Jimin
Mein Herz schien einen Schlag auszusetzen, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen. Was meinte er? Ich glaube, ich mag dich mehr als ich sollte. Stumm sah er mich an, wartete wohl auf meine Reaktion, aber mein Hirn musste diesen kleinen, fast schon unwichtig erscheinenden Satz verarbeiten. Er mochte mich. Wie Freunde? Oder mehr? Aber er hatte ja gesagt, mehr als er sollte, also schon über Freundschaft hinaus?
"Wie meinst du das?", brachte ich mach gefühlten Ewigkeiten heraus. Seine Wangen waren rot, und generell schien er gerade unsicher zu sein. Dass ich so etwas noch mitererleben durfte? "Ich mag dich mehr als ich sollte", wiederholte er seine Worte. "Aber das heißt nicht, dass ich gleich in dich verliebt bin oder so", redete er sich hastig heraus. "Aish, Chimchim, was machst du nur mit mir? Ich werde eifersüchtig wenn du nur jemanden ansiehst und ich will jeden Tag neben dir aufwachen und alles." Frustriert runzelte er die Stirn und seufzte, während ich immer noch erstarrt vor ihm stand und mich konzentrieren musste, keinen Herzinfarkt zu bekommen.
Mit einem großen Schritt war ich bei ihm angelangt und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Überrascht erstarrt er, entspannte sich aber schnell, woraufhin ich mein Gesicht an seine Halsbeuge schmiegte. Er mochte mich, aber ehrlich gesagt, raffte ich es immer noch nicht ganz. Es kam ziemlich unerwartet, natürlich hatte ich bemerkt, dass er mit der Zeit weicher wurde und mir auch viel mehr Sachen durchgehen ließ, aber mit dem hatte ich wirklich nicht gerechnet. Eng umschlungen standen wir in seiner Küche, vielleicht vergingen nur ein paar Minuten, vielleicht aber gleich eine Stunde. Mit geschlossenen Augen genoss ich einfach die Umarmung und lauschte Yoongis Herzschlag, der, genau wie meiner, viel zu schnell ging.
"Oppa?" "Hm?" "Ich glaube, ich liebe dich." Ich glaubte es nicht nur, ich war mir sogar ziemlich sicher. Mit der Zeit hatte ich mir es eingestehen, dass ich nicht nur 'auf ihn stand'. "Jimin, ich-", Yoongis Stimme war unsicher. "Ich weiß schon, du kannst die ja Zeit lassen", unterbrach ich ihn. Zwar wusste ich, dass er es noch nicht erwidern konnte, aber nun mal 'noch' nicht. "Wie wäre es, wenn wir auf ein Date gehen?", schlug ich vor. Wie ein richtiges Pärchen, und dann könnte er ja irgendwann sehen, was er dabei fühlt, oder nicht? "Dann lade ich dich heute Abend zum Essen ein." Zufrieden lächelte ich, ich würde tatsächlich mit dem Min Yoongi Essen gehen, der irgendwie so in der Art etwas für mich empfand. Könnte mein Leben gerade besser Laufen?
Meiner Eomma schrieb ich, dass ich noch bis Samstag bei Yoongi bleiben würde. Am Sonntag musste ich leider, leider nach Hause, weil ich noch Hausaufgaben machen musste. Wie es wohl in 24 Stunden aussehen würde? Vielleicht bemerkte er heute Abend nur, dass er doch nichts von mir wollte? Verdammt, jetzt hatte ich mir selbst Angst eingejagt. Nach einer Zeit löste er sich von mir und ging ins Wohnzimmer, während ich in der Küche blieb, Eomma schrieb und mich vergewisserte, dass Yoongi wirklich im Wohnzimmer war. Sobald ich mir sicher sein konnte, drückte ich meine Hand auf meinen Mund, um nicht vor Freude laut zu kreischen. "Okay Jimin, alles ist gut", versuchte ich mich selbst zu beruhigen und atmetete tief durch, bevor ich zu Yoongi ging. "Um wie viel Uhr gehen wir?", fragte ich ihn, sobald ich mich neben ihm auf das Sofa fallen hab lassen. "Um sieben?" Wohl kuschelbedürftig zog er mich auf seinen Schoß, um seine Stirn an meine Schulter zu lehnen.
Bei seiner Party damals hätte ich mir niemals vorstellen können, hier in so einer Situation zu sein. Hoffentlich merkte er, dass er wirklich in mich verliebt war. Würden wir dann zusammenkommen? Nur bei dem Gedanken, Yoongi nicht nur als Lüge meinem festem Freund nennen zu können, schlich sich ein glückliches Lächeln auf mein Gesicht und wollte den Tag über auch nicht mehr verschwinden. "Können wir davor noch ganz kurz bei mir vorbei fahren?" Ich musste mich umziehen, schließlich wollte ich nicht in Jogginghose in einem Restaurant aufkreuzen. "Ich geb dir nochmal was von mir."
Um sechs, nachdem Yoongi geduscht hatte, ging ich duschen und machte mich fertig. Damit fertig, stützte ich mich am Waschbecken ab und lehnte mich nah an den Spiegel, um mir selbst in die Augen sehen zu können. "Park Jimin, du wirst ihm jetzt zeigen, dass er nur in dich verliebt sein kann und dass er es niemals bereuen würde, mit dir zusammen zukommen", baute ich mich selbst auf und verließ dann schnell das Bad, bevor meine Selbstgespräche noch ausarten könnten. "Da bist du ja, ich dachte schon, du kommst nicht mehr", begrüßte mich Yoongi, der im Wohnzimmer auf mich wartete. So etwas ähnliches hatte er auch gesagt, als wir uns 'kennengelernt' hatten, wenn man mal wegließ, dass wir nur ein paar Minuten später miteinander schliefen. Aber zurück zum hier und jetzt: Yoongi musterte mich grinsend, der Idiot hatte mir wohl extra eine enge Hose gegeben, bis er an meinem Gesicht angekommen ist. "Du schaust toll aus", murmelte er gegen meine Lippen, ehe er seine auf meine drückte. Aber ehrlich, dass konnte ich nur zurückgeben. Sein Outfit war einfach, aber stand ihm sowas von gut!
"Können wir?" Meine Hand verschränkte ich mit seiner, als wir vor der Haustür standen. Yoongi nickte nur und zusammen gingen wir zu seinem Auto. Nur nicht daran denken, Wasser auf der Rückbank gestern abgelaufen ist, mahnte ich mich gedanklich, und konzentrierte mich auf diese wunderschöne Person neben mir. Alleine bei seinem Seitenprofil könnte ich lossabbern, aber dass ließ ich dann doch lieber. Während er fuhr, hielt er wie schon die letzten Male meine Hand. Ich liebte es, Händchen zu halten, besonders da seine so viel größer wie meine waren.
Erst als wir ausstiegen, kam mir die Gegend bekannt vor- es war das Restaurant, in dem wir uns wieder vertragen hatten. Wie lange das schon her war... Und hätte mir jemand damals gesagt, dass ich Wochen später auf ein Date mit Yoongi war, hätte ich ihn bloß ausgelacht und für verrückt gehalten.
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Cute.
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Toyboy × Yoonmin
FanfictionAls Park Jimin auf die Party von Min Yoongi eingeladen wird, ahnte er nicht, wie das ganze enden würde. Woher hätte er auch ahnen können, dass er mit jemanden schlafen würde? So gesehen auch kein Problem, man hat doch öfters One-night-stands auf ei...