dreizehn | me

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Mir war nicht bewusst gewesen, dass ich die Lieder mit Mary so oft gehört hatte.
Jetzt kannte ich jedes Wort.
Kiwi endete, und Harry kam nach vorne an den Bühnenrand gelaufen.
Ich hatte mich selten in einer Menschenmenge so gut und so einsam zugleich gefühlt.
Es lag an mir, das wusste ich, nicht an den kreischenden Fans um mich herum.
„Und jetzt dreht ihr euch bitte zu jemandem um, den ihr nicht kennt, und umarmt ihn."
Beide meiner Nachbarn wandten sich von mir ab.
Ich beobachtete Harry, der dort oben stand, nur einen knappen Meter von der ersten Reihe, von mir entfernt.
„Was ist mit dir?", fragte ich, vielleicht rief ich es auch, doch sonderlich laut konnte es nicht gewesen sein.
Ich hätte wissen müssen, dass er es trotzdem hören würde.
Seine Augen, die er eben noch geschlossen hatte, öffnete er plötzlich.
Dann drehte er sich in meine Richtung.
Ich war die Einzige, die noch alleine da stand.
Und die Einzige, die nicht anfing zu kreischen.
Und dennoch diejenige, auf die Harry zukam.

„Irgendwann ist man süchtig nach Himbeerbrause", sagte sie.

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