeln. „Danke.?"

Lachend lag ich mit Jorge auf dem Boden und krümmte mich schon.
„Dieser Sturz..," eine Lachträne lief über meine Wange. „Wirklich,das war der Beste den ich bis jetzt sah."
Mit hochrotem Kopf lachte er über sich selbst und legte ihn in seine Hände.
„Gott,ist das peinlich."
„Quatsch,komm." Wieder stehend nahm ich seine Hand und zog ihn auf.
Auch nach der Anderen griff ich und skatete rückwärts,um auf ihn zu achten und dabei mitzuziehen. „Geht doch!"
Seine Augen strahlten und ich beschleunigte mein Tempo. „Krass." nuschelte er noch bevor ich mit meinem Rücken gegen jemanden knallte,sodass Jorge den letzten Abstand auf mich zu rollte und nicht mal ein Blatt zwischen uns passte.
Ein Schauer lief mir über den Rücken als ich ihm so nahe war. Dennoch konnte ich meine Augen nicht von ihm nehmen. „Luna?." murmelte eine entsetzte Stimme. Erschrocken guckte ich zur Seite und sah Nina und Gaston hinter dem Gelände stehen,die mich und Jorge ziemlich komisch beäugten.

Ninas Sicht:

Langsam gingen meine Beste Freundin und der,mir bis jetzt noch Fremde Junge,auseinander und brachten Platz zwischen ihnen. „Hi Nina,Gaston."
„Hey,Luna und..?"
„Jorge." sagte der Fremde,und hielt mir seine Hand hin die ich kurz nahm.
Verunsichert guckte ich zwischen ihnen her und wagte einen Blick zu Gaston,der herablassend runter zu Jorge guckte. „Wir sollten mal wieder gehen,wir sehen uns." Die Situation war zu peinlich,weshalb ich schnell nach Gastons Hand griff um ihn hinter mir her zuziehen. „Wer zur Hölle war das?" fragte ich laut,obwohl mir Gaston das sowieso nicht beantworten konnte.
„Woher kennt Luna ihn?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."
„Mach dir keine Sorgen,Nina." Er strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. „Lass uns noch etwas machen."
Aufgeheitert strahlte ich und nickte bloß. „Danke." murmelte ich und küsste ihn leicht auf die Wange.
Er guckte mich fragend an aber ich lächelte einfach. „Danke für Alles."
„Du bist so süß." grinste er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Und jetzt gehen wir noch ein Shake trinken."

Ungeduldig stand ich vor dem Diensteingang der Benson Villa. Spontan hatte ich vor Luna noch zu besuchen,da sie mir nicht aus dem Kopf ging,genauso wie der Junge. Jorge? In Hoffnung,dass sie da war klingelte ich. Amanda,eine Angestellte,öffnete mir die Tür und lächelte freundlich. „Senorita Nina,ich nehme an sie wollen zu Luna?"
Zustimmend nickte ich und wurde anschließend hereingelassen. „Danke."
In der Küche traf ich erstmal auf ihre Eltern,Monica und Miguel. „Schön dich zusehen. Luna ist in ihrem Zimmer."
Dankend nickte ich und stieg zügig die Treppen hoch,blieb dann vor ihrer Tür stehen. Nach einem Klopfen wurde ich reingebeten. „Nina!" jubelte Luna als sie mich im Türrahmen sah,und nahm mich kurz in den Arm. „Was gibt's?"
„Ich wollte mit dir reden."
Verwundert schaute sie mich an und strich sich angespannt eine Strähne aus dem Gesicht. „Weißt du,ich mache mir Sorgen Luna." fing ich an. „Und dann habe ich dich heute noch mit Jorge gesehen und ab da,gingst du mir nicht mehr aus dem Kopf."
Mit gerunzelter Stirn starrte sie mich nur auffordernd an.
„Naja,es hat mich gewundert dich so nah bei Jorge zu sehen. Seit wann kennst du ihn überhaupt?"
„Er ist heute im Roller gegen mich gestoßen und hat mich dann zu einem Getränk eingeladen." antwortete sie kleinlaut. „Aber ich bin bloß gegen jemanden gestoßen und dann ist er wegen dem Aufprall auf mich zu gerollt." erklärte sie noch und gestikulierte dabei wild mit ihren Händen diese Situation nach.
Wissend nickte ich und schaute dann unsicher durch die Gegend,aber nicht in Lunas Augen. Ich wusste,dass dieses Thema sie verletzte,weshalb ich auch davor Angst hatte. Aber sie fraß alles in sich hinein,ich will nur für sie da sein. „Und ich mache mir Gedanken wie es dir nach der Sache mit Matteo geht."
Wartend auf eine Antwort,kaute ich auf meine Lippe herum. „Luna..?"
Mit einem verletzten Lächeln schaute sie hoch und verschränkte ihre Arme. „Heute bei Jorge,da konnte ich ihn vergessen." begann sie. „Er hat mich verletzt,okay? Matteo hat etwas in mir ausgelöst,wovon ich nicht wusste,dass es existiert." Langsam floss eine Träne aus ihrem Augenwinkel und ihre Stimme wurde zerbrechlicher,sowie ihre Fassade. „Aber er hat mir klargemacht,dass es keine Zukunft gibt,Nina. Und jetzt versuche ich das irgendwie zu vergessen!" Schluchzend drehte sie mir den Rücken zu. „Es ist vorbei. Mich und Matteo gibt es nicht mehr." Mit diesen Worten setzte sie sich auf ihr Bett und wischte sich ihre Tränen weg.

***

Ein etwas längeres Kapitel als Entschuldigung. Ich weiß nicht wie oft ich dieses Kapitel geschrieben und wieder gelöscht habe. Letztendlich habe ich mich jetzt für diese Variante,die total spontan kam,entschieden. ❤️

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt