Rückkehr

1K 62 13
                                    

Lunas Sicht:

„Könnten sie bitte das Bett machen?"
„Natürlich."
Ich befand mich in dem Zimmer mit einer Ärztin und zwei Krankenschwestern die sich gerade um Geräte kümmerten,während ich das Bett neu bezog.
„Es ist verrückt,dass sie die Frau noch für die letzten drei Tage verlegen." meinte eine Krankenschwester und bekam zustimmendes Gemurmel.
„Ich bin fertig." meldete ich mich und stand ratlos vor dem Bett.
„Dann bringen sie bitte die benutzte Wäsche in den Waschraum." - „Und die Proben aus dem Nebenzimmer ins Labor."
Ich hob die Bettwäsche auf und machte mich auf den Weg in den Keller. In aller Ruhe nahm ich mein Handy und schaute auf die Uhr. Gott sei Dank nur noch eine Viertel Stunde.

Nachdem ich alle Aufgaben erledigt hatte und meine restliche Zeit vorüberging konnte ich gehen. Ich nahm meine Tasche aus dem Schwesternzimmer und verabschiedete mich noch bevor ich das Krankenhaus verließ.
Unterwegs schrieb ich schon mit Jorge,der bereits da war.

Ein paar Meter vor dem Roller,sah ich Ambar. Sie war alleine,weshalb ich die Chance ergriff sie zur Rede zu stellen. „Ambar." sagte ich in einem ernsten Ton und bekam somit ihre Aufmerksamkeit.
„Lunita?"
„Warum hast du mir eine falsche Adresse gegeben?"
Sie fing an scheinheilig zu grinsen und legte ihren Kopf schief. „Sie war falsch?"
Ich nickte und verschränkte meine Arme. „Das weißt du doch ganz genau."
Sie verzog ihren Mund zu einem geraden Strich und zog ihre Augenbrauen hoch. „Denkst du wirklich ich gebe dir die Adresse von Matteo?" Ihre Stimme war beängstigend. „..Von meinem Exfreund."
Ohne weiteres warf sie ihre Haare nach hinten und öffnete die Eingangstür,vor der zeitgleich Jorge stand. „Oh da ist ja dein neuer Freund." gab Ambar im überraschtem Ton von sich. „Ihr passt super zusammen."
Während Jorge das Kommentar mit einem beschämten Lächeln aufnahm,war ich dabei vor Wut zu kochen. „Wir sehen also wie ein Paar aus." stellte er fest und umarmte mich zur Begrüßung. 
„Matteos Exfreundin,Ambar." erklärte ich und verdrehte dabei nur meine Augen.
„Sie passen zusammen." - „Beide sind hinterhältig. Und nicht so liebevoll wie du."
Ich brachte ein leichtes Lächeln auf die Lippen und betrat mit ihm das Roller. Eine Wärme machte sich an meiner Hand zu schaffen. Irritiert schaute ich auf Jorges und meine Hand die ineinander verschränkt waren. Erst konfus nahm ich meinen Blick von unseren Händen und schaute ihn dann lächelnd von der Seite an.
„Ich hole uns einen Shake." 
„Okay." Ich setzte mich auf einen Stuhl und schaute auf die Bühne,auf der die Roller Band gerade spielte. Als sie ihren Song beendeten,klatschte ich begeistert und jubelte,wodurch Simon auf mich aufmerksam wurde. Schmunzelnd winkte er mir zu und entwendete dann wieder seinen Blick.

„Hier sind die..-" Jorge stellte zwei Gläser ab. „Shakes."
„Dankeschön."
Er setzte sich auf den Stuhl vor mir und schaute mich grinsend an,was ich erwiderte.
Ich zog an meinem Strohhalm als Jorge hinter mich schaute und seine Augen weit aufriss. „Alles okay?" Ich war dabei mich umzudrehen bis eine Hand unter meinen Knien und an meinem Rücken Platz fanden ich im nächsten Moment hochgehoben wurde. Erschrocken quiekte ich auf und drehte meinen Kopf zu Jorge,der mich im Brautstil trug. „Wohin bringst du mich?" lachte ich und legte meine Arme um seinen Nacken um Halt zu bekommen.
„Wir gehen skaten Liebes."
„Ach,so ist das also." kicherte ich und nahm auf der Bank Platz,auf die er mich runter ließ. 
„Genau,und deshalb frage ich Nico schnell nach Skates und du bliebst schön hier und ziehst dir deine an."
Einverstanden grinste ich und guckte ihm noch kopfschüttelnd hinter her.

Matteos Sicht:

„Teo gehen wir endlich?"
Da ich mich ablenken musste,bevor meine Mutter noch nicht hier im Krankenhaus ist,entschied ich mich die Kinder auch mitzunehmen. Lola würde sonst später bestimmt nach Mama fragen.
„Ja,ich komme schon."
Ich stieg die Treppe runter. Es war ein komisches Gefühl wieder Zuhause zu sein,hier in Buenos Aires. „Ich werde mit den Kleinen spazieren gehen." gab ich meinem Onkel,meiner Tante und meinem Vater Bescheid,die uns auch viel Spaß wünschten. Nur mein Vater blieb stumm,doch es war doch er,von dem ich mir irgendwas wünschte. Ein einfaches Viel Spaß.
„Nun komm schon!" 
An meiner Hand wurde ich aus der Haustür gezerrt.
„Champ!" begrüße mich Gaston,der schon dort auf mich wartete.
„Hey!" grinste ich und umarmte ihn brüderlich. „Lange nicht gesehen."
„Oh ja,sag mal hast du in Italien ein paar Kinder bekommen?" scherzte er und bückte sich,um in der gleichen Höhe der Kinder zu sein. „Ich bin Gaston."
Noch eingeschüchtert stellten sie sich vor,wurden aber nach einer kurzen Unterhaltung schnell offen. 
„Gehen wir ins Jam&Roller?" 
Nervös nickte ich und lächelte bei dem Gedanke an Luna. 
Ich nahm Lola an die Hand und ließ Antonio mit Ainara dicht vor mir laufen.
„Wo ist Nina?"
„Hat Hausarrest."
Ungläubig lächelte ich ihn an. „Nina?" - „Hausarrest?" Wiederholte ich,woraufhin er stark nickte.
„Sie hatte gestern Stress mit ihren Eltern und ist zu mir gekommen."
„Krass. Nina Simonetti,eine wahre Ausreißerin."
„Ha-ha." Er boxte gegen meine Schulter,woraufhin ich mir einen Lacher nicht verkneifen konnte. 

