„Worüber denkst du nach?"
Wir liefen nebeneinander auf der Straße, durch die Dunkelheit der Nacht, die nur manchmal von Laternen unterbrochen wurde.
Thomas hatte uns lange von Mary erzählt, von der Zeit davor, danach, der Zeit mit ihr.
Doch all das hatte sich nicht so sehr in mein Gehirn eingebrannt wie seine Erzählung von Julia.
Mary verschwand, nur um Thomas mit Julia zurückzulassen, um die beiden zusammenzubringen.
Mary starb, nur um mich mit Harry zurückzulassen.
Den letzten Teil wollte ich nicht wahrhaben, ich weigerte mich, dem Gedanken Achtung zu schenken.
Ein Kuss.
Ein Pärchen – oder doch kein Pärchen.
„Ich weiß nicht, ob ich mit dir zurück nach England kommen werde", sagte ich, und jedes Wort, jeder einzelne Buchstabe stach dabei in mein Herz.
Würde ich dem doppelten Schmerz überhaupt standhalten können?
Harry sah mich verwirrt von der Seite an.
Das Licht einer Laterne fiel golden in seine Augen und brachte sie für einen winzigen Augenblick zum Funkeln, bis er aus dem Lichtkegel trat.
„Was ist aus der Liste geworden? Wir können unsere Aufgaben jetzt zusammen erfüllen, während ich ein wenig Freizeit habe... Ich habe versprochen, dass ich dich nicht mehr alleine ans Meer fahren lasse, nicht wahr?"
Auch seine Aussage war beinahe vorsichtig, und die Tatsache, dass er merkte, dass etwas nicht in Ordnung war, tat schon jetzt weh.
„Ich brauche einfach ein bisschen Zeit für mich, in meiner Heimat. Es hat sich einfach so irrsinnig viel verändert in den letzten Monaten, ich habe Mary kennengelernt, und dann dich, ich bin nach London gezogen. Ich habe noch nicht mal all die Formulare, die bestätigen, dass ich in England bleiben kann. Die Bucketlist ist außerdem quasi dazu gemacht worden, mich zur Verzweiflung zu treiben. Es überfordert mich einfach", sagte ich und blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten.„Ich weiß. Ich werde immer für dich da sein, okay? Mary kann nicht mehr für uns da sein. Jetzt bin ich deine Himbeerbrause", sagte er.
DU LIEST GERADE
himbeerbrause
Fiksi PenggemarEin Jahr als Freiwillige im Altenheim. Eine Frau, deren Herkunft niemand kennt. Ein Enkel, den jeder kennt. Und ein Erbe, welches Mika und Harry erstaunlich nahe zusammenbringt...