#27

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Jimin

Still lagen wir nebeneinander, ich immer noch an ihn gekuschelt. Yoongi hatte mich genau verstanden, aber wieso sagte er denn nichts? "O-Oppa?" "Geh ins andere Zimmer, Jimin", sagte er kalt und drückte mich von sich weg, was mir sofort die Wärme nahm. "Ok", gab ich leise von mir und unterdrückte die wieder aufkommenden Tränen. Unangenehme Stille hatte sich über das Zimmer gelegt, weshalb ich schnell aufstand und mit eingezogenem Kopf das Zimmer verließ. Yoongi hatte mich keines Blickes gewürdigt, sondern sah nur mit zusammengezogenen Augenbrauen an die weiße Zimmerdecke. An was er wohl dachte? Obwohl, lieber wollte ich das dann doch nicht wissen.

So viel dazu, dass ich das alles beenden wollte. Super hatte das geklappt, und schon spürte ich eine unbändige Wut auf mich selbst und auf Yoongi; ich wollte nicht, dass das alles so passieren würde. Und ehrlich gesagt befürchtete, dass nach meinem kleinen Ausbruch ich es nur noch verschlimmert hatte. Wieso musste ich auch immer alles falsch machen?

Im Gästezimmer angekommen schmiss ich mich auf das Bett und weinte einfach. Keine Ahnung wegen was, ob es wegen mir, wegen Yoongi oder wegen was auch immer war, ich wusste es nicht. In letzter Zeit hatte ich eh viel zu häufig geweint, damit sollte ich dringend aufhören. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als den Jimin von vor zweieinhalb Wochen zurück, der nicht das Spielzeug von irgendjemanden war, den er gar nicht wirklich kannte. Aish, ich wollte doch nicht mit ihm zusammen sein. Ich wollte doch nur, dass er mich nicht mehr schlug, das war doch schon alles. Und was war daraus geworden? Jetzt lag ich nackt, mit Schmerzen und weinend auf seinem Gästebett, nicht zu vergessen, dass ich alleine war.

Eine Stunde war vergangen, in der ich mich ausruhte und für die Zeit Yoongi aus meinen Gedanken strich. Eine Weile döste ich auch, wirklich müde war ich aber nicht. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und Yoongi kam in das Zimmer. Wirklich Emotionen konnte ich bei ihm nicht erkennen, als ich meinen Kopf von der Decke heraustreckte, um ihn zu erkennen. "Pizzen sind da." Mit diesen Worten verließ er das Zimmer wieder und machte nicht wirklich sanft die Tür hinter sich zu. Bevor ich aber zu ihm Essen gehen würde, auch wenn ich keinen Hunger hatte, sollte ich mir vielleicht wieder etwas anziehen.

In seinem Schlafzimmer angekommen, machte ich mich auf die Suche nach meiner Kleidung, doch konnte sie nirgends finden. Was hatte Yoongi mit ihr gemacht? Langsam wurde es verdammt unangenehm, so nackt zu sein, weshalb ich nach ihm rief. Er ließ sich wohl extra fiel Zeit, da er ein paar Minuten brauchte, um zu mir zu kommen. "Oppa, wo ist meine Kleidung?" Yoongi grinste mich an, es war aber kein warmes, sondern eher ein schadenfrohes, was mir eiskalte Schauer den Rücken herunterlaufen ließ. "In der Wäsche." "Kann ich etwas von dir haben, Oppa?", flehend sah ich ihn an, doch er sah mich nur weiter so komisch schadenfroh an. "Nein, du wirst genau so bleiben." Ein letztes Mal musterte er meinen Körper, weshalb ich mich unbehaglich ein bisschen wegdrehte, bevor er sein Zimmer verließ.

Niemals würde ich so bleiben- nackt? Den ganzen Nachmittag? War das meine Bestrafung für das, was ich gesagt hatte? Am liebsten hätte ich aus Frust wieder losgeweint, aber meine Augen waren bestimmt schon genug rot und mein Gesicht schon ziemlich geschwollen, also hielt ich sie einfach zurück und ging zögerlich und beschämt ins Wohnzimmer, in dem Yoongi schon auf dem Sofa lag. Zwei Kartons lagen vor ihm auf dem Tisch, aber jetzt lief mir ausnahmsweise nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn ich die Pizzen nur riechen konnte. Aber jetzt vertrieb mir das entblößte Gefühl den Hunger. Mit meinen Händen verdeckte ich meinen Intimbereich, als ich Yoongi mit einem Räuspern meine Anwesenheit zeigte.

Wortlos klopfte er mit seiner freien Hand, in der anderen hatte er ein Bier, auf den Platz neben sich. Zögerlich setzte ich mich auf den mir zugewiesenen Platz, immer stets darauf bedacht, nichts zu zeigen. Ich fühlte mich entblößt und gedemütigt, aber einen weiteren Grund mich zu Bestrafen, wenn ich mich unerlaubt anziehen würde, wollte ich ihm keines Falls bieten. Also blieb ich standhaft weiterhin unbekleidet sitzen und bekam sogar ein paar Bissen hinunter, doch legte meine Pizza schnell wieder weg. Mir war der Appetit einfach vergangen, besonders da es noch mal,  ein Stückchen mehr unangenehm war, da Yoongi komplett bekleidet neben mir saß. Bis jetzt hatten wir kein Wort miteinander geredet und ich wollte einfach nur nach Hause, zu meiner Eomma und in den Arm genommen werden. Doch Yoongi hatte ihr schon Bescheid gegeben, also würde ich vermutlich auch die Nacht hier verbringen müssen.

"Nur um das klarzustellen. Chimchim, ich werde dich nach wie vor bestrafen, so wie es sich gehört. Du machst etwas falsch und ich erteile dir eine Lektion. Dann, in nächster Zeit wirst du Jungkook wohl eh noch weniger sehen, da Tae verdammt sauer war, als er ihm von eurem tollen Plan erzählt hatte. Und da kannst du noch wirklich froh sein, dass ich sanft mit dir noch umgegangen bin. Und da wären wir auch schon beim nächsten Punkt. Ich weiß nicht was in deinem kleinen Köpfchen vorhergeht, aber um soetwas zu verhindern, kannst du dir meine Nähe von nun an abschminken, verstanden?" Bedrohlich sah er mich von der Seite an, weshalb ich eingeschüchtert nickte. "Mit Worten." "J-ja, Oppa." "Gut, du kannst jetzt aufräumen", schaffte er mir noch an und legte dann die Füße auf das Sofa, weshalb er mich fast herunterstieß. Einen Fluch herunterschluckend stand ich auf und räumte den Tisch ab. In der Küche angekommen stützte ich mich mit beiden Händen an der Theke ab und ließ mit geschlossenen Augen meinen Kopf hängen.

Ich war erschöpft, auch wenn ich vorher noch eine Stunde gerastet hatte. Aber es war mir verdammt unangenehm, dass ich so gar nicht bekleidet war und Yoongi jeder Zeit alles an mir sehen konnte. Ich wollte das nicht, es nahm mir irgendwie... ach keine Ahnung. Meine Privatsphäre vielleicht? Als ich nach einer Weile wieder ins Wohnzimmer kam, sah mich Yoongi kurz an. "Du schläfst heute wieder im Gästezimmer", teilte er mir desinterssierten mit. Also ging er jetzt wirkich auf emotionale Abstand.

Toyboy × YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt