#15

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Jimin

Während des Unterrichts schweiften meine Gedanken immer wieder zu Yoongi. Da ich das ganze schätzungsweise nicht beenden konnte, musste ich wohl damit leben, dass ich ihm gehörig sein musste. Das Schuljahr ging eh nur noch ein paar Monate, und spätestens dann würde Yoongi das von sich aus beenden, hoffte ich. In den Pausen trafen wir uns mit Yoongi, Taehyung und Namjoon und setzten uns an Kookie und meinen Tisch. Wieder saßen diese Mädchen neben uns, und Taehyung und Yoongi konnten fast nicht ihre Blicke von ihnen wenden. Irgendwie störte es mich, aber ich versuchte, dieses Gefühl einfach zu ignorieren. Ich war schließlich nur ein Spielzeug für ihn, also sollte ich nicht besitzergreifend oder so sein. Was ich mich aber trotzdem fragte; hatte er noch mit anderen außer mir Sex?

Das Essen war so scheußlich wie immer, und ich freute mich schon auf das richtige Essen bei Yoongi. Nach der Schule würden wir zu mir nach Hause fahren, damit ich mein Zeug packen konnte und dann wieder zu ihm. Eomma war schon frühmorgens weg. Ich wechselte während der Mittagspause nur ein paar Wörter mit Yoongi, er redete eher mit seinen Freunden. Nachdenklich kaute ich auf meinem Essen herum, hoffentlich war er nicht sauer oder so. Aber was kümmerte mich das eigentlich, ich war immer noch sauer wegen dem, was er abgezogen hatte. Zwar nicht mehr ganz so, besonders nach seiner gestrigen Kuschelaktion, aber sowas konnte man doch nicht einfach verzeihen, oder? Hoffentlich ließ er am Wochenende die Griffel von mir.

"Also, morgen um acht treffen wir uns alle bei Jackson. Bringt Badesachen mit, er hat einen Indoor-Pool", erklärte Namjoon. Ich würde ganz sicher nicht Baden gehen, also kümmerte ich mich nicht weiter darum. Anscheinend schien Yoongi meinen desinterssierten Blick zu merken, da er mir gleich klar machte, dass ich auch etwas mitnehmen sollte. Ich wette, dass er selbst keinen Schritt in das Wasser machen wird. Sofort fing ein Gespräch an, wie sehr sich alle auf die Party freuen würden, da die von Jackson anscheinend sehr gut waren. Ich kannte ihn nicht, aber vom Hören her schien er  echt cool zu sein. Da ich von letztens wusste, dass es Yoongi auch nicht mochte, wenn ich gar nichts sagte, brachte ich mich in die Unterhaltung ein und ehrlich gesagt war die Pause verdammt lustig. Wenn man mal die Sache wegließ, war Taehyung zwar komisch, aber auf witzige Weise. Namjoon war zwar jünger als Yoongi, schien aber um weiten reifer zu sein.

"Du hast alles?", fragte Yoongi nach, als ich wieder zu ihm ins Auto stieg. So schnell wie ich konnte hatte ich mein Zeug gepackt, da ich ihn nicht zu lange warten lassen wollte. Wer weiß, vielleicht würde ich ja dafür auch bestraft werden. Im Kopf ging ich durch,  ob ich wirklich alles eingepackt hatte. Als ich mir sicher sein konnte, nickte ich als Antwort. Yoongi fuhr uns dann schweigsam zu sich nach Hause und ich hatte das Gefühl, dass er nicht besonders gut drauf war. Woran das wohl lag? Aber vielleicht hatte er nur nicht gut geschlafen.

Da wohl auch dem Älteren das Essen aus der Mensa nicht schmeckte, befahl er mir, zu kochen. Währenddessen hockte er sich auf einen Stuhl und sah mir zu. Die Situation erinnerte mich daran, als er mich geohrfeigt hatte. Himmel, nie wieder würde mir so ein dämlicher Fehler passieren, wenn ich an seine Reaktion dachte. Zu Hause hatte ich extra ein Rezept von meiner Eomma gelernt, aber ich tat das nicht nur für ihn, nur um das klarzustellen. Ich wollte auch mal für meine Mutter kochen, wenn sie nach einem langen Arbeitstagen nach Hause kommt.

Zum Glück hatte Yoongi noch alles da, was ich brauchen würde, also musste ich nicht noch einkaufen gehen. Ich war ziemlich hungrig, fing somit unter Yoongis Blick an, das Essen herzurichten. Genau wie er es schon einmal gemacht hatte, stellte er sich plötzlich hinter mich und fing an, an manchen Stellen an meinem Hals zu saugen. Er hinterließ eine Reihe von kleinen roten Flecken, doch er schob kurzerhand mein Oberteil ein bisschen nach unten und verpasste mir einen riesigen Knutschfleck genau in meiner Halsbeuge. Ich musste mich echt zusammenreißen, um nicht schwach zu werden, nicht das am Ende ich noch von mir aus wollte. Was aber wiederum dämlich war; morgen bei Jacksons Party würden alle den Fleck sehen und das war mir dann doch unangenehm. Besonders vor Kookie, er war schließlich mein bester Freund, auch wenn er schon über die Sache mit Yoongi Bescheid wusste.

Das Essen schmeckte echt gut und innerlich klopfte ich mir wieder wild auf die Schulter. "Ich mach jetzt dann Hausaufgaben", teilte ich Yoongi mit, der mir gegenüber saß. "Kannst du doch auch später machen", schlug er es einfach ab. "Bitte Oppa-" Ich wollte meine Hausaufgaben einfach jetzt schon gemacht haben, denn so wie ich mich kannte, würde ich sie sonst erst Sonntag abends machen. "Du bist echt ein Streber, weißt du das?" "Wäre ich ein Streber, wäre ich nicht durchgefallen", stellte ich trocken fest, bereute es aber, als Yoongi mich warnend ansah.

Somit konzentrierte ich mich, nachdem ich das Geschirr weggeräumt hatte, auf mein Schulzeug. Es war sterbenslangweilig und ich würde auch am liebsten etwas anderes machen, aber es war nun mal nötig, so sehr ich es auch hasste. Insgesamt dauerte es fast zwei Stunden, bis ich fertig war. Meine Lehrer hatten doch alle einen an der Waffel, uns so viel Zeug aufdrücken zu müssen. Erschöpft packte ich meine Hefte und Bücher ein, die fast über seinen kompletten Esstisch verbreitet waren. Aber ich hatte es jetzt hinter mir, und deshalb war es definitiv wert gewesen.

Mir gefiel es, dass Yoongi seit gestern wieder ganz nett zu mir war. Ich erlaubte mir auch keinen Fehler und war gefühlt den ganzen Tag angespannt, aber dafür erlaubte er mir Sachen, schlug mich nicht und zwang mich auch nicht, Sex zu haben. Am liebsten würde es so für immer bleiben. Eigentlich dachte ich, dass ich irgendwann mal eine Freundin oder einen Freund haben würde, aber die Sache mit Yoongi gefiel mir, irgendwie. Ich konnte es mir auch nicht erklären, wieso.

Zwar schien er den ganzen Tag irgendwie genervt zu sein, aber dass ich wieder mit ihm in seinem Bett schlief, dagegen hatte er zum Glück nichts. Ich hatte es lieber, bei mir zu Hause in meinem eigenen Bett zu schlafen, aber Yoongis Bett war verdammt gemütlich. Mittlerweile schlief Yoongi neben mir im Bett tief und fest. Er lag auf seiner Seite, ich auf meiner. Ich könnte ihn immer noch dafür umbringen, mich quasi vergewaltigt zu haben, aber ich wollte wieder in seinen Armen einschlafen. Ein letztes Mal schaute ich nach, ob der Ältere wirklich schlief, und kuschelte mich dann an ihn. Ich mochte ihn so definitiv lieber.

Am nächsten Morgen wurde ich wach geklingelt; irgendjemand klingelte um acht Uhr morgens Sturm. Im Halbschlaf schälte ich mich aus Yoongis warmen Griff und schlurfte zur Haustüre, um sie zu öffnen. Wer bitte klingelt schon so früh? Wohl eine Frau, mittleren Alters, die mich abschätzend musterte. Natürlich sah ich lustig aus, aber ich war ja auch gerade erst aufgestanden. "Ist Min Yoongi da?" Sogar ihre Stimme war kalt, genau wie ihr Blick. "Ja, aber er-" "Ich bin schon da." Dass Yoongi plötzlich hinter mir auftauchen würde, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie schienen sich zu kennen, also trat ich zurück und wollte ihnen ihre Privatsphäre lassen. Ohne weiter auf mich zu achten, wandte sich die Frau wieder Yoongi zu. "Ich habe jemanden für dich gefunden. Ihr Name ist Minah und sie kommt aus gutem Hause, mit ihrer Familie ist alles abgeklärt, dass ihr nach eurem Studium heiraten werdet."

Mitten in meiner Bewegung fror ich ein, und drehte mich geschockt zu den beiden um. Ich konnte nur Yoongis Hinterkopf sehen, aber ich konnte mir vorstellen,  dass er nicht minder überrascht war. "Was? Das geht nicht!", versuchte er sich schwach zu retten. "Achja? Und warum nicht?" Die Frau sah Yoongi amüsiert an. Seine Stimme war wieder fest, als er ihr antwortete. "Ich habe schon jemanden, Eomma", log er sie verdammt glaubwürdig an. "Das ist Jimin, mein Freund" Mit diesen Worten drehte er sich zu mir um und sah mir drohend in die Augen.

Toyboy × YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt