fünfundzwanzig | wegrennen

316 41 0
                                    

„Es tut mir wirklich leid", sagte er.
Der Abspann lief, doch wir saßen immer noch da, genossen die Leere im Saal.
„Ich weiß. Mir auch", sagte ich.
Sein Blick durchbohrte mich von der Seite.
„Ich hätte dich nicht so beleidigen sollen", gluckste ich.
Er seufzte.
„Doch. Es war immerhin die Wahrheit, nicht wahr? Ich bin ein Idiot geworden."
„Ich war krank, Harry. Ich konnte nicht klar denken."
Es tat weh, ihn so zu sehen, zu wissen, dass er wegen mir so in Gedanken versunken war, so traurig.
„Es war trotzdem die Wahrheit."
Darauf sagte ich nichts mehr.
Wir saßen einfach da und warteten, bis es wieder hell wurde im Saal.
Nach einem kurzen Blick auf sein Handy sah Harry zu mir.
„Ich hoffe, du bist sportlich."
Verwirrt blickte ich ihn an.
Die Tür ging auf und fiel wenig später wieder ins Schloss.
Kurz darauf sah ich den Mann im schwarzen Anzug, der auf uns zukam.
„Wir nehmen den Hinterausgang", sagte er.
Harry nickte nur und stand auf.
Und dann verstand ich.
Irgendjemand hatte uns gesehen.
Inzwischen wusste wahrscheinlich die halbe Welt, dass Harry Styles gerade mit mir im Kino gewesen war.
Kopfschüttelnd ergriff ich Harrys Hand, die er mir hinhielt, und folgte ihm durch die Gänge.
Sein Griff war fest; das hier war eindeutig kein Händchenhalten, eher ein Fliehen.
Wieder taten mir meine Worte leid.
Er hatte keine andere Wahl gehabt, als so zu werden.
„Bereit?", fragte er mich.
Ein Schrei nahm mir die Entscheidung ab.
Und so rannten wir, bis wir beim Auto ankamen.

Dabei konnte Himbeerbrause nicht mal etwas dafür, dass sie so glücklich machte.

himbeerbrauseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt