einundneunzig | kribbeln

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„Bist du sicher, dass sie dir nicht irgendwelche Drogen verabreicht haben?", fragte Harry grinsend, als ich mich im Hotel auf das Bett fallen ließ und gleich wieder aufsprang.

Ich schüttelte den Kopf.

„Wir haben uns total lange nicht mehr gesehen", sagte ich.

„Stimmt. Fast drei Wochen", antwortete er und kam auf mich zu.

Mein Gehirn schlug sofort Alarm.

Ab sofort ging es quasi um Leben und Tod.

Wollte ich die Bucketlist erfüllen, konnte ich nicht zulassen, dass Harry auf die Idee kam, seinen Antrag vor meinem zu stellen.

Also kniff ich die Augen zusammen, als er vor mir stehenblieb.

Wenn ich ihn nicht sehen konnte, würde er mir auch keinen Antrag machen können.

Oder so.

Seufzend öffnete ich meine Augen wieder und sah direkt in das Grün vor mir.

Seine Mundwinkel zuckten, doch er wusste anscheinend nicht, ob er lachen oder doch ernsthaft besorgt sein sollte.

„Zu viel Flug", sagte ich nur.

„Du solltest dich lieber dran gewöhnen", meinte er und ließ sein Grinsen zu.

„Nein!", rief ich und warf mich wieder auf das Bett, um schnell von ihm wegzukommen.

Mit dem Gesicht in den Kissen fragte ich mich, wie ich die nächsten Tage überleben würde.

Sobald er etwas sagte, was einem Kompliment oder Zukunftsvorausdeutungen auch nur nahe kam, würde ich ausrasten.

Wahrscheinlich fragte er sich jetzt schon, ob es wirklich eine gute Idee war, mich zu heiraten.

Die Matratze senkte sich neben mir und ich rutschte ein Stück, bis mein Arm gegen Harry stieß.

„Tief durchatmen", sagte er und griff nach meiner Hand.

Und obwohl mich das Adrenalin wieder durchschoss, atmete ich seinen Geruch tief ein, bevor ich mich zu ihm drehte.

„Alles wieder gut?", fragte er, und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

Ich schüttelte den Kopf.

„Nicht gut. Perfekt", sagte ich und setzte mich auf, um ihm einen Kuss auf das Lächeln zu drücken.

„Man braucht nur Himbeerbrause zum Glücklichsein", sagte sie.

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