siebenundsiebzig | larry

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Irgendwie war ich wieder bei den Gerüchten gelandet.

Noch nicht mal mit Absicht.

Bis eben hatte ich Kommentare von Leuten beantwortet, die sich auf meinen Twitteraccount verirrt hatten – obwohl ich inzwischen ziemlich sicher war, dass sie sich nicht verirrt hatten, sondern Harrys größte Fans waren, die sofort jeden stalkten, der dieselbe Luft einatmete wie er.

Dann hatte ich den Fehler gemacht, in den Trends zu schauen, ob ich etwas zu Harry fand.

Ich hatte tatsächlich etwas entdeckt.

Unscharfe Bilder, auf denen man angeblich Louis Tomlinson erkennen sollte, der bei Harrys Konzerten zusah.

Beweise, dass die beiden zusammen waren.

Etwas verwirrt bemerkte ich, wie ich tiefer in die Gerüchte sank.

Früher hatte ich nur die Gerüchte verschlungen, die Harry und mich betrafen.

Doch die Tatsache, dass er mit Louis zusammen sein könnte, traf mich viel härter und unerwarteter.

Sollte ich die Öffentlichkeit nur von seiner Sexualität ablenken?

Sollte ich verdecken, dass er mit einem ehemaligen Bandkollegen zusammen war?

Irgendwie riss ich mich aus meiner Trance.

Zwei Stunden waren vergangen, seit ich auf die Trends geklickt hatte, und Harrys Laptop verlangte nach Strom.

Ich würde ihn einfach fragen.

In den paar Wochen, in denen ich mich zwar daran gewöhnt hatte, nicht mehr am Handy zu sein, hatte ich meinem Gehirn noch nicht beigebracht, dass es einfach nicht mehr in meiner Hosentasche steckte, und so bekam ich erstmal Panik.

Dann fiel mir auf, dass es immer noch in London lag.

Würde ich Harry fragen wollen, konnte ich das nicht mit einer einfachen Nachricht auf WhatsApp machen.

Ich starrte auf den Laptop, der schließlich dem Akkumangel erlag.


„Es tut weh, wenn man Himbeerbrause ins Auge bekommt", sagte sie.

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