„Seid vorsichtig,hier sind einige Leute."
Ich öffnete die Tür mit Lola an der Hand und schaute dabei nach hinten um sicherzugehen,dass die zwei hinter mir und vor Gaston bleiben.
Als ein bekanntes Lachen durch das Roller schallte,drehte ich mich blitzschnell um. Es war sie. In den Armen eines anderen Jungens. Dieses Lachen machte mich so glücklich,doch dass es einem anderen Jungen galt verletzte mich genau so sehr. Wie in einer Starre guckte ich ihnen hinterher,sie in seinen Armen. Glücklich.
„Teo?" murmelte meine kleine Schwester und zog an meinem Arm.
„Kommt mal mit Onkel Gaston mit. Dann holen wir euch etwas." lenkte Gaston ab und ging mit ihnen zur Bar,während ich das von eben noch verarbeiten musste.
„Matteo?"
Ich blickte von dem Boden auf und schaute in die eiskalten Augen von Ambar. „Schön dich zu sehen." grinste sie gefälscht.
„Tschüss Ambar." Mit großen Schritt ging ich auf Gaston zu,der jedem einen Cupcake und einen Shake geholt hatte. Inklusive ihm selbst. „Willst du auch?"
„Nein ich kriege nichts runter." antwortete ich wahrheitsgemäß und lehnte mich an die Bar. „Schmeckt es euch?"
Mit vollen Mündern nickten sie begeistert,was mich zum lächeln brachte. Ich zückte mein Portemonnaie und fragte Gaston nach der Rechnung.
Mit Essensresten um den Mund schaute er mich entgeistert an. „Das musst du mir doch nicht zurückgeben."
„Gasto..-"
„Wehe Matteo."
„Okay,Onkel Gaston." witzelte ich und erntete einen beleidigten Blick.
Solange Gaston noch mit essen beschäftigt war,ließ ich meinen Blick durch das Roller gleiten. An der Einganstür sah ich eine bekannte Person,die beinahe an uns vorbei gelaufen wäre. „Hey Nina,Gaston ist hier!" lachte ich und zeigte auf ihn.
„Matteo,hey." nuschelte sie schüchtern und beäugte und kritisch.
„Hey Schatz." schmatzte Gaston und schluckte den letzten Bissen runter.
„Hey." grinste sie und kramte ein Taschentuch aus ihrer Tasche. „Du isst echt wie ein Kleinkind." kicherte sie und wischte das rosana Frosting weg.
Mit einem roten Kopf bedankte er sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Herzlichen Glückwunsch euch beiden."
Gleichzeitig lächelten sie mich an und dann fiel Ninas Blick wieder auf die Kinder.
„Familie." klärte ich sie auf,weshalb sie beruhigt schmunzelte.
„Hast du nicht Hausarrest?" fragte Gaston Nina,die sich mittlerweile auch auf einen Barhocker gesetzt hatte.
„Ich gehe dann mal."
Mit Lola auf meinem Arm und den anderen neben mir,ging ich zu den Spinden und holte aus meiner Tasche Feuchttücher. „Hier." Ich reichte den Zweien welche und machte danach Lola sauber.
„Was ist denn da?" fragte Ainara und zeigte auf die Bahn.
„Eine Skatebahn..-" Bevor ich zu Ende reden konnte,liefen die Zwei dorthin. Ich nahm Lola wieder schnell hoch und lief schnell Ainara und Antonio hinter her. Zu meinem Glück haben Jim und Yam sie aufgefangen,wofür ich ihnen schnell dankte. „Gehören die zu dir?"
Ich nickte und stellte sie kurz vor.
„Wenn du willst,können wir ihnen die Bahn zeigen."
„Ja,bitte.!" Flehten sie mich an.
„Okay,aber seid bloß nicht zu frech!" grinste ich und kniff in ihre Wangen,da sie das hassten. „Danke Jim und Yam."
„Kein Problem,machen wir gerne."
„Lo willst du mit.?" flüsterte ich in ihr Ohr,was sie schnell bejahte. Vorsichtig ließ ich sie runter. Schnell nahm sie Yams und Jims Hand und ging mit ihnen weg. Lächelnd guckte ich ihnen hinterher,bis sie sich nochmal umdrehten. „Matteo,willst du nicht für sie skaten?" fragte Jim. Die Kleinen guckten mich begeistert an,sodass ich das garnicht ablehnen konnte.
„Ich komme gleich wieder!" meinte ich und lief schnell zurück zu den Spinden um meine Skates anzuziehen.

Ich fuhr zurück zur Bahn und sah die 5 schon am Gelände stehen. Langsam rollte ich auf sie zu,bis ich stocksteif stehen blieb. Mitten auf der Bahn,lag Luna auf diesem Jungen drauf und kicherte laut.
Mit gesenktem Blick fuhr ich den letzten Meter auf die Fünf zu und bückte mich noch schnell um meiner glücklichen Schwester auf die Wange zu küssen.
„Matteo?"

***

Matteo ist zurück ! 🙌🏻

„you make me happy"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt