Toyboy × Yoonmin

#37

Jimin

Bei Yoongi angekommen, ging mir vieles durch den Kopf. Ich wollte ihn unbedingt weiter küssen, es hatte sich unglaublich angefühlt, weshalb auch meine Finger immer wieder ungläubig über meine noch leicht angeschwollenen Lippen fuhren, als müsste ich mich vergewissern, dass es wirklich passiert war. Jetzt hatte ich einmal davon gekostet und war süchtig davon. Problem, dass Yoongi es als einmalige Sache ansah und deshalb werde ich wohl nie wieder seine Lippen auf meinen spüren.

"Geh duschen, ich geh dann nach dir", befahl mir Yoongi, während wir aus unseren Schuhen schlüpften. Mein Arsch tat weh, weshalb ich mich eher ins Bad kämpfen musste, um den Schweiß von meinem Körper zu waschen. Vor seinem großen Spiegel im Bad hielt ich kurz inne, als ich mich ausgezogen hatte, mein Körper sah geschwungen aus. Auf meinem Oberkörper, besonders auf den langsam in Vergessenheit geratenen Bauchmuskeln, waren immer wieder Knutschflecken zu sehen. Wüsste man nicht was passiert war, könnte man meinen, ich hätte mich geprügelt.

Um nicht noch mehr Zeit, die ich auch mit Yoongi verbringen könnte, zu vertrödeln, stellte ich mich schnell unter die Dusche und genoss das warme Wasser auf meinen schmerzenden Gliedern. Immer wieder wanderten meine Gedanken zu den ganzen Küssen und musste automatisch glücklich vor mich hin lächeln. Irgendwie würde ich ihn schon dazubekommen, mich wieder zu küssen, schließlich hatte ich auch bekommen, was ich davor wollte. Also wieso auch nicht das?

Neuen Mut geschöpft zog ich die für mich bereitliegenden Klamotten an und verließ das noch dampfige Badezimmer. Wie wohl die Party bei Jackson nach war? Immer hin waren wir schnell verschwunden und ich glaube nicht, dass auch die anderen schon gegangen waren. Um das herauszufinden, nahm ich neben Yoongi auf dem Sofa Platz und wandte sich meinem Handy zu. Meine Haare waren noch nass und tropften manchmal auf meinen Display, auf welchem schon Kookies KakaoTalk angezeigt wurde. Bedacht, dass Yoongi nicht in meinen Bildschirm sehen konnte, klickte ich auf den Chat.

Kookie? Seit ihr noch bei Jackson?
-Ja wieso?
Muss dich was fragen... Kann grad jmd in dein Handy schauen?
-Nö, also was ist
Wie hast du dich in Taehyung verliebt
-Weiß nich, vermutlich weil wir uns iwann wie in einer Bz verhalten haben... So wegen küssen und dem ganzen Zeug
Aha, danke
-warte
-warte
-warte
-bist du...?
Bin ich was?
-bist du in Yoongi verliebt, Hyung?
Yah, wie kommst du darauf!
-Sorry, kam mir nur so

Nachdenklich schloss ich den Chat, ohne noch Kookie weiter zu schreiben. War ich verliebt? Nein, ganz sicher nicht. Dass sie ich etwas fühlte, was ganz klar nicht da sein sollte, konnte ich nicht leugnen, aber verliebt war ich sicher nicht. Ohne es zu merken, wanderte mein Blick seitlich zu Yoongi, der gerade gähnte und dabei extrem knuffig aussah. Nein, verliebt war ich nicht. Vielleicht ein bisschen verknallt.
Aber ich wollte das nicht- es würde nur jede Menge weitere Probleme hervorrufen. Außerdem, wie sollte es denn dann aussehen? Immerhin hatte ich die Sache von letzter Woche ganz sicher noch nicht vergessen. Langsam bereiteten mir die Gedanken um das ganze Kopfschmerzen, weshalb ich Yoongi fragte, ob wir nicht schlafen gehen könnten. Zwar hatte er selbst gerade noch gegähnt, schickte mich aber alleine ins Schlafzimmer, zu welchem ich schmollend ging. Blödmann, jetzt musste ich ganz alleine in seinem Bett liegen und da er sagte, er würde noch länger aufbleiben, musste ich wohl oder übel auch ohne ihn einschlafen.

Immer noch beleidigt kroch ich in sein gemütliches Bett und kuschelte mich aber eher auf seiner Seite in die Decke. Wenn er schon nicht hier war, musste sie Kissen herhalten, da es toll nach ihm roch und ich irgendetwas zum drücken brauchte. Ewigkeiten drehte ich mich von einer zur anderen Seite, bis auf einmal die Tür aufging und ein wenig Licht vom Flur in das Zimmer kam. Blinzelnd erkannte ich Yoongis Silhouette im Türrahmen stehen, wieso kam er denn nicht ins Zimmer? Doch mein Körper sah wohl schon die reine Anwesenheit des Älteren als Grund, nun endlich beruhigt einschlafen zu können, weshalb ich binnen Sekunden in einen wohlverdienten Schlaf fiel.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schlief Yoongi, typisch, noch. Bedauernd musste ich feststellen, dass er eine gute Armlänge auf dem Rücken von mir lag. Leise gähnend setzte ich mich auf um mich zu Strecken, nahm aber nicht meinen Blick von Yoongis schlafenden Körper. Denn wie schon mal erwähnt, musste man solche Momente auskosten. Mein Blick wanderte über sein hübsches Gesicht und blieb an seinen Lippen hängen. Wie einfach könnte ich jetzt- nein, nicht daran denken. Aber wenn er doch schlief? Mitbekommen würde er es eh nicht, wenn ich ihn jetzt küssen würde...

Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum, eine weitere Angewohnheit, bevor ich den kleinen Kampf in mir gewann und mich zu ihm herunter beugte. Ein paar Millimeter vor seinen Lippen blieb ich stehen und genoss kurz das aufregenden Kribbeln in meinen Lippen, bevor ich sie letztendlich mit leichtem Druck auf seine legte. Nach nur ungefähr zwei Sekunden nach einem wunderbaren Prickeln löste ich mich schon wieder und schlug mir erschrocken die Hand vor den Mund. Nicht vorzustellen, wäre Yoongi aufgewacht. Mit zitternden Beinen verließ ich das Zimmer und ging in die Küche, um mich selbst zu beruhigen. Wow, das so ein kleiner Kuss mich so aus der Bahn schmeißen würde?

Als ich gerade fertig war mit Herrichten, kam Yoongi schon in die Küche getapst. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen als ich daran dachte, was ich getan hatte. "E-eomma hat angerufen, ich soll jetzt dann noch Hause kommen", gab ich ihm leise Bescheid und starrte konzentriert auf die äußerst interessante Tischkante. "Ist was?" Stumm schüttelte ich nur den Kopf und stand auf. "Ich geh dann mal..." Fluchtartig verließ ich die Küche und machte mich Jury im Bad fertig, bevor ich mich nochmal bei Yoongi verabschiedete und das Haus verließ. Ich hatte ihn extra nicht gefragt, ob er mich fahren könnte, da ich frische Luft schnappen und nachdenken wollte.

Tja, mit nachdenken wurde es wohl nichts, da ich vertieft auf dem Gehweg in eine Person hineinlief. "Aish sorry, geht's dir gut?", ging ich gleich sicher und sah zu der Person hoch. Ein Kerl ungefähr in meinem Alter, aber definitiv größer und mit ein bisschen mehr Muskeln. "Passt schon", wank er nur ab. Keine Ahnung wie, aber wir kamen ins Gespräch und er war echt lustig, vor allem irgendwie sein Name. Kim Nim. "Sag mal, wieso sahst du vorhin eigentlich so bedrückt aus? Aber du musst es nicht sagen." Lächelnd sah ich auf den Boden und erzählte es dem Wildfremden, und zwar alles. Es war gut, es mir von der Seele zu reden, da er ich das niemals Kookie sagen könnte. Ja, ich erzählte wirklich einem komplett fremden Kerl, was in meinem Leben so ablief. Macht doch jeder täglich, nicht?

Also ich sagte fast alles, außer Yoongis Namen. Ratlos kratzte er sich am Kopf. "Na das ist ja mal was.. Hier ist meine Handynummer, falls du mal wieder reden willst, passt nämlich, ich hab auch sowas wie eine Freundschaft Plus", gab er ehrlich zu und überreichte mir sein Handy, während er fröhlich weiterplapperte. "Ich bin grade auf dem Weg zu ihm, da wir schon länger nichts mehr hatten, auch wenn ich ihn schon Ewig kenne. Aber seit einiger Zeit hat er selbst jemanden, aber ich bin trotzdem noch der einzige, der ihm Markierungen machen darf", kicherte er. Mitten in der Bewegung hielt ich inne und sah zu ihm hoch. Bitte, bitte nicht. "Also, man sieht sich bestimmt noch mal", verabschiedete er sich und ging, zu meiner Befürchtung, zu Yoongis Haus.

Geschockt drehte ich mich um und verschwand schnell, nicht dass Yoongi mich noch sehen würde. Scheiße. Hoffentlich erzählte Nim es Yoongi nicht, auch wenn er meinen Namen nicht wusste!

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Oh oh, das riecht nach Drama 🤔
So, das warst jetzt mit der Lesenacht :3 Gute Nacht ^^