siebenundzwanzig | nachtleuchten

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Wir liefen einige Minuten, bis Harry plötzlich stehen blieb.
„Rennen wir?", fragte er grinsend.
Etwas skeptisch sah ich ihn an, doch er griff einfach wieder nach meiner Hand und zog mich mit sich.
Es war kein Weg, auf dem wir rannten, und es ging bergauf, doch das störte Harry kein bisschen.
Selbst im Dunkeln wich er den Unebenheiten im Boden geschickt aus.
Und dann sah ich, weshalb er rennen wollte.
Beinahe kam ich mir vor wie in einem Film.
Das hier wäre der Moment, in dem die Hauptdarsteller nachts aus ihrem Leben fliehen, durch die Dunkelheit rennen, und auf dem Hügel weit außerhalb der Stadt anhalten, um einen Blick zurück zu werfen.
Hätte ich gewusst, wie wahr meine Gedanken waren, wäre ich wahrscheinlich auf der Stelle zurück nach Blackpool gefahren.
Doch so blendeten mich die Lichter Londons jetzt fast.
„Danke", meinte Harry.
Ich schaffte es, meinen Blick von der Magie vor uns abzuwenden, und ihn von der Seite anzusehen, seine Silhouette, die sich nur schwach von der Nacht abzeichnete.
„Ohne dich wäre ich wahrscheinlich nie wieder hier her gekommen."
„Du solltest dich bei Mary bedanken", sagte ich.
Harry seufzt.
„Dafür ist es jetzt zu spät."

„Gegen manche Dinge kann nicht mal Himbeerbrause etwas machen", sagte sie.

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