sieben | mögenlernen

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Sie hörte Musik, als ich das Zimmer betrat.
„Ich verstehe nicht, wieso du nur One Direction hörst", sagte ich, als ich die CD auf dem Tisch liegen sah.
„Himbeerbrause."
Ich reichte ihr die Packung.
„Magst du Himbeerbrause?"
Das Prickeln in meinem Mund ließ nach.
„Ich verbinde sie mit dir, natürlich mag ich sie", sagte ich.
„Ich verbinde sie mit Harry. Heißt das, du magst Harry auch?", fragte sie und schaltete die Musik ab.
„Ich weiß es nicht", antwortete ich, „Ich kenne ihn nicht."
„Ich auch nicht", sagte sie.
Eigentlich sollte ich ihn hassen, weil er sie hier alleine ließ, so gebrochen.
Aber sie liebte ihn, also liebte ich ihn wohl auch.
„Wieso bist du hier?", fragte ich.
„Die Frage ist, wieso niemand sonst hier ist."
Ich hatte verlernt, vor ihr zu weinen, auch, wenn ihre Worte jedes Mal aufs Neue so traurig waren.
Eher bewunderte ich sie nun für ihre Tiefgründigkeit.
Und tief in mir drin hoffte ich, dass ich ihre Familie kennenlernen würde, bevor die Frau starb.
Damit ich sie wenigstens ein letztes Mal hier her bringen konnte.
„Ich bin Mary."
„Mika", meinte ich.
Ich war mir nicht sicher, ob sie meinen Namen kannte.

„Danke, dass du mir immer Himbeerbrause mitbringst, Mika", sagte sie.

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