#31

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Jimin

So einfach würde ich nicht aufgeben, das zu bekommen, was ich wollte. "Aber Oppa, Eomma denkt doch, dass wir den ganzen Tag weg sind~", erinnerte ich ihn an seine Ausrede. Yoongi fluchte kurz, während ich mich auf den Boden kniete, um es aufzuwischen. Die benutzten Taschentücher schmiss ich in den Müll, bevor ich mich in die Nähe des Sofas stellte. Ich war immer noch nackt und mir war kalt. "Oppa, darf ich duschen gehen?" Yoongi nickte nur abwesend und sah in den Fernseher, den er angemacht hatte. Also nahm ich meine Kleidung und verschwand in das Bad, um mich zu säubern. Zwar war es komisch, nach dem duschen nicht frische Sachen anzuziehen, aber mir etwas von Yoongi zu nehmen, traute ich mich nicht.

Also zwar frisch geduscht aber mit alter Kleidung ging ich wieder zu Yoongi, der es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte. Still nahm ich an dem letzten kleinen freien Platz auf der Couch Platz, eingezwängt zwischen Yoongis Füßen und der Lehne an der Seite. Er würdigte mich nicht eines Blickes, und mein Herz zog sich zusammen. Wieso musste er immer so ein Arschloch sein? Da schmiss ich mich freiwillig ihm an den Hals, und dann wurde ich so behandelt. Meine angestaute Wut herunterschluckend schaute ich stumm zu, wie sich die Schauspieler in irgendeinem Drama die Liebe gestanden. Dass Yoongi soetwas ansah? Verwirrt schweifte mein Blick zu ihm, doch der Ältere sah nicht mal auf den Fernseher, sondern starrte auf irgendetwas in seinem Handy. Was wohl so seine Aufmerksamkeit erregte? Aber mir konnte es ja egal sein, weshalb ich mich wieder nach vorne drehte. Mir war stinklangweilig und ich wünschte, ich wäre zu Hause und könnte wenigstens mit meinem Kissen kuscheln, wenn Yoongi das schon nicht wollte. Vielleicht war ich nicht gut genug gewesen?

Nervös spielte ich an meinem Fingern herum und dachte über vorhin nach. Yoongi hatte ganz klar Sex mit anderen, die vermutlich tausendmal besser waren als ich. Und er hatte in letzter Zeit eh Stress mit mir gehabt, also vielleicht war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er mich wie ein kaputtes Spielzeug wegwarf? Einerseits wollte ich es ja auch, aber dann hätte ich eigentlich gar nichts mehr mit ihm zu tun und Namjoon und Seokjin hatte ich ehrlich gesagt schon ein bisschen in mein Herz geschlossen. Hoseok schien auch echt nett zu sein, aber so viel hatte ich mit ihm bis jetzt noch nicht Zutun gehabt. Und was sollte ich meiner Eomma erklären? Dass wir uns einfach so getrennt hatten? Und da hatte ich einmal, zumindest in ihren Augen, einen Freund, und dann würde ich mich nach nur ein paar Wochen von ihm trennen.

Meine Beine hatte ich mittlerweile an meine Brust gezogen und mein Kinn hatte ich auf meinen Knien angelehnt. Ja, ich war jemand, der anscheinend nach dem Sex gerne kuschelte und es tat weh, dass Yoongi so desinteressiert neben mir lag und auf ja keinen Körperkontakt achtete. Hätte meine und Kookies Vorhaben doch nur geklappt, dann müsste ich mich damit jetzt nicht herumschlagen. Leise seufzend lehnte ich nun meine Stirn gegen meine Knie und schloss die Augen. Von Yoongi hörte ich nur sein leises Atmen, sonst bewegte er sich nicht und reden tat er gleich gar nicht. Ich wollte zu Kookie, aber der war bei Taehyung. Es war komisch, einerseits wollte ich nichts sehnlicher als seine Nähe, aber auch so weit wie möglich weg von ihm sein.

Irgendwann döste ich fast schon ein, als Yoongi mit einem lauten "Fuck!" aufsprang und ich vor Schreck fast von der Couch flog. Verwirrt sah ich ihm zu, wie er durch sie Wohnung tigerte und immer wieder ins Wohnzimmer kam. "Oppa, was ist los?", fragte ich ihn, als er in einem Schrank im Flur kramte und Turnschuhe herausholte. "Basketballspiel, also musste du jetzt wirklich gehen." "Aber meine Eomma- kann ich nicht einfach mit?" Bitte sag ja, bitte sag ja, bitte sag ja~. Yoongi schien nachzudenken, was mir seine gerunzelter Stirn verriet. "Okay, aber wehe du nervst mich oder störst mich!", wies er mich kalt zurecht. Zufrieden lächelte ich. Yoongi zog sich schon seine Schuhe an, als ich auch endlich mal aufspringen und mich anzog. Zusammen liefen wir eher im Laufschritt zu seinem Auto, anscheinend war er spät dran, da er während der Fahrt ziemlich aufs Gas drückte.

Jetzt fiel es mir auch wieder ein, dass ich in den Schulfluren Plakate für das kommende Basketspiel hingen, aber ich hatte mich nicht weiter darum gekümmert. Ich war aber auch nie so begeistert von Basketball gewesen, aber jetzt würde ich schon gerne mal Yoongi beim Spielen sehen. Wenn ich mir jetzt schon vorstellte, wie er verschwitzt seinen Sieg feierte~ okay, stopp!

An der Turnhalle der Schule angekommen, wurden wir, aber eher Yoongi, schon von unserem Sportlehrer erwartet. Sofort sprang Yoongi aus dem Auto und lief auf ihn zu, weshalb ich mich auch beeilte, aus dem Auto zu kommen. Er schien sich beim Coach zu entschuldigen, da dessen Gesicht von wütend auf verstehend umsprang. "Geh schon mal in die Umkleidekabine, es geht gleich los", befahl er Yoongi, der gleich in die Halle lief. Auf mich achtete er eh nicht mehr, aber wenigstens konnte ich es nachvollziehen. Gemütlich schlenderte ich auch in die Halle um mir einen Sitzplatz zu suchen. Ich konnte sogar die ganzen Freunde von Yoongi erkennen, und entschied, mich zu ihnen zu stellen. Zum Glück waren da noch Plätze frei!

Ein paar Minuten später begann das Spiel, keine Ahnung gegen wen sie eigentlich spielten, da mir der Name der Gegner unbekannt war, und das erste mal hatte ich Spaß dabei, bei Basketball zuzusehen. Ja ich gebe zu, meine Aufmerksamkeit lag eher bei Yoongi, der echt verdammt gut spielte. Und dabei auch noch gut aussah.
Letztendlich gewann unsere Schule, da Yoongi den entscheidenen Korb warf. Namjoon, Seokjin, Hoseok und Taehyung liefen sofort aufs Spielfeld um ihm zu gratulieren und es zu feiern, während Kookie und ich zurück blieben. Wenigstens sah er schon besser aus wie gestern.

"Wir gehen noch feiern, wollt ihr mit?", fragte uns Namjoon, der wieder vor uns aufgetaucht war. "Wenn es für Yoongi ok ist?" "Ja ja,  mach dir darum keine Sorgen." Also ging ich mit einem glücklichen Yoongi zu seinem Auto. "Du hast gut gespielt." "Danke." Und das wars auch schon. Irgendwie schien es nicht so, als würde yoongi gut drauf sein.Wir fuhren wieder zu der Bar, in der wir schon einmal waren. Hätte ich gewusst, wie dieser Abend enden würde, wäre ich definitiv nicht mitgekommen.

Denn Yoongi musste natürlich wieder übertreiben und trank sich die Birne weg. Auf Wunsch von Jin ging ich mit dem Betrunkenen nach draußen vor die Bar, damit er frische Luft schnappen könnte. "Oppa, wieso hast du so viel getrunken?", fragte ich leise, erwartete aber keine Antwort vom dem, der mittlerweile sich auf den Boden hat fallen lassen. "Was kümmert dich das?", fuhr er mich scharf an, was mich zurückzucken ließ. Was war denn jetzt los? Yoongi richtete sich schwerfällig auf und funkelte mich wütend an.

"Weißt du Chimchim, am Anfang war es lustig mit dir. Aber dann wurdest du so anhänglich", dieses Wort spuckte er schon eher aus, "Weißt du überhaupt, wie sehr du mir damit auf den Sack gehst? Und dann wagst du es auch noch, mich zu küssen. Ich war echt kurz davor, das hier zu beenden", Yoongi schwankte, doch ich stand nur wie festgefroren auf einer Stelle, "Aish. Du regst mich gerade so auf, also hau ab." "Ich werde dich jetzt nicht so alleine lassen", murmelte ich leise. Es tat weh. "Scheiße Jimin,  jetzt verpiss dich! Ich will dein Gesicht jetzt nicht sehen! Meine Fresse du nervst gerade so richtig also hau ab!"

Geschockt sah ich ihn an und spürte schon, wie die ersten Tränen kamen. Der Ältere wankte auf mich zu und sein alkoholisierter Atem strich über mein Gesicht. Das nächste was ich spürte, war ein heftiges ziehen in meiner linken Wange. "Du willst also, dass ich dich schlage? Willst du das?" Verneinend schüttelte ich meinen Kopf, doch es kam schon der nächste Schlag. Der hatte gesessen, also fiel ich hart auf den Boden. Mein Körper tat verdammt weh und meine linke Gesichthälfte pochte schmerzhaft. Wieso kam denn niemand?

Yoongi kniete sich zu mir auf den Boden. "Siehst du wie jämmerlich du bist? Und? Hat sich deine Gefühlsduselei gelohnt? Dass du jetzt wie der letzte Dreck am Boden liegst?" "H-Hör auf", schluchzte ich leise. Yoongi wankte, fing sich aber wieder und sah mich kopfschüttelnd von oben an. "Es war alles so perfekt, Chimchim. Bis du es wieder versauen musstest. Denkst du ich merke nicht, dass du nicht nur Sex willst?" "Was zum Teufel-  Min Yoongi, was hast du getan?", erklang die wütenden Stimme von Seokjin. Ich wollte mich aufrichten und sagen, dass alles in Ordnung war, aber so war es nicht, weshalb mir wieder ein lautes Schluchzen entwich. Yoongi hatte Recht. Aber was hatte ich denn jetzt auf einmal getan, dass er mich so beleidigen musste?

Toyboy × YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt