#11

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Jimin

Ich war verdammt glücklich, als ich am nächsten Morgen in Yoongis Armen aufwachte. Er hatte gestern mir sogar erlaubt, dass ich mich an ihn kuschelte. Zufrieden schaute in an die Decke, dann zu Yoongi, der noch friedlich schlief. Um ihn nicht aufzuwecken, drehte ich mich in seinen Armen um ihm ins Gesicht sehen zu können. Ein paar Minuten musterte ich sein Gesicht, und er sah einfach komplett entspannt aus. Sonst, als würde er immer am liebsten jeden töten oder so.

Fast hätte ich übersehen, dass seine Wimpern schon flatterten, was zeigte,  dass er gleich seine Augen aufschlagen würde. Bevor er mich dabei erwischen konnte, wie ich ihn ansah, presste ich schnell meine Augen aufeinander. Yoongi bewegte sich neben mir und löste seine Arme von mir. "Hm.. Die ersten beiden Stunden haben wir eh schon verpasst~", schien er zu sich selbst zu sagen. Sofort riss ich meine Augen wieder auf und sprang aus dem Bett. "Steh schon auf, wir müssen in die Schule! Oh Gott, wir sind sowas von tot", rief ich gehetzt und sah den Älteren fassungslos an, wie er seelenruhig auf seinem Bett saß und mich amüsiert beobachtete. Wieso stand er denn nicht auf? "Beruhig dich mal, wir haben noch genügend Zeit", lachte er mich aus. "Du... Du hättest dein Gesicht sehen sollen", Yoongi ließ sich lachend auf den Rücken fallen.

Na toll, jetzt war ich verwirrt, bis ich mich traute, auf die Uhr neben Yoongis Bett zu sehen. Er hatte Recht, wir hatten wirklich noch lange Zeit. Dann entschied sich der werte Herr wohl doch aufzustehen. "Während ich Dusche, kannst du ja Frühstück vorbereiten", schaffte er mir an und verließ sein Zimmer. "Warte- was soll ich anziehen? Meine Uniform ist doch gar nicht hier~" Yoongi schien zu zögern und ich dachte erst, er würde einfach sagen, dass ich in normalen Klamotten in die Schule sollte. "In meinem Schrank ist noch eine, aber wehe, ich finde auch nur einen Fleck drauf!"

Sobald er dann endgültig den Raum verlassen hatte, zog ich mir die Uniform an und ging in die Küche, um Frühstück vorzubereiten. Keine Ahnung, was er am morgen aß, weshalb ich einfach mal verschiedenste Zeug auf den Tisch packte. Irgendwann kam er dann runter, und grinste mich an. "Hab ich was im Gesicht?", fragte ich ihn verunsichert. "Nein nein", grinste er bloß weiter und setzte sich an den Tisch.

Als ich vor dem Unterricht noch schnell auf den Toiletten in den Spiegel sah, wusste ich sofort, was Yoongi so amüsant fand. Nicht zu übersehen waren die roten Markierungen. Na super, konnte ich gleich von meinen Klassenkameraden dumme Fragen gestellt bekommen. Nur Jungkook saß neben mir und unterdrückte mit aller Anstrengung laut loszulachen. Doch eigentlich hätte ich ihn auch auslachen können, Jungkook hatte einen fetten Kater und stöhnte bei jedem zu lauten Geräusch gequält auf. Wenigstens fragte er nicht einmal, wohin Yoongi und ich verschwunden waren, es war ihm anscheinend, besonders meinem Aussehen nach zu Urteilen, klar.

Die ganze Stunde lang wurde ich immer wieder leise gefragt, ob ich jetzt endlich eine Freundin oder einen Freund hatte. Konnten die sich nicht um ihre eigenen Probleme kümmern? Oder wieso nervte niemand Kookie? Somit war ich dementsprechend erleichtert, als uns mein Mathematik Lehrer endlich in die Pause ließ. Yoongi und Taehyung, er hatte mir oft gesagt, ich solle ihn Tae nennen, aber da ich nicht mit ihm befreundet war, würde ich ihn so nicht nennen, warteteten schon vor dem Klassenzimmer auf uns. Die beiden hatten Sport gehabt, da ihnen noch vom Duschen nasse Haare in der Stirn klebten. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht Yoongi blöd anzufahren, wieso er mir nichts gesagt hatte. Hätte ich es eher gesehen, dann würde ich jetzt einen Schal von Yoongi anhaben oder so, obwohl ich bezweifelte, dass er mir einen geben würde.

Wir gingen zusammen nach draußen und setzten uns auf eine Treppe, auf der schon Namjoon auf uns wartete. Kookie saß an Taehyung gelehnt da, Namjoon und Yoongi saßen nebeneinander und unterhielten sich über Yoongis nächste Party, und ich saß ein paar Stufen höher als die anderen und beobachtete still die Menschen, bis mir etwas einfiel. Hastig tippte ich Yoongi an der Schulter an, sodass er seine Aufmerksamkeit auf mich lenkte. "Hast du heute was vor?" Misstrauisch zog er seine Augenbrauen zusammen, ehe er antwortete. "Nein, Wieso?" Mist, denn meine Mutter wollte, dass er heute kam und meine letzte Hoffnung wäre es gewesen, dass er nicht könne. "Kannst du dann heute zu mir?" Yoongi wusste sofort, was ich meinte, da er nur grinsend nickte. Hoffentlich hatte der Idiot nichts vor.

Nach der Schule fuhr Yoongi uns erst zu sich, damit er sich umziehen konnte. Ich würde das erst zu Hause machen, damit ich seine Uniform waschen konnte. Eomma erwartete uns schon sehnsüchtig, als ich aufsperrte. Sie war immer aufgeregt, wenn sie Freunde kennenlernen würde, aber noch nie hatte sie jemanden gleich zum Essen eingeladen. Ich begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange und stellte mich dann wieder neben Yoongi. "Eomma, das ist Yoongi Hyung." Höflich verbeugte er sich und stellte sich dann noch einmal selbst vor. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass er komplett anders war. Yoongi sprach viel höflicher und machte meiner Mutter immer wieder kleine Komplimente und ich wusste jetzt schon, dass sie ihn mochte. Und das hieß, dass sie wohl nicht dagegen hatte, wenn ich öfters zu ihm fahren würde. Super. Aber was war eigentlich so schlecht daran?

Jedenfalls schob uns meine Mutter an den Tisch und servierte uns gleich das Essen, und natürlich musste es mein Lieblingsgericht sein. Es gab es oft, als ich noch klein war. Yoongi und Eomma unterhielten sich, während ich mich eher aus den Gesprächen heraushielt. Es passte mir nicht, dass sie ihn mochte. Aish, gleichzeitig wollte ich, dass sie mir Verbot, zu ihm zu gehen, andererseits wäre ich dann wohl sauer auf sie. Wieso musste ich nochmal auf diese Party? Aber viel bessere Frage, wieso hatte ich nochmal mit Yoongi geschlafen, obwohl ich davor nie wirklich ein Wort mit ihm gewechselt hatte? Da viel mir ein- ich wusste so gut wie gar nichts über ihn. Sollte ich vielleicht mal änd-

Yoongis Hand riss mich aus den Gedanken, da er sie auf meinen Oberschenkel gelegt hatte. Nervös biss ich mir auf die Lippen, es passte alles, solange er nicht höher rutschen würde.

Toyboy × YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt