einundfünfzig | harryjagen

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Ich hatte mich nicht von Thomas verabschiedet; noch nicht mal die Tür zugemacht.
Wir hatten im Stau gestanden, und der Abflug war gefährlich nahe gerückt, bis ich einfach aufgesprungen und die letzten hundert Meter gerannt war.
So sprintete ich jetzt durch den Flughafen, achtete auf niemanden, nur darauf, rechtzeitig anzukommen.
Und wie durch ein Wunder schaffte ich es, in der letzten Minute.
Mein Sitznachbar war zwar eindeutig nicht begeistert von mir, wie ich mich hektisch atmend und verschwitzt neben ihn fallen ließ, doch selbst er konnte das breite Grinsen nicht aus meinem Gesicht wischen.
In wenigen Stunden würde ich Harry wieder sehen.
Ich musste mich stark zurückhalten, um nicht während des Flugs aufzuspringen und den Piloten anfeuern zu gehen.
Zum ersten Mal überhaupt war mir ein Flugzeug zu langsam.
Ich war die Erste, die sich ihren Koffer schnappte und nach draußen rannte, immer weiter, bis mich die Passkontrolle zum Stehenbleiben zwang.
Mir war egal, wie ich aussah, ich ignorierte die Blicke, war in Gedanken schon längst bei Harry.
Und genau das wurde mir zum Verhängnis, denn ich sah sie erst, als ich auf den Vorplatz stürmte und zum ersten Mal heute wirklich überlegen musste, wie ich jetzt zu Harry kommen würde.
Innerhalb eines einzigen Atemzuges waren sie überall um mich herum.
„Bist du mit Harry Styles hier?"
„Seid ihr zusammen?"
„Wo hast du ihn kennengelernt?"
„Wann hast du ihn kennengelernt?"
Einzig und allein der Gedanke an Harry bewahrte mich davor, durchzudrehen.
Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, mein einziges Ziel war plötzlich nicht mehr eine Möglichkeit zu finden, zu Harry zu kommen, sondern vor der Masse zu fliehen, die um mich herum schwappte.
Es war ein Wunder, dass ich ihn überhaupt sah.
Mit einem Schirm schützte er sich vor dem Regen, welcher den Paparazzi nichts auszumachen schien; sie hatten nur Augen für mich.
Seine Sonnenbrille war etwas fehl am Platz, und zur Krönung hielt er eine Glasflasche in der Hand, aus welcher er eine rosafarbene Flüssigkeit trank.
Ich musste mir auf die Lippe beißen, um nicht zu grinsen.
Er stieg in das Auto hinter ihm, und ich begann, mich durch die Masse zu arbeiten.

„Ich hab dir Himbeerbrause mitgebracht", sagte er.

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Dieses Kapitel ist der lieben @Nicolelessa gewidmet, die mich hier gerade mit all ihren lieben Kommentaren inspiriert! Vielen Dank dafür! <3

himbeerbrauseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt