siebenundneunzig | himbeerrede

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Es war gefährlich still geworden, als Harry meine Hand ergriffen und mich auf die Bühne gezogen hatte.

War mein Herz eben schon überfordert gewesen, wusste es jetzt definitiv nicht mehr, wie es mich am Leben halten sollte.

„Mika", fing Harry an und legte einen Arm um meine Schultern, „hat gerade ihrem Freund einen Heiratsantrag gemacht!"

Ich ließ das Kribbeln, was mit seiner Berührung und den Schreien kam, über mich ergehen.

„Hat er ja gesagt?", fragte Harry und hielt mir das Mikrofon entgegen.

Ich nickte nur.

Das Adrenalin drohte, mich zu überwältigen.

„Erzähle uns doch mal ein bisschen von ihm", sagte Harry und drückte mir grinsend das Mikro in meine zitternde Hand.

Ich atmete tief durch, seinen Geruch ein, und trat einen Schritt nach vorne.

„Er ist der unglaublichste Mensch auf der ganzen Erde", begann ich.

„Er ist wie Himbeerbrause – Man wird süchtig nach ihm. Weil es auch nach Monaten noch prickelt und einen immer wieder überrascht.

Weil er das süßeste Wesen überhaupt ist.

Eigentlich ist er nicht wie Himbeerbrause, er ist viel besser.

Er ist immer für einen da, wenn man ihn braucht, aber er ist nicht erquetschend, er ist wie eine leichte Brise im Sommer, die Freiraum bietet und trotzdem kühlt.

Er ist unfassbar stark.

Er trägt die ganze Welt auf seinen Händen und jongliert alles darum herum, weil er nicht einsehen will, dass es auch einfach mal zu viel für ihn sein darf, dass auch er mal eine Pause braucht.

Er will es jedem recht machen und stellt sich immer hinten an.

Seine Augen leuchten immer, wenn er Leute motiviert, wenn er sie begeistert oder ihnen neuen Mut gibt.

Und sie leuchten durchgehend.

Weil er euch alle in seinem Leben hat.

Weil ihr die besten Fans auf der ganzen Welt seid, die ihm täglich zurückgeben, was er mit euch teilt.

Ihr seht vielleicht nicht, wie sehr ihr ihn beeinflusst.

Aber ich kann euch garantieren, dass ihr sein Leben seid."

Ich ließ das Mikrofon sinken und zog zwei Päckchen aus meiner Hosentasche, bevor ich mich zu Harry umdrehte.

„Himbeerbrause?", sagte ich.

